Test Asus R50A UMPC
Immer dabei.
Mit dem Asus R50A lässt das Origami-Projekt von Microsoft grüßen. Origami Experience 2.0 ist ein Softwarepaket, welches von Microsoft speziell für Ultra-Mobile PCs entwickelt wurde. Basierend auf Windows Vista soll damit unterwegs ein ad-hoc Zugriff auf die jeweils benötigte Information ermöglicht werden. Auch die Ausstattung mit WWAN 3G HSDPA Modul und GPS trägt dem mobilen Kommunikationscharakter Rechnung. Insgesamt bietet der Nachfolger des Asus R2H und Konkurrent des Samsung Q1 Ultra, moderne Technologien, einige nützliche Features und ein Navigationssystem in einem handgroßen Gehäuse.
Wir danken unseren polnischen Kollegen von notebookcheck.pl, die diesen Test durchgeführt und uns diesen Testbericht zur Verfügung gestellt haben.
Gehäuse
Das Design des R50As gefiel uns auf den ersten Blick. Obwohl es aus Kunststoff gefertigt ist, hinterlässt es einen qualitativ hochwertigen Eindruck. Mit den schwarzen Hochglanzoberflächen und der chrom-farbigen Leiste entlang den Seitenkanten ist es ein echter Hingucker. Leider sammeln sich leicht und gut sichtbar Fingerabdrücke und Gebrauchsspuren auf diesen. Abgesehen von der eigentlichen Funktion der mitgelieferten Schutzhülle, nämlich das Gerät vor Transportschäden zu schützen, wird das R50A aufgrund der Struktur des Innenfutters auch jedes mal etwas gereinigt, wenn man es aus dieser entnimmt.
Aufgrund seiner Größe von nur 199 Millimeter Breite, 97 Millimeter Tiefe und 28.4 Millimeter Höhe, hat das R50A gut auf den Handflächen Platz. In Cargo-Hosen könnte man es sogar in einer Hosentasche verstauen, doch ist es alles andere als bequem mit einem einseitigen Zusatz-Gewicht von 520 Gramm auf diese Art und Weise herum zu gehen. Dahingegen ist es bei weitem angenehmer es dabei in der Hand zu halten. Mit der ledernen Schlaufe, wahlweise um das linke oder rechte Handgelenk gehängt, kann man das Gerät währenddessen gegen versehentliches Fallenlassen sichern.
Zubehör
Asus zeigt sich in Bezug auf Zubehör großzügig. In der Standardausstattung mit dabei sind jedenfalls eine Schutzhülle, eine Anti-Reflex-Hülle für den Bildschirm, ein VGA-Adapter und Kopfhörer mit Adapter. Optional stehen eine Bluetooth Maus, Auto-Zubehör und auch ein externes DVD+-R/RW/RAM Laufwerk mit Light-Scribe-Funktion zur Verfügung.
Dasselbe trifft auch auf die Softwareausstattung zu. Neben diversen Asus-Utilites werden auch die Norton Internet Security 2008, Adobe Acrobat Reader 8.0 und Power2Go vorinstalliert.
Anschlussausstattung
Aufgrund der beengten Platzverhältnisse, mussten natürlich Kompromisse in Bezug auf Anzahl und Größe der Schnittstellen eingegangen werden. So, werden neben einem einzigen Standard-USB-2.0 Port beispielsweise auch zwei Mini-USB-Schnittstellen angeboten. Externe Bildschirme kann man mittels mitgelieferten Adapter an den Mini-VGA-Ausgang anschließen.
Leider kann der eingebaute Kartenleser nur Micro-SD Karten (Trans Flash) lesen.
Positiv zu erwähnen ist die kabellose Kommunikationsausstattung. Bluetooth 2.0+EDR für die Kommunikation mit Geräten und Wireless-LAN stehen zur Verfügung. Allerdings unterstützt das eingebaute WLAN Module nur die Standards b und g.
Zudem ist neben einem eingebauten 3G Modem (bis zu 700kB/s Transferrate), dessen zugehörigen SIM-Slot man an der Unterseite unterhalb des Akkus findet, auch GPS mit von der Partie. Zum besseren Signalempfang hat Asus sogar daran gedacht, eine externe Antenne für letzteres mitzuliefern. Im Freien kann man mit dem GPS Modul problemlos die Signale von mehreren Satelliten empfangen. Zusätzlich kann man aufgrund des, verglichen mit anderen Pocket PCs oder Windows-Mobile-Navigation-Units, relativ großen und klaren Bildschirms und der, durch den vergleichsweise leistungsstarken Prozessors relativ schnell aufgebauten Bildern, Routen problemlos verfolgen.
Ein interessantes Feature ist auch die Möglichkeit Bildern, welche beispielsweise mit einer der beiden eingebauten Kameras aufgenommen wurden, eine raumbezogene Referenzinformation, ein sogenanntes Geo-Tag, zuzuordnen.
Damit wären wir auch schon bei den beiden eingebauten Kameras. Die erste befindet sich im oberen rechten Eck, unmittelbar oberhalb der Daumen-Tasten-Maus. Diese ist vor allem für die Internet-Telefonie nützlich. Die zweite, mit 2 MP Sensor, befindet sich an der Rückseite.
Eingabegeräte
Zwar werden optional eine zweifach zusammenlegbare Tastatur mit einziehbarem USB Kabel und eine Bluetooth Maus mitgeliefert, doch ist es höchst unwahrscheinlich, dass man diese bei einem Feldeinsatz zusätzlich mit sich herum tragen möchte. Zudem ist die Tastatur auch im zusammengefalteten Zustand noch ziemlich groß. Abgesehen davon, konnten wir uns mit der gummiartigen Oberfläche der Tasten und ihrer unüblichen Größe nicht anfreunden. Vergleichsweise besser gefielen uns die Schiebetastatur im Vaio UX von Sony, bei welchem eine kleine hintergrundbeleuchtete Tastatur zum Vorschein kommt, wenn man die beiden Hälften des Gehäuses auseinanderzieht, oder etwa auch die ausziehbare Tastatur im OQO Model 2+.
Daher bleibt die Hauptbenutzerschnittstelle der Touchscreen. Diesen sollte man vorzugsweise mit dem Stylus benutzen und nicht mit dem Finger, denn das vermeidet ein Verschmutzen des Bildschirms und erhöht die Präzision der Eingaben. Nichtsdestotrotz erweist es sich als schwierig, beispielsweise in ruckelnden Fahrzeugen, mit dem winzigen Stift exakt zu arbeiten.
Man wird also zur Navigation des Mauszeigers gerne auf die im rechten oberen Eck eingebaute Daumen-Tasten-Maus zurückgreifen. Mit dieser kann man den Mauszeiger in 16 verschiedene Richtungen bewegen. Rechts davon befinden sich die linke (L-Taste) und die rechte Maustaste (R-Taste), welche mit dem linken Daumen der Benutzers gedrückt werden. Auf der anderen Seite befindet sich ein D-Pad (Directional Pad), mit welchem man in vier Richtungen steuern kann, und dessen quadratischer Button in der Mitte, als Eingabetaste fungiert.
Daneben bietet das R50A noch eine Reihe von Zusatztasten. Die vier an der linken Seite bieten Funktionen wie Energieoptionen, DVD-Player, Sperren und Ruhezustand. Leider erweist sich ihre Anordnung als nicht ideal, sodass man sie mit der linken Handballenablage mitunter versehentlich aktivieren kann.
Ebenso hat der Fingerabdruckleser einen ziemlich ungünstigen Platz erhalten. Auch dieser kann während des Navigierens mit den benachbarten Steuerelementen leicht unabsichtlich aktiviert werden. Erfreulicherweise kann er auch abgeschalten werden, sodass sich dies vermeiden lässt.
Display
Leider macht es die glänzende Oberfläche des eingebauten 5.6 Zoll Bildschirms fast unmöglich unter direkter Sonneneinstrahlung irgendetwas erkennen zu können. Doch diesem Problem kann man unter Verwendung der mitgelierten Anti-Reflex-Folie teilweise Herr werden.
Zusätzlich verbessert sich die Situation etwas im Schatten. Mit der Farbdarstellung des 1024x600 Bildschirms kann man dort durchaus zufrieden sein.
Zum Thema Blickwinkel kann man nur sagen, dass sie besser sein könnten. Da Asus aber wahrscheinlich die AMOLED-Technologie (Active Matrix Organic Light Emitting Diode) für die nächste Generation des R50A verwenden wird, wird sich dieses Problem damit lösen.
Leistung
Aufgrund der sonstigen Ausstattung und der Konzeption des Asus R50A kann es eigentlich nicht mit den Netbooks verglichen werden. Doch ein Vergleich der Benchmarkergebnisse mit Netbooks gleicher Hardwareausstattung liefert auch hier einen soliden Eindruck. Verglichen mit ähnlichen auf Ultra-Mobiles-Computing ausgerichteten Geräte, liegt der Leistungsvorsprung des R50As klar auf der Hand.
Das Asus R50A basiert auf der Menlow Plattform von Intel. Ausgestattet mit einem Atom Z520 Prozessor mit 512 L2-Cache, welcher maximal mit 1.33 GHz getaktet werden kann, beträgt die Thermal Design Power (TDP) nur zwei Watt. Mittels Intels Enhanced SpeedStep Technologie kann die Taktrate herabgesetzt werden. Die minimale Leistungsaufnahme dieser CPU beträgt 100mW, im Durchschnitt werden 200 mW nicht überschritten.
Obwohl der Atom Z520 Prozessor nur einen einzigen Kern besitzt, kann er mit Hyper-Threading Technologie einen weiteren Kern emulieren. Zudem unterstützt er auch die Intel Virtualization-Technologie (VT), was vor allem für alle jene, die planen Windows 7 im XP Modus einzusetzen, interessant sein könnte.
Betreffend der 3DMark Ergebnisse, erreicht das Asus R50A 1335 Punkte im 2001SE und 142 Punkte in der Version von 2003. Im Geekbench Test schaffte es 702 Punkte.
Die RAM Kapazität von einem Gigabyte in Kombination mit der vorinstallierten Windows Vista Version erscheint etwas spärlich. Damit ist der Speicher bereits mit einfachen Anwendungen schnell zu 75% ausgelastet. Mit einem Downgrade auf Windows XP oder durch Wahl einer Linux Distribution, beispielsweise Ubuntu Mobile Internet Device Edition, könnte man hier Abhilfe schaffen, und mehr Ressourcen für Anwendungen zur Verfügung stellen.
Mittels des Tools HDTune wurde die eingebaute 1.8-zöllige SSD getestet. Von der maximalen Transferrate von nicht einmal ganz 50MB/s waren wir etwas enttäuscht. Mit einer Zugriffszeit von 0.3 Millisekunden bringt sie aber einigen Vorteil gegenüber üblichen Festplatten mit sich.
3DMark 2001SE Standard | 1335 Punkte | |
3DMark 03 Standard | 142 Punkte | |
Hilfe |
Emissionen
Lautstärke
Praktisch lautlos gibt sich das Asus R50A im Betrieb. Nur bei extrem leiser Umgebung kann man eventuell ein leises Summen des Lüfters vernehmen.
Temperatur
Nur unter stärkerer Auslastung erwärmt sich das Gehäuse. Erfreulicherweise bleibt die Wärmeentwicklung stets im grünen Bereich, sodass, man das Gerät auch gerne länger in Händen hält.
Lautsprecher
Klaren Sound und gute Lautstärke bieten die eingebauten Lautsprecher, sodass man Musik oder Internetradio durchaus genießen kann. Doch auch die mitgelieferten Turbo-Bass Ohrhörer erreichen eine ordentliche Klangqualität, welche etwa gleichauf mit Qualitätsmodellen von Sony liegen und die bei den iPod-Playern von Apple mitgelieferten Headphones vergleichsweise sogar übertreffen.
Akkulaufzeit
Asus liefert das R50A gleich mit zwei Lithium-Ionen-Akkus aus, wovon jeder eine Kapazität von 2600mAh bietet. Ein Solcher wird nach rund 3 Stunden Internetsurfen über WLAN zum Wechseln fällig, wenn man das Energiesparprofil nutzt. Im Höchstleistungsmodus sind nur mehr etwa zwei Stunden und 20 Minuten drinnen. Bedenkt man, dass stromsparende Komponenten und ein stromsparendes SSD Laufwerk eingebaut wurden, hätte man sich schon eine bessere Akkulaufzeit gewünscht.
Ebenfalls wünschenswert wäre ein externes Ladegerät, mit welchem man einen Akku laden könnte, während man den anderen noch benützt.
Fazit
Das Asus R50A erweist sich als durchdachtes Gerät für unterwegs. Seine vielfältigen Features können je nach Bedarf des Benutzers zu einem bestimmten Zeitpunkt sinnvoll eingesetzt werden.
Besonders von der kabellosen Kommunikationsausstattung waren wir angetan. Mit 3G-Modul und WLAN kann man vielerorts eine Internetverbindung aufbauen. Das GPS Modul leitet nach Hause, wenn man den Weg verloren hat oder wohin auch immer man möchte.
Und all das passt, so wie ein Smartphone, in eine Hosentasche. Insgesamt könnte man sich also fragen, warum das R50A nicht als einer der heißeren Tipps von Mobilfunkbetreibern gehandelt wird.