Test Asus Eee PC 901 Netbook
Asus Eee PC 900 + 1
Die Verbesserungen des Eee PC 901 gegenüber des alten 900 sind zahlreich. Neue CPU, schnellere Chipsatzgrafik, Bluetooth, Draft-n WLAN und ein größerer Akku sind die auffälligsten Neuerungen. Ob das Gesamtpaket überzeugen kann, erfahren Sie in folgendem ausführlichen Testbericht.
Mit dem Eee PC 901 stellt Asus den Intel Atom basierten Nachfolger des Eee PC 900 vor. Neben der neuen CPU wurde auch das Design umgekrempelt und modernisiert. Außerdem erhielt das kleine Netbook auch neue drahtlose Kommunikationstechniken. Die WLAN Karte versteht nun auch den Draft-n Standard und weiters hat Asus dem kleinen Subnotebook Bluetooth 2.0 spendiert.
Das keilförmige Gehäuse des Eee PC 901 wird dominiert von der Akku / Scharnier Kombination mit Aluminiumabschluss. Auch das Touchpad wird nun von einer Aluminiumleiste umrandet und ist nicht mehr so vertieft wie noch beim 900er Modell. Zuletzt wanderte der Einschaltbutton aus dem Scharnierbereich in eine silberne Leiste oberhalb der Tastatur. Auch die Form der Baseunit wurde von Asus leicht überarbeitet und wirkt nun etwas runder.
Das Kunststoff-Gehäuse selbst macht einen sehr stabilen Eindruck und verwindete sich im Test kaum. Auch Knarrgeräusche waren dank des kompakten Designs keine festzustellen. Das dominante Displayscharnier funktionierte bei unserem Testgerät etwas schwergängig (erforderte beide Hände zum Öffnen), gab jedoch keinerlei störende Geräusche von sich.
Nicht verändert wurde beim 901 die physische Anschlussausstattung. Für ein kleines Subnotebook sind besonders die drei USB 2.0 Anschlüsse erwähnenswert. Sonst gibt es die übliche Anschlusskost: VGA zum Anschluss eines ext. Monitors, Mikrofon und Kopfhörer zum Anschluss eines Headsets, SD-Kartenleser zur Speichererweiterung, LAN für die drahtgebundene Netzwerkverbindung und ein Kensington Lock zur Sicherung des Notebooks. Für Videotelefonie (z.B. mit Skype) integrierte Asus (wie beim Eee-PC 900) eine 1.3 Megapixel Webcam und ein Stereomikrofon.
Um den mit insgesamt 12 GB kargen Festplattenplatz zu erweitern bietet Asus eine Möglichkeit bis zu 20 GB online bei Yostore zu speichern. Wie lange dieses Kostenlose Angebot nutzbar ist, wird jedoch nicht genannt.
Der Asus Eee-PC 901 übernimmt die sehr kleine Tastatur des Eee 900 bzw. 701 und kämpft daher weiterhin mit Bedienungsproblemen. Die Tasten haben eine Anschlagfläche von 12x12mm bzw. Umlaute, Funktionstasten und Sonderzeichen nur 10x12mm. Dies erlaubt nur Benutzern mit überaus schlanken Fingern das Bedienen im 10-Finger System, und auch das erst nach einiger Einarbeitungszeit. Das Layout der Tasten ist eigentlich akzeptabel, jedoch ist die Position der rechten Shift Taste sehr ungünstig. Dadurch erwischt man beim Schreiben immer wieder die „Pfeil aufwärts“ Taste. Grundsätzlich sitzt die Tastatur fest in der Oberschale und nur die Rücktaste klapperte in unserem Testmodell geringfügig.
Oberhalb der Tastatur findet man außerdem noch vier Buttons, die verschiedene Optionen direkt ansprechen. Hier lässt sich etwa schnell das Display deaktivieren (zum Stromsparen), die Auflösung ändern (z.b. eine höhere Auflösung interpolieren), die Stromsparprofile auswählen oder ein Programm nach Wahl (Voreingestellt Skype) starten.
Das verbaute Multitouch Touchpad im Eee-PC 901 bietet gute Gleiteigenschaften und ist aureichend groß ausgeführt. Durch die geringe Gehäusetiefe sitzt das Pad jedoch sehr nahe am User. Dies ist bei der Benutzung etwas unangenehm. Dank Multitouch-Funktion, kann man wie bei den aktuellen Apple Notebooks mit zwei Fingern scrollen und zoomen. Dies funktionierte im Test durchaus gut, wenn auch nicht so flüssig wie auf Apple Rechnern (unter MacOs X).
Die schlechten Nachrichten zuerst – das 8.9“ Display ist mit maximalen 109.2 cd/m² in der Mitte immer noch zu dunkel für den Ausseneinsatz. Es gibt zwar die Möglichkeit mit dem „eeectl“ genannten Tool die Helligkeit noch etwas zu steigern, jedoch warnt Asus ausdrücklich davor. Der Displaycontroller soll dadurch Schaden nehmen können. Positiv zu erwähnen ist die matte Displayoberfläche, die Spiegelungen wirksam verhindert.
Wie beim Eee-PC 900 bietet der 901 eine Auflösung von 1024x600 Pixel auf 8.9 Zoll Bildschirmfläche. Dies führt zu einer sehr feinen Auflösung von 133 dpi (ein „normales“ 15.4“ Notebook mit 1280x800 Auflösung hat lediglich 98 dpi - siehe DPIListe ). Positiv an der feinen Auflösung ist, dass sich Windows XP nun ohne Probleme bedienen lässt und man auch bei den meisten Webseiten weniger horizontal scrollen muss . Dies war eine große Schwachstelle des Asus Eee-PC 701 mit jediglich 800x640 Pixeln Auflösung.
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Ausleuchtung: 81 %
Kontrast: 575:1 (Schwarzwert: 0.19 cd/m²)
Die Farbdarstellung des Monitors ist mit durchschnittlich bis gut zu bewerten. Dank des niedrigen Schwarzwertes von 0.19 cd/m2 ist der maximale Kontrast mit 574:1 nicht schlecht (trotz der niedrigen maximalen Helligkeit). Dies merkt man auch bei der subjektiven Bildbewertung. Hier fällt jedoch auf, das Hauttöne etwas zu blass wiedergegeben werden und Schwarz schnell "absäuft" (bis 4,7% Helligkeit sind die Grautöne nicht von Schwarz zu unterscheiden).
Die vertikalen Blickwinkel des kleinen Panels sind leider etwas enttäuschend ausgefallen. Bereits bei einer geringen Neigungsverstellung des Displays sind Farbveränderungen feststellbar. Ab etwa 35° setzt ein kompletter Helligkeitsverlust bei Blick von oben auf den Bildschirm ein. Seitlich kann man bis etwa 30° keinerlei Farbveränderungen wahrnehmen. Bei 50° tritt dann ein starker Helligkeitsverlust auf.
Größte Veränderung vom Eee-PC 900 zum 901 ist der Intel Atom N270 Prozessor mit 1,6 GHz Taktfrequenz. Dieser löst den alten Celeron M mit 900 MHz ab. Trotz des deutlich gesteigertem Takts verbraucht der Einkern Atom Prozessor etwas weniger Strom. Die Leistung pro Takt ist jedoch geringer als beim Celeron. Auch die Chipsatzgrafik wurde etwas schneller, da Asus nun die GMA 950 (vorher GMA 900) verwendet.
Im Test zeigte sich die Performance des Eee PC 901 für anspruchslose Aufgaben als vollkommen ausreichend. Die Kombination des N270 mit der GMA 950 Grafikkarte erledigte z.B. Office Aufgaben ausreichend schnell und mit nur geringen Wartezeiten (19 Sekunden bis zum ersten Start des vorinstallierten StarOffice Writer und keinerlei Wartezeiten bei der Benutzung). Auch in größeren PDF Dokumenten (z.B. der 585 Seiten starke 9/11 Commission Report) ließen sich im Test flüssig navigieren.
Selbst anspruchslose 2D und 3D Spiele sind mit dem Eee PC 901 Netbook spielbar. Im Test war Hurrican (Freeware Version des Klassikers Turrican) oder auch Air Hawk 2 durchaus flüssig lauffähig. Anspruchsvolle aktuelle 3D Spiele sind jedoch nicht flüssig spielbar.
Bei der Videodarstellung findet man schnell die Grenzen der CPU / GPU Kombination. Der nicht sonderlich starke Atom Prozessor wird leider nicht durch eine Grafikkarte unterstützt, die das Videodekodieren beschleunigt. Dadurch reicht die Leistung nur für SD Videos. MPEG 2 Videos (DVD) ließen sich im Test flüssig mit etwa 20-40% Last abspielen (je nach Stromsparprofil). HD Videos waren aber selbst in 480p nur in Einzelbildern zu bewundern. Webvideos sind je nach Datenrate flüssig genießbar. Ein zum Test abgespieltes Flash Video auf Gamestar.de (F.E.A.R. 2 Trailer) ruckelte in den Standardeinstellungen von 1500 Kit/s. Bei 768 KBit/s lief das Video dann flüssig.
Im Akkubetrieb stand erfreulicherweise die volle CPU Leistung zur Verfügung (bei Auswahl des Performance Profils Höchstleistung).
3DMark 2001SE Standard | 2599 Punkte | |
3DMark 06 1024x768 Score | 73 Punkte | |
Hilfe |
PCMark 05 Standard | 1175 Punkte | |
Hilfe |
Cinebench R10 | |||
Einstellungen | Wert | ||
Shading 32Bit | 273 Points | ||
Rendering Multiple CPUs 32Bit | 833 Points | ||
Rendering Single 32Bit | 544 Points |
Eine Besonderheit der kleinen Netbooks sind die verwendeten SDD Laufwerke. Diese bestehen aus Flash Speichermodulen und können theoretisch sehr schnelle Datentransferraten erreichen. Die in den Netbooks verbauten billigen Chips und Controller reichen jedoch meist nur zu unterdurchschnittlichen Performancewerten (ausser bei den Zugriffszeiten).
Die SSD Disk von Phison im Eee PC 901 schaffte im Test maximal 31 MB pro Sekunde Übertragungsgeschwindigkeit beim Lesen. Beim Schreiben erreichte die Platte nur maximal 15 MB pro Sekunde (das Kopieren einer 1 GB großen Datei dauerte im Test 2 Minuten 14 Sekunden, also nur 7,8 MB pro Sekunde im Schnitt im Praxistest). Bei diesen Leseraten bleibt die SSD damit knapp unterhalb der langsamsten derzeit verbauten Notebook HDDs. Die Schreibrate ist jedoch noch deutlich schlechter. Dafür bleibt die SSD prinzipbedingt absolut geräuschlos und ist unempfindlich gegen Stöße.
Dank geräuschloser SSD Festplatte und sparsamen Atom Prozessor bleibt der Eee PC 901 auch nach dem Einschalten absolut geräuschlos. Beim Start von StarOffice drehte der Lüfter kurz 2 Sekunden laut auf und verstummte dann wieder. 10 Minuten später (bei zusätzlicher Internet Nutzung) startete der Lüfter mit kaum hörbarer Drehzahl (bei normalem Benutzungsabstand kaum vernehmbar). Dieser blieb dann immer an, wobei sich die Drehzahl immer wieder minimal änderte (jedoch nur kaum wahrnehmbar).
Selbst unter Last wird das Netbook von Asus im Akkubetrieb kaum lauter, da im Stromsparprofil die Leistung der CPU begrenzt wird. Am Netzteil unter Last (bereits bei Flash Videos) wird der Eee hörbar lauter, jedoch immer noch nicht störend (laut eeectl Tool bei maximal 30% Lüftergeschwindigkeit).
Insgesamt bleibt der Eee PC 901 im Vergleich deutlich leiser als der originale 704 und eignet sich damit auch für den Einsatz in ruhigen Umgebungen.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 0 / 28.8 / 28.8 dB(A) |
Last |
| 32.3 / 32.3 dB(A) |
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30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
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min: , med: , max: (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Aufgrund des nur langsam drehenden Systemlüfters und der kleinen Gehäusegröße erhitzt sich das Gehäuse des Netbooks auf maximal 40°C (auf der Unterseite gemessen). Die Handballenauflagen bleiben jedoch mit maximal 34°C angenehm temperiert.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 35.1 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 33.1 °C (von 21.6 bis 53.2 °C für die Klasse Netbook).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 40.2 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.6 °C).
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 35.1 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 29.3 °C (-5.8 °C).
Lautsprecher
Die verbauten Stereolautsprecher sind wie beim Eee PC 900 Subnotebook auf der Unterseite der Vorderkante angebracht. Durch diese Abstrahlung nach unten kommt es auf die Unterlage an, wie laut und klar die Abstrahlung zum Benutzer reflektiert wird. Auf schallschluckenden Unterlagen können die Lautsprecher daher durchaus zu leise spielen und man muss mit stark gedämpften Geräuschen rechnen. Grundsätzlich liefern die zwei kleinen Quäker jedoch für ihre Größe einen durchaus passablen Klang. Trotz einer offensichtlichen Bassschwäche als auch einer etwas dünnen Klangkulisse lassen sich die integrierten Lautsprecher aber durchaus auch für Hintergrundmusik bei gemäßigter Lautstärke einsetzen.
Die von Asus versprochenen 8 Stunden Akkulaufzeit konnten wir im Praxistest nicht ganz errreichen. Maximal lief das kleine Subnotebook rund 7 Stunden (ohne Last, alle Einstelllungen auf Stromsparen, minimale Helligkeit). Realistisch sind etwa 5 Stunden bei normaler Arbeit.
Vorbildlich war der geringe Stromverbauch von durchschnittlich 14 Watt im Test. Hier kann man durchaus von "Green IT" sprechen. Interessant war auch, dass der Eee PC nur 0,6 Watt im Standby Modus verbrauchte. Ausgeschaltet "saugte" das Netzteil immer noch 0,4 Watt.
Aus / Standby | 0 / 0 Watt |
Idle | 7.8 / 11.5 / 14 Watt |
Last |
15.4 / 16.4 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: |
Mit dem Asus Eee PC 901 verbessert Asus sein 8.9" Netbook 900. Eine schnellere Chipsatzgrafik, die sparsame Intel Atom CPU, WLAN nach dem Draft-n Standard, Bluetooth 2.0 und ein verfeinertes Design sind die wichtigsten Neuerungen. Besonders der sparsame Intel Atom N270 in Verbindung mit dem 6-Zellen Akku führen zu einer sehr guten Akkulaufzeit und geringen Betriebsgeräuschen.
Leider bleiben die zwei größten Mankos des Eee PC 900 bestehen. Das dunkle Display verhindert leider immer noch wirkungsvoll den Einsatz im Freien. Außerdem ist die kleine Tastatur kaum im 10-Finger System blind zu benutzen. Gerade für ein mobiles E-Mail-, Surf- und Textverarbeitungssystem wären diese zwei Merkmale wichtig.
Die Rechenleistung der neuen Intel Atom CPU reicht für die anspruchslosen täglichen Aufgaben völlig aus. Man kommt nur bei Spielen und hochauflösenden Videos an die Leistungsgrenzen des Systems. Die zwei kleinen SSDs sind nicht sonderlich schnell und besonders die Schreibrate lässt zu wünschen übrig, jedoch operieren sie lautlos und sind unempfindlich gegen Stöße.
Insgesamt ist der Asus Eee PC ein interessantes Gesamtpaket mit langer Akkulaufzeit zum günstigen Preis. Anwender, die jedoch viel tippen und ein helles Display wünschen, sollten eher zu den 10" Kollegen (z.B. Asus Eee PC 1000H oder MSI Wind U100) greifen.