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Test Apple Magic Trackpad Mausersatz

Von: Felix Sold, 13.09.2010

It’s magic? Das Magic Trackpad von Apple bringt ein zentrales Bedienungselement des MacBook Pro nun auch auf den Schreibtisch. Die nutzbare Fläche ist deutlich größer, aber die Funktionalität bleibt die Selbe. Lohnt sich die Anschaffung oder ist es nur ein nettes Gadget für Mac-Nutzer?

Wir testen das Apple Magic Trackpad. Mausersatz oder ein nettes Spielzeug?
Wir testen das Apple Magic Trackpad. Mausersatz oder ein nettes Spielzeug?

Mit dem Magic Trackpad bringt Apple nun ein ausgewachsenes Bedienungselement auf den Schreibtisch, das die gewohnten Multi-Touch-Gesten eines MacBook Pro bietet. Neben den üblichen Funktionen eines Touchpads (rechte und linke Maustaste, mechanische Maustasten und der Doppel-Klick) bietet das Magic Trackpad acht Multi-Touch-Gesten, die sich mit zwei, drei oder vier Fingern bedienen lassen. Diese Gesten haben sich im Vergleich zum kleinen Bruder im mobilen Gerät nicht großartig verändert und die Glasoberfläche wurde ebenfalls beibehalten.

Neu ist die vergrößerte Diagonale, die nun 16,5 Zentimeter beträgt. Ein MacBook Pro mit 13-Zoll-Bildschirm bietet hingegen nur eine Trackpad-Diagonale von 12,5 Zentimetern und ist damit ein wenig kleiner. Das Apple Magic Trackpad soll für 69 Euro (UVP) die einfache Bedienung des MacBook Pro auf den Schreibtisch bringen. Für uns stellt sich die Frage, ob diese Lösung die Maus auf lange Zeit ablösen kann oder es nur ein netter Zusatz für einige Anwendungen ist und man die Maus behalten sollte.

Verpackung und Lieferumfang

Die Verpackung ist in Weiß gehalten und gewohnt schlicht. Auf der Vorderseite befindet sich eine Abbildung des Trackpads mit einigen Worten in englischer Sprache. An den Seiten finden sich lediglich die Apple-Logos und einige Informationen sowie Barcodes. Für den Nutzer ist die Rückseite interessant, da sich dort alle Gesten finden, die das Trackpad unterstützt. Insgesamt zwölf Abbildungen mit je einer kurzen Beschreibung der Geste sind anschaulich dargestellt.

Im Inneren der Verpackung finden sich neben dem Trackpad eine Gebrauchsanweisung und sonstige Zettel, die für den Betrieb eher unwichtig sind. Auf die kleinen Apfel-Aufkleber muss man bei diesem Peripherie-Gerät verzichten. Für die direkte Inbetriebnahme werden zwei Energizer-AA-Batterien mitgeliefert. Diese sind bereits eingesetzt und die Power-Taste an der rechten Seite aktiviert das Gerät.

Um das Magic Trackpad unter Mac OS X nutzen zu können ist das neueste Update für Version 10.6.4 erforderlich, da erst dieses spezielle Trackpad-Update die Funktionen und Treiber in das System integriert. Auch Nutzer von Windows können das Magic Trackpad über Bluetooth betreiben, wobei man in diesem Fall nur die Basis-Funktionen eines Touchpads geboten bekommt. Die Windows-Treiber werden sowohl in 32-Bit als auch 64-Bit von Apple angeboten.

Gewohnt puristisch präsentiert sich die Verpackung und der Lieferumfang von Apple.

Design und Funktionalität

Das Magic Trackpad ist auf dem Design des Wireless Keyboard aufgebaut. Zusammen geben diese Geräte ein stimmiges Bild ab. An der Rückseite befindet sich eine Art Zylinder, der neben der Technik den Power-Button und den Platz für zwei AA-Batterien bietet. Die Batterie-Verschlusskappe an der linken Seite wurde überarbeitet. Das Gewinde ist nun etwas feiner, wodurch diese Kappe kleiner ist und zugleich fester sitzt.

Die Unterseite ist in hochglänzendem Weiß lackiert und vier Gummifüße bieten einen geringen Abstand zum Untergrund und gleichzeitig einen rutschfesten Halt. Die Oberseite ist sehr klar gestaltet. Neben einer kleinen Leiste aus Aluminium findet sich die große Glasfläche, die komplett für die Bedienung zur Verfügung steht. Summa summarum ein schlichtes Design, wie man es von Apple gewohnt ist, dass durchaus überzeugen kann.

Neben den üblichen Funktionen eines Touchpads finden sich die bekannten Gesten des MacBook-Trackpads. Die einzige Neuerung ist der Drei-Finger-Klick mit dem sich die Drag & Drop-Funktion anwenden lässt. Die ersten Versuche waren nicht einfach und man braucht einige Übung um diese Funktion zu beherrschen. Ein weiterer Nachteil dieser Funktion ist der Verlust der Funktion „Navigieren durch Wischen“, da man sich zwischen diesen zwei Funktionen entscheiden muss.

Die mechanischen Maustasten befinden sich wie gewohnt in den unteren Ecken, wobei man die rechte Maustaste in den Einstellungen des Trackpads aktivieren muss. Die Haptik der Glasoberfläche ist sehr angenehm und die leichtgängige Oberfläche überzeugt uns.

Glasobefläche mit guter Haptik.
Glasobefläche mit guter Haptik.
Die Diagonale misst 16,5 Zentimeter.
Die Diagonale misst 16,5 Zentimeter.
Stimmiges Design für den Schreibtisch.
Stimmiges Design für den Schreibtisch.
Die Abdeckung wurde überarbeitet.
Die Abdeckung wurde überarbeitet.

Alltagsgebrauch

Der wohl wichtigste Punkt in diesem Testbericht ist die Alltagstauglichkeit des Magic Trackpad. Wir haben uns diverse Szenarios vom Surfen im Internet bis zum aktuellen Strategie-Spiel angeschaut und die Tauglichkeit im Vergleich zur herkömmlichen Maus überprüft.

Einfache Office-Tätigkeiten, wie Surfen im Internet, Navigieren in der Benutzeroberfläche von Mac OS X oder das Schreiben sowie Korrigieren von langen Textdokumenten fällt sehr leicht. In diesen Anwendungsbeispielen kann das Magic Trackpad die eigenen Stärken zeigen. Ein großer Vorteil ist hier die vereinfachte Scroll-Funktion mit zwei Fingern.

Komplexere Bereiche, wie beispielsweise die Bildbearbeitung in Adobe Photoshop, gestalten sich schon schwieriger. Mit ein wenig Übung gelingen auch schwierigere Bewegungen, aber die Maus bietet ein wenig mehr Präzision und die gewohnte Handhabung bringt Geschwindigkeitsvorteile mit sich. Nach einigen Versuchen haben wir uns für die Kombination aus USB-Maus und Magic Trackpad entschieden, da diese sich auch gleichzeitig betreiben lassen.

Als letzten Test haben wir das neue Starcraft II: Wings of Liberty (Echtzeit-Strategiespiel) von Blizzard angespielt, da dies eine gute Mischung aus einfachen aber auch sehr komplexen und schnellen Bewegungen erfordert. Die ersten Schritte im Bau der eigenen Basis gingen sehr leicht von der Hand, aber schnelles Zusammenziehen der eigenen Truppen ist nicht so einfach und man verliert teilweise wertvolle Zeit, vor allem wenn man im Online-Modus unterwegs ist. Für maus-intensive Spiele eignet sich das Apple Magic Trackpad also nur bedingt, aber Renn-Simulationen oder ähnliche Anwendungen sind kein Problem.

Fazit

Nach einigen Tagen hinterlässt das Apple Magic Trackpad einen gespaltenen Einruck bei uns. Die Verpackung und der Lieferumfang sind gewohnt puristisch, fallen aber nicht negativ auf, da das Nötige mitgeliefert wird. Das Design lehnt an Altbewährtes vom Wireless Keyboard an und kann uns überzeugen. Das neue Gewinde des Akkuschachts sitzt nur fest und ist zudem schlanker.

Die klassische Funktionalität des Trackpads wurde vom MacBook Pro fast eins zu eins übernommen und die zusätzliche Drag & Drop-Funktion hätte nicht sein müssen, ist aber eine nette Erweiterung. Die Glasoberfläche bietet eine sehr gute Haptik und die Materialanmutung sowie Verarbeitung ist hochwertig.

Die Alltagstauglichkeit ist nur teilweise gegeben und kann uns nicht in allen Bereich überzeugen. Einfache Tätigkeiten aus dem Office-Bereich lassen sich leicht mit dem Magic Trackpad erledigen, aber aufwändigere Anwendungen (Bildbearbeitung) oder Spiele machen dem Trackpad Probleme und die herkömmliche Maus hat klare Vorteile. Mit einem Preis von 69 Euro (UVP) ist das Apple Magic Trackpad nicht günstig und als vollwertiger Mausersatz können wir es nicht werten. Die Kombination aus Maus und Trackpad scheint die beste Lösung zu sein.

» Das Apple Magic Trackpad ist derzeit ab 69.- bei Amazon.de erhältlich

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Im Test: Apple Magic Trackpad
Im Test: Apple Magic Trackpad
Das Apple Magic Trackpad überzeugt durch hochwertige Materialien sowie Verarbeitung.
Das Apple Magic Trackpad überzeugt durch hochwertige Materialien sowie Verarbeitung.
Der Zylinder am hinteren Ende wurde vom Wireless Keyboard übernommen.
Der Zylinder am hinteren Ende wurde vom Wireless Keyboard übernommen.
Die Status-LED ist fast unsichtbar im oberen Bereich integriert.
Die Status-LED ist fast unsichtbar im oberen Bereich integriert.
Die Unterseite ist in Weiß gehalten und beherbergt ein großes Apple-Logo.
Die Unterseite ist in Weiß gehalten und beherbergt ein großes Apple-Logo.
Die Gummifüße verhindern ungewolltes Rutschen des Gerätes.
Die Gummifüße verhindern ungewolltes Rutschen des Gerätes.
Für den Betrieb werden zwei AA-Batterien benötigt (Lieferumfang).
Für den Betrieb werden zwei AA-Batterien benötigt (Lieferumfang).
Die Kombination aus Wireless Keyboard und Magic Trackpad passt perfekt zusammen und ...
Die Kombination aus Wireless Keyboard und Magic Trackpad passt perfekt zusammen und ...
sieht zudem schick aus. Günstig ist es mit 69 Euro (UVP, Magic Trackpad) aber nicht.
sieht zudem schick aus. Günstig ist es mit 69 Euro (UVP, Magic Trackpad) aber nicht.

Shortcut

Was uns gefällt

Das schicke Design, die gute Verarbeitung sowie Materialien, die einfache Installation und Handhabung.

Was wir vermissen

Im Lieferumfang des Magic Trackpad nichts und die Funktionen sind mehr als ausreichend. Der volle Funktionsumfang unter Windows wäre wünschenswert.

Was uns verblüfft

Die gute Tauglichkeit im Bereich der Office-Tätigkeiten, aber komplexere Anwendungen machen leider Probleme.

Die Konkurrenz

Aktuell steht das Magic Trackpad von Apple alleine an der Spitze, da es kein vergleichbares Produkt mit diesen Eigenschaften gibt.

Autor: Felix Sold, 22.09.2010 (Update:  2.04.2013)