Test Anker PowerCore Speed 20000 PD
Design und Verarbeitung
Die Powerbank zeigt sich in schlichtem mattem Schwarz und wirkt optisch durchaus ansprechend. Einzig der blaue USB-A-Port und die vier blauen Status-LEDs setzen optische Akzente. Haptisch gefällt der matte Kunststoff, jedoch ist er relativ kratzempfindlich und weist auch eine nicht ganz perfekt verarbeitete Kante an der Seite auf. Sonst gibt es aber nichts auszusetzen. Der Akku ist stabil und knarrt auch bei stärkerem Druck nicht.
Ports
Wie für Powerbanks üblich bietet die PowerCore Speed einen USB-A-Port zum Anschluss von Geräten mit maximal 5 V und 2 A (=10 Watt) an. Der verbaute USB-C-Anschluss dient nicht nur zum Aufladen der großen Batterie, sondern lässt sich auch zum Anschluss stromhungriger Geräte nutzen. Er bietet maximal 30 Watt über folgende Modi laut Bedienungsanleitung:
5 V/3 A, 9 V/3 A, 15 V/2 A, 20 V/1.5 A.
Teardown
Da der USB-C-Anschluss bei unserem Testgerät leider nach einigen Wochen den Geist aufgab, konnten wir die Powerbank nicht mehr laden. Damit war sie für die Zerlegung freigegeben. Im Inneren sieht die PowerCore für uns als Laien gut verarbeitet aus. Als Akkus kommen sechs Rundzellen mit der Aufschrift LGGBF1L1865 zum Einsatz. Laut Google sind dies 3350-mAh-Akkus von LG Chem (18650). Die einzelnen Zellen sind im Gehäuse verklebt und stabil sowie optisch einwandfrei miteinander verbunden. Der Temperatursensor, welcher bei über 60°C die PowerCore abschaltet, ist oberhalb der Akkus plaziert. Bei den Ports kommen zwei Platinen zum Einsatz, die übereinandergeschichtet sind. Die beiden Kondensatoren sind von Capxon und tragen die Beschriftung 100 35V PH739. Diese sind laut Internetsuche jedoch nicht gerade für hohe Qualität bekannt (Quellen jedoch älter, z.B. Tomshardware).
In der Praxis - Für Smartphones
Vom iPhone X über das Nvidia Shield Tablet bis zum Motorola X Play hatte die Powerbank keinerlei Probleme, die Smartphones und Tablets aufzuladen. Das iPhone X wurde dabei über den USB-C-Port anfangs mit 8,9 V und 1,6 A (=14 Watt) und gegen Ende mit 5,26 Volt und 1 - 1,1 Ampere (= 5,3 - 5,8 W) geladen. Die 72 Wh reichten dadurch auch, um den 10,35-Wh-Akku des iPhone X mehrmals aufzuladen. Anker selbst gibt an, dass ein iPhone 7 (7,5 Wh) sechsmal geladen werden kann (das entspricht etwa 45 Wh). Hochgerechnet reicht es also für 4-5x beim iPhone X. Das Moto X Play wurde jedoch per USB-C nur mit 5,8 Watt geladen, obwohl es QuickCharge 2.0 unterstützt und damit höhere Ladeströme.
Laden von Notebooks per USB-C PD
Endlich sieht man auch bei Laptops öfter den Einsatz von USB-C-Ports mit Power Delivery (PD). Dadurch sollte sich die PowerCore auch zum Laden von Notebooks eignen. Leider sind hier unsere Erfahrungen gemischt. Durch die maximal möglichen 20 Watt Ladepower limitieren viele Notebooks den Einsatz der externen Powerbank als Stromquelle. Im Test funktionierte nur das MacBook Pro 15 einwandfrei. Dieses zeigte an, dass es geladen wurde und hielt sich auch bei leichter Nutzung auf 100%. Bei stärkerer Nutzung entlädt sich selbstverständlich auch der integrierte Akku, um den Stromverbrauch abzudecken.
Schlechter waren unserer Erfahrungen z.B. mit dem Eve V. Dieses schaltete permanent während des Betriebs zwischen "plugged in" und "discharging" um. Hier konnte man den externen Akku nur im Standby oder im ausgeschalteten Zustand nutzen, um den Akku zu laden. Auch unser Kollege "Technikfaultier" hatte beim XPS 13 und Xiaomi Air 12 keinen Erfolg. Beide Geräte erkannten den externen Akku gar nicht. Das MacBook 12 aber schon.
Das stärkere PowerCore+ 26800 bietet auch nicht mehr Watt laut Spezifikationen und daher konnten wir im Test auch mit diesem nur das MacBook Pro laden.
Fazit
Trotz des Defekts des USB-C-Ports im Testzeitraum hinterließ die Anker PowerCore Speed 20000 PD einen guten Eindruck. Haptik, Optik und Verarbeitung passen. Auch im Inneren war für unsere ungeschulten Augen kein Problem ersichtlich. Im Zusammenspiel mit Smartphones, Tablets und Apple-Notebooks funktionierte die PowerCore einwandfrei. Das iPhone X wurde im Test auch mit höheren Strömen geladen.
Bei Windows-Geräten ist sie jedoch nur eingeschränkt nutzbar. Hier limitieren viele Hersteller die verbauten USB-C-Ports und nutzen Stromquellen nicht, die zu wenig Strom bieten. Der Nutzer muss also erst vorab überprüfen, ob sein Notebook auch schwächere Stromquellen zulässt.