Test Acer TravelMate 6595-2524G50Mikk Notebook
Die TravelMate-Serie von Acer steht nicht etwa für eine bestimmte Notebook-Kategorie, sondern ist recht breit aufgestellt. Unter diesem Label tummeln sich sowohl Subnotebooks als auch Multimedia-Rechner mit dedizierter Grafik, oder eben auch Business-Notebooks wie das hier vorgestellte Modell, das Acer TravelMate 6595-2524G50Mikk. Schon der Blick rund ums Gehäuse verrät die Zielgruppe der Business-Anwender, die auf ein Mehr an Sicherheit bei Notebooks angewiesen sind: Am Touchpad entdeckt man einen Fingerabdruck-Sensor und an der linken Seite befindet sich ein SmartCard-Reader. Auch ist ein 34mm-ExpressCard-Slot nicht unbedingt bei allen Notebooks üblich, welcher neben den obligatorischen USB-Anschlüssen zusätzliche Erweiterbarkeit bietet. Lediglich ein kleiner „3G“-Aufkleber gibt Hinweis auf ein internes 3G/UMTS-Modul, denn die SIM-Karte findet vesteckt im Akkuschacht Platz.
Das Herz des TravelMate 6595 bildet der schnelle Doppelkern-Prozessor Intel Core i5 2520M. Anfang 2011 vorgestellt zählte er damals zu den Oberklasse-CPUs der Sandy-Bridge-Architektur und ist in Sachen Leistung noch immer zeitgemäß. Das sind auch die 4 GByte Arbeitsspeicher sowie die 500 GByte große Festplatte. Als Grafikeinheit ist auf dem Prozessor-Chip die Intel HD Graphics HD 3000 integriert, deren Leistungsniveau in etwa auf dem einer Nvidia Geforce 310M Einstiegsgrafikkarte liegt und daher zum Spielen oder allgemein für 3D-Awendungen wenig geeignet ist.
Das TravelMate 6595-2524G50Mikk ist das einzige Modell mit UMTS-Modem. Andere Varianten haben die selbe Ausstattung ohne UMTS, stattdessen eine etwas größere Festplatte (640 GByte statt 500 GByte) oder mit der GeForce GT 540M eine leistungsfähigere dedizierte Grafikeinheit.
Weniger ist mehr – dafür sind die TravelMates bekannt: Das Design ist schlicht in Schwarz und Grau gehalten – ohne jeglichen optischen Schnörkel. Allenfalls das diagonal gebürstete Aluminium des Displaydeckels scheint dezent durch und verleiht dem Business-Modell eine etwas edle Erscheinung. Dieser ist aber sehr anfällig für Fingerabdrücke, die auch nur sehr schwer wieder zu entfernen sind: Selbst mit einem guten Microfasertuch war längeres Wischen nötig, damit die Rückstände auf dem Metall nicht mehr auffielen. Tadellos jedoch ist die Verarbeitung des Gehäuses; kein Teil am Notebook ist wackelig oder unstabil verbaut. Die Scharniere des Displays halten das Display selbst unter leichten Erschütterungen in der Lage stabil und erlauben kaum ein Nachwippen – trotzdem lässt sich der Deckel bequem mit einer Hand öffnen. Eine Arretierung ist bei aktuellen Notebooks kaum noch vorhanden und wären in diesem Fall - dank den stabilen Scharnieren - auch überflüssig.
Aus der Unterseite ragen vier dicke rechteckige Gummifüße heraus, die den Lüftungsschlitzen „Luft zum Atmen“ verschaffen und dem Gerät auch sicheren Halt geben. Durch Lösen einer Entriegelung lässt sich der Akku des TravelMates leicht entnehmen und man bekommt Zugriff zum Slot der schon erwähnten SIM-Karte, die für das mobile Internet benötigt wird. Eine nette Funktion ist auch die mechanische Entriegelung zum Öffnen des DVD-Laufwerks; somit können Datenträger auch bei ausgeschaltetem Rechner entnommen bzw. eingelegt werden.
Acer geizt nicht an der Ausstattung des TravelMate 6595-2524G50Mikk: An Anschlüssen mangelt es dem Notebook wirklich nicht. An der rechten Seite stehen neben zwei obligatorischen USB-2.0-Anschlüssen noch ein USB 3.0 zur Verfügung. Wie bei den meisten Notebooks liegen diese recht knapp nebeneinander, sodass etwas klobigere USB-Sticks oder -Stecker nicht gleichzeitig nebeneinander betrieben werden können. Zudem sind rechts die LAN-Buchse sowie die Öffnung für einen Kensington Lock zu finden, welche mittlerweile nahezu alle Notebooks haben. VGA- und HDMI-Port sind links vorhanden und selbst bei den billigsten Geräten üblich. Nicht jedoch eine eSATA/USB-2.0-Combo, ein 34mm-ExpressCard-Slot und der SmartCard-Reader, die alle am TravelMate vorhanden sind.
Vorne sind am Gerät neben drei Status-LEDs die zwei Audio-Buchsen für Kopfhörer und Mikrofon angebracht. Mittig sitzt der SD-Kartenleser, während rechts noch ein Schalter zu finden ist, mit welchem WLAN- und UMTS-Module ein- und ausgeschaltet werden können.
Über dem Display befindet sich im Deckel eine einfache 1.3-Megapixel-Webcam, sowie kleine Löcher für das interne Mikrofon. Eine zusätzliche LED wäre hier nützlich, um den Betrieb der Kamera anzuzeigen. Acer hat auch keine Software vorinstalliert, die etwa die Webcam softwareseitig per Tray-Icon ein- oder ausschaltet. Somit hat der Anwender keine Möglichkeit den Betrieb festzustellen. Um böse Überraschungen, etwa bei Skype o.ä., zu vermeiden, sollten dort stets die Videoeinstellungen überprüft werden.
An der Unterseite des Notebooks findet man den Docking-Station-Port unter einem Gummischutz versteckt. Das TravelMate ist kompatibel mit dem Acer ProDock LC.DCK0A, welches neben einigen schon am Notebook vorhandenen Anschlüssen, unter anderem über sechs weitere USB-2.0-Buchsen oder einen DVI-Video-Ausgang verfügt. Die Docking-Station ist für einen Straßenpreis von ca. 170 Euro zu haben.
Kommunikation
Schon das interne 3G/UMTS-Modul ist ein großes Plus für die Mobilität, das noch immer sehr vielen Notebooks fehlt, und oft per USB-Stick oder Tethering mit dem Smartphone gelöst werden muss. Natürlich ist auch WLAN vorhanden mit den gängigen Normen 802.11 a/b/g/n. Bluetooth steht in der Version 2.1 zur Verfügung. Zwar ist die Spezifikation 4.0 schon seit Ende 2009 verfügbar, jedoch werden in den meisten Notebooks noch immer Module der Versionen 2.1 und 3.0 verbaut. Der 2.1-Standard reicht jedoch für den gelegentlichen Dateientransfer oder etwa für die Verbindung mit Funk-Kopfhörern völlig aus – hier bieten die neueren Versionen nur marginale Vorteile.
Sicherheit
Business-Notebooks zeichnen sich durch zusätzliche Sicherheitsmechanismen aus – so auch das Acer TravelMate 6595-2524G50Mikk. Biometrischer Schutz liefert ein Fingerabdruck-Sensor, der, wie auch eine SmartCard, zur Sicherung des Windows-Login genutzt werden kann. Mit „ProShield“ hat Acer eine Software vorinstalliert, die auch schon vor dem Booten eine entsprechende Authentifizierung abfragen lässt.
Software
Das TravelMate wird mit Windows 7 Professional 64 bit ausgeliefert. Neben diverser Bloatware steht dem Nutzer vorinstalliert Mircosoft Office Starter zur Verfügung, was ein auf Word und Excel abgespecktes Office 2010 mit Werbeeinblendungen ist. Wer diese nicht zur kostenpflichtigen Vollversion aktivieren möchte, findet zahlreiche werbe- und kostenfreie Alternativen, wie zum Beispiel OpenOffice oder LibreOffice. CDs und DVDs können zudem mit der Shareware „NTI Media Maker 9“ gebrannt werden. Nach der 60-tägigen Nutzung ist jedoch auch hier eine Aktivierung oder eine Alternative vonnöten. Zeitlich unbegrenzt funktionierende kostenlose Brennsoftware sind beispielsweise DeepBurner oder CDBurner XP.
Wartung
An Festplatte, Arbeitsspeicher sowie WLAN- und UMTS-Modul kommt man nicht ohne einen Schraubendreher heran, mit welchem die Abdeckung der internen Komponenten abgeschraubt werden muss. Nun können Festplatte und Arbeitsspeicher auch von Laien recht einfach ausgetauscht werden. Die Festplatte etwa ist an einen Kunststoffrahmen angeschraubt, welcher im entsprechenden Schacht mit einem Schaumstoffstreifen geklemmt wird. Die RAM-Bänke sind gegenüberliegend angeordnet und nicht etwa übereinander, wie bei vielen anderen Notebooks, was den Zugang zu den einzelnen Arbeitsspeichermodulen, aber auch deren Kühlung, begünstigt.
Garantie
Acer liefert das TravelMate mit seiner Standard-Garantie für Notebooks aus, in diesem Fall eine 2-Jahre-Carry-in-Garantie, wobei das erste Jahr zusätzlich mit einer internationalen Reiseversicherung abgedeckt ist. „Carry-in“ bedeutet, dass ein mangelhaftes Gerät zum Vertragshändler gebracht oder eingeschickt werden kann. Der Hersteller bietet zudem auf seiner Internetseite mehrere Garantieerweiterungen an, die zwischen 79 und 179 Euro kosten und auf 3 bis 4 Jahre die Garantie-Leistungen verlängern. Leider ist keine davon eine „Pick up & Return“, wie oft von anderen Herstellern angeboten, wobei das Notebook abgeholt und wieder gebracht wird.
Tastatur
Die Tastatur des Notebooks lässt sich knapp mit schlicht und gut beschreiben. Es ist ein vollständiges Tastaturfeld mit einem Ziffernblock vorhanden; und auch zusätzliche Euro- und Dollarzeichen-Tasten bei den Pfeiltasten passen in das Business-Konzept des Modells. Der Tastenhub ist deutlich, nicht etwa zu schwammig, und das Tippgeräusch stets dezent, aber vorhanden. Auch längeres Schreiben geht mit den breiten Tasten angenehm vonstatten.
Die Notebook-typischen Funktionen per Fn-Umschaltung sind über das ganze Layout verteilt. So sind Lautstärke und Bildschirmhelligkeit mit den Pfeiltasten regelbar, während sich Multimedia-Funktionen wie Start, Stop und Skip oben am Ziffernblock befindet. Eine Funktion zur Abschaltung des Bildschirms ist auch nicht bei allen Notebooks vorhanden, welcher dann nach Tastatur- oder Cursor-Aktivität wieder aktiv ist.
Zusätzliche Tasten außerhalb des eigentlichen Tastatur-Layouts befinden sich rechts oben neben der Einschalt-Taste: Die P-Taste lässt sich mit dem Start eines beliebigen Programmes belegen, eine weitere öffnet den sogenannten InstantView-Manager – eine Art Notizblock, eine andere den „Acer Backup Manager“, und die vierte Taste schaltet das interne Mikrofon ein bzw. aus.
Touchpad
Das Touchpad ist mit 104 mm x 62 mm großzügig dimensioniert und entspricht der gleichen matten Oberfläche wie der des Handballenbereichs. Der Finger gleitet einfach und angenehm über das Touchpad, das auch zahlreiche Multitouch-Gesten unterstützt, wie etwa Zwei-Finger-Zoom oder Scrollen im Browser-Fenster. Über das Synaptics-Tray-Icon können diese gelernt oder verändert werden. Zusätzlich kann mit einem Finger am rechten Rand des Pads gescrollt werden.
Beim TravelMate 6595 kommt ein 15,6-Zoll großes und mattes Display mit üblicher LED-Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz und bietet eine maximale Auflösung von 1366 x 768 Pixel. Der große Vorteil gegenüber den spiegelnden GlareType-Displays ist die bessere Eignung für den Außengebrauch.
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Ausleuchtung: 81 %
Helligkeit Akku: 168 cd/m²
Kontrast: 142:1 (Schwarzwert: 1.18 cd/m²)
Das matte Panel ist aber auch schon das einzige Positive, was über diesen Bildschirm gesagt werden kann, da die gemessenen Laborwerte nahezu allesamt unterdurchschnittlich ausfallen: Mit einer durchschnittlichen Helligkeit von 155 cd/m² ist an ein ernsthaftes Arbeiten im Freien kaum zu denken, der Kontrastwert von 142:1 für diese Preisklasse unverhältnismäßig niedrig, und der Schwarzwert lässt Schwarz mit 1.18 cd/m² schon recht grau wirken.
Der Vollständigkeit halber prüften wir die Abdeckung der Farbräume sRGB sowie AdobeRGB, die ebenso recht bescheiden ausfallen. Im Gegensatz zu den anderen Eigenschaften dürfte dies aber nur professionelle Grafiker interessieren.
Auch der Blickwinkel bestätigt den schlechten Eindruck: Auf der vertikalen Ebene ist schnell ein Aufblenden bzw. Invertieren des Bildes zu erkennen. Lediglich auf der Horizontalen bleibt das Bild etwas stabiler. Dennoch dürfte es etwa für mehrere Personen kein Genuss sein einen Film zu schauen, da die unterschiedlichen Blickwinkel stets das Bild verfremden würden.
Ein externes Display, wie etwa ein zusätzlicher Monitor oder Beamer, ließ sich sowohl per VGA- als auch HDMI-Anschluss problemlos betreiben. Mit entsprechenden Geräten ist hier auch eine Full-HD-Auflösung möglich.
Alles in allem enttäuscht das Display, da das TravelMate mit seiner ansonsten üppigen Ausstattung sich an anspruchsvolle Anwender richtet und diesen somit nicht gerecht wird. Für ein ca. 900 Euro teures Business-Gerät hätten wir hier mehr erwartet.
Für die blanke Rechenleistung ist ein Intel Core i5-Prozessor der „Sandy Bridge“-Generation verantwortlich. Im TravelMate 6595-2524G50Mikk wird ein Intel Core i5-2520M verbaut, welcher der oberen Mittelklasse der mobilen Prozessoren angehört. Dessen beide Kerne laufen mit einem Basistakt von 2,5 GHz, mit Hyperthreading kommen zwei zusätzliche virtuelle Kerne hinzu und mit Turbo Boost können beide Kerne auf 3 GHz bzw. ein Kern auf 3,2 GHz (automatisch) hochgetaktet werden. Wie alle aktuellen i5-DualCores ist auch der 2520M mit einem TDP von 35 Watt angesetzt. Die Grafikeinheit Intel HD Graphics 3000 ist im Prozessor-Chip integriert – das TravelMate 6595-2524G50Mikk verfügt nicht über eine dedizierte Grafik, wie etwa andere TravelMates der 6595-Reihe.
Prozessor
Die CPU-Leistung haben wir mit den Benchmarks von Cinebench R10 und R11.5 ermittelt. Im Vergleich zu anderen Business-Notebooks kann sich das TravelMate 6595 durchaus sehen lassen. Das ca. 200 Euro teurere Acer TravelMate TimelineX 8573TG-2624G64Mnkk schlägt unser Gerät nur knapp in allen Werten. Es hat jedoch auch den leistungsfähigeren Prozessor Intel Core i7 2620M verbaut. Das Lenovo ThinkPad L420 NYV4UGE hat die selbe CPU und befindet sich auch preislich im Niveau unseres Modells. Erwartungsgemäßg liegen hier die Ergebnisse nahezu gleichauf. Ebenso verhält sich der Vergleich etwa mit dem Samsung Series 6 600B5B-S01DE – auch mit gleichem Prozessor.
System Performance
Ein Rundum-Benchmark zur Bewertung der Gesamtleistung liefern die Benchmarks von PCMark Vantage und 7. Während unser TravelMate im Vantage-Benchmark dem zuvor genannten TravelMate TimelineX mit seinem i7-Prozessor um ca. 1000 Punkten unterlegen ist, konnte es in der PCMark-7-Version das TimelineX sogar knapp schlagen. Ähnlich verhält es sich im Vergleich mit den anderen beiden erwähnten Modellen, dem Lenovo ThinkPad und dem Samsung Series 6 – das TravelMate 6595 ist mit 2016 Punkten bei PCMark 7 stets vorn.
PCMark Vantage Result | 5438 Punkte | |
PCMark 7 Score | 2026 Punkte | |
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Massenspeicher
Im TravelMate kommt eine 500 GByte große Hitachi-Festplatte (HTS545050B9A300) zum Einsatz. Die 2,5-Zoll-Platte rotiert mit 5.400 Umdrehungen pro Minute und verfügt über einen 8 Mbyte großen Cache. Das Gewicht gibt der Hersteller mit 159 Gramm an und nennt beim Lesen wie beim Schreiben einen Stromverbrauch von 1,4 Watt. Die mit HDTune gemessene durchschnittliche Transferrate ist mit 65,6 MB/s ziemlich mittelmäßig, ebenso wie das Maximum von 85,3 MB/s.
Grafiklösung
Als in der CPU integrierte Grafiklösung kann sich die Intel HD Graphics 3000 wirklich nicht mit einer 3D-Leistung profilieren – vielmehr ist sie dazu da, möglichst stromsparend ein Bild zu liefern. Dennoch haben wir zum Vergleich das TravelMate 6595 durch die 3DMark-Benchmarks gejagt. Das Acer-Notebook kommt hier im 3DMark06-Benchmark mit 3724 Punkten auf das beste Ergebnis unter den Notebooks mit gleicher CPU und GPU, die nicht über eine zusätzliche dedizierte Grafikeinheit verfügen: Das Lenovo ThinkPad L420 kommt nur auf magere 2528 Punkte. Dennoch ist die 3D-Leistung recht dürftig: Alle anderen Modelle mit einer dedizierten GeForce- oder Radeon-Grafik übertrumpfen das TravelMate um ein Vielfaches.
3DMark 06 Standard Score | 3724 Punkte | |
3DMark Vantage P Result | 1318 Punkte | |
Hilfe |
Gaming Performance
Von der schwachen Intel-Grafikeinheit, die zudem nur DirectX 10 unterstützt, kann nicht wirklich eine gute Spiele-Leistung erwartet werden. Einige etwas ältere Spiele haben wir dennoch getestet – aktuelle Titel, die eine üppige Grafik bieten, wären ohnehin kaum spielbar.
Stets ein guter Indikator für einfachere Spiele ist Starcraft 2, das mit einer Auflösung von 1024 x 768 Pixel und niedrigen Grafikeinstellungen mit 69 Frames pro Sekunde (fps) flüssig läuft. Doch mit nativer Display-Auflösung und mittleren Grafikdetails ist das Strategiespiel mit 16 fps fast nicht mehr spielbar. Ein guter und durchaus spielbarer Kompromiss aber ist die native Auflösunge mit niedrigen Grafikdetails.
Deus Ex Human Revolution ist ein Story-Shooter aus dem letzten Jahr, der die Wahl zwischen den DirectX-Versionen 10 und 11 bietet. Diese wird von unserem Grafikchip abgenommen, da er ohnehin nur DirectX-10 unterstützt. Der Test lieferte einen kaum spielbaren fps-Wert: Die durchschnittlichen 28 fps sind für ein Shooter-Game, bei dem es auf Schnelligkeit und genaues Zielen ankommt, schlicht zu wenig.
Die praktisch nicht vorhandene Spieleleistung dürfte die angesprochene Zielgruppe der Business-Anwender ohnehin nicht stören. Wer dennoch hin und wieder mit dem Notebook spielen möchte, sollte zu einem Modell mit dedizierter Grafik greifen. Eine preiswerte Alternative hierzu ist etwa das Acer TravelMate 5760G-2454G50Mnsk, welches an der Anschlussausstattung spart, dafür aber über eine Geforce GT 540M verfügt und dessen Straßenpreis auch unter dem unseres TravelMates liegt. Guten Gewissens als Gaming-Notebook bezeichnen könnte man erst Geräte mit einer Geforce GT 555M, GTX 560M oder höher.
min. | mittel | hoch | max. | |
---|---|---|---|---|
StarCraft 2 (2010) | 69 | 16 | ||
Deus Ex Human Revolution (2011) | 28 |
Geräuschemissionen
Zunächst fällt auf, dass der Lüfter praktisch ständig läuft. Selbst im Leerlauf, wenn die CPU mit sparsamen 800 Mhz läuft, ist er leise zu hören; und auch die Festplatte hin und wieder dezent wahrnehmbar. Das bestätigen die von uns gemessenen Dezibel: Mit mindestens 32 dB - selbst im Leerlauf – ist das Acer TravelMate nicht gerade ein Flüstermodell, bleibt aber dennoch ohne nennenswerte Last stets im Hintergrund. Der Lüfter läuft zwar auch unter Volllast (Stresstest) nur sporadisch mit voller Drehzahl, die ist aber mit unseren gemessenen 44 dB schon recht laut. Das plötzliche Anspringen erschreckt einen auch fast jedes Mal. Im Praxisnahen Einsatz wird dieser Zustand allerdings wohl nie erreicht werden.
Lautstärkediagramm
Idle |
| 31.8 / 32.2 / 33.2 dB(A) |
HDD |
| 32.9 dB(A) |
Last |
| 37.2 / 42.1 dB(A) |
| ||
30 dB leise 40 dB(A) deutlich hörbar 50 dB(A) störend |
||
min: , med: , max: Voltcraft sl-320 (aus 15 cm gemessen) |
Temperatur
Ein Lüfter, der nahezu immer läuft, hält jedoch auch das Notebook stets angenehm kühl. Bei unserem Praxis-Test konnte das TravelMate 6595 ohne Probleme auf dem Schoß betrieben werden. Im Stresstest mit Prime 95 und FurMark meldet der Sensor des Prozessors eine Temperatur von bis zu 90 Grad, während der CPU-Takt zwischen 2,5 und 3,0 GHz variiert; stellenweise taktet ein Kern auch auf bis zu 3,2 GHz. Auch unter minutenlang simulierter Volllast wurde das Gerät - trotz vollem Turbo-Boost - nicht unangenehm warm.
Das bestätigen auch die moderaten Temperatur-Werte aus unserer Labor-Messung: Die höchste gemessene Temperatur waren recht warme 41 Grad Celsius unter dem Touchpad. Durchschnittliche 32 Grad aber relativieren diesen hohen Wert.
(+) Die maximale Temperatur auf der Oberseite ist 36.2 °C. Im Vergleich liegt der Klassendurchschnitt bei 34.3 °C (von 21.2 bis 62.5 °C für die Klasse Office).
(±) Auf der Unterseite messen wir eine maximalen Wert von 41.3 °C (im Vergleich zum Durchschnitt von 36.8 °C).
(+) Ohne Last messen wir eine durchschnittliche Temperatur von 23.6 °C auf der Oberseite. Der Klassendurchschnitt erreicht 29.5 °C.
(+) Die Handballen und der Touchpad-Bereich erreichen maximal 32.6 °C und damit die typische Hauttemperatur und fühlen sich daher nicht heiß an.
(-) Die durchschnittliche Handballen-Temperatur anderer getesteter Geräte war 27.6 °C (-5 °C).
Lautsprecher
Wie erwartet ist der Klang des TravelMates nicht unbedingt zum Hören von Musik geeignet. Der Sound ist mit dem eines etwas besseren Telefons zu vergleichen: Wenig Volumen, und Bässe praktisch nicht vorhanden. Der im Notebook verbaute kleine Lautsprecher langt allenfalls für akustische Systemmeldungen. Wer dennoch mehr will, schafft hier Abhilfe mit einem einfachen Paar Aktiv-Boxen oder guten Kopfhörern.
Energieaufnahme
Mit ca. 7 – 10 Watt im Idle-Betrieb zählt das Notebook eher zu den sparsameren Modellen. Auch ist das 65-Watt-Netzteil mit einem gemessenen Maximalverbrauch von ca. 54 Watt ausreichend dimensioniert. Wer auf eine stromhungrige dedizierte Grafikkarte verzichten kann, findet mit dem TavelMate 6595 ein genügsames Gerät.
Aus / Standby | 0.1 / 0.4 Watt |
Idle | 6.7 / 8.8 / 10 Watt |
Last |
39.7 / 53.6 Watt |
Legende:
min: ,
med: ,
max: Voltcraft VC 940 |
Akkulaufzeit
Auch wenn andere TravelMates, wie etwa das TimelineX 8481TG mit einem üppigen 8-Zellen-Akku bei einer Kapazität von 87 Wh ausgestattet sind, bietet unser Modell mit dem 6-Zellen-Lithium-Ion-Akku und 66 Wh eine ähnlich hohe Laufzeit.
Mit dem Tool „Battery Eater“ wurde im „Readers Test“ die maximal zu erwartende Akku-Laufzeit gemessen. Mit allen Energiesparoptionen und abgeschalteten Bluetooth- UMTS- und WLAN-Modulen lief ein Dokument am Bildschirm ganze 8 Stunden und 29 Minuten durch. Zum Vergleich: Das Lenovo ThinkPad L420 kommt mit gleichem Prozessor und Akku lediglich auf 6 Stunden und 44 Minuten. Mit mittlerer Bildschirm-Helligkeit kann man ca. gute 5 Stunden per WLAN surfen. Dies simulierten wir mit einem Browser-Skript, welches im regelmäßigen Wechsel verschiedene Seiten aufrief. Der „Classic Test“ sorgt für Volllast, und mit voller Bildschirm-Helligkeit sowie allen aktivierten Modulen hielt der Akku des TravelMate immerhin noch 1 Stunde und 50 Minuten durch.
Ein wahrer Traveller: Ein internes 3G/UMTS-Modul erfreut uns und ist im Zeitalter des bezahlbaren mobilen Internets längst auch bei anderen Notebooks überfällig. Dieses Detail ist auch wohl das auffälligste des TravelMate 6595-2524G50Mikk. Mit der recht guten Akku-Laufzeit kann daher auch recht lange ohne Steckdose gesurft werden. Einzig und allein das 15-Zoll-Display trübt die nahezu vollkommene Mobilität des Acer-Notebooks: Zwar handelt es sich um ein mattes Panel, jedoch ist es mit dieser mageren Bildschirmbeleuchtung und dem unterdurchschnittlichem Kontrast kein Vergnügen in heller Umgebung am Notebook zu arbeiten.
Die Konnektivität ist eines Business-Notebooks würdig: So sind nicht nur zeitgemäßes USB 3.0, eSATA sowie ein 34mm-ExpressCard-Slot vorhanden, an der Unterseite steht auch ein Anschluss für eine Docking-Station zur Verfügung. Darüber hinaus sorgt ein Intel Core i5 2520M für zeitgemäße, ordentliche Rechenleistung, welcher die Grafik stromsparend im Chip integriert hat. Mehrere offene Office-Programme zwingen den Rechner auch nicht in die Knie.
Ein schlichtes wie schickes Design, eine makellose Verarbeitung und ein robustes Gehäuse kann das TravelMate aufweisen – somit wird es insgesamt der Zielgruppe der anspruchsvollen Anwender durchaus gerecht. Wenn man beim Display ein Auge zudrücken kann, wirkt auch der Straßenpreis von ca. 900 Euro fair.