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Tesla-Robotaxi und CyberCab: Autonomes Fahren verzögert? Neue Untersuchung von Autopilot-Rückrufen nach anhaltenden Unfällen

Tesla bietet jetzt FSD-Tutorials und eine kostenlose Testversion an (Bild: Tesla/YT)
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Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat in einer ersten Untersuchung festgestellt, dass der Autopilot von Tesla bei mindestens 13 tödlichen Unfällen aktiv war. Nun weitet die NHTSA ihre Untersuchung aus und nimmt den Rückruf des Tesla-Autopiloten vom vergangenen Jahr genauer unter die Lupe.

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde (NHTSA) hat die Ergebnisse ihrer Untersuchung von Unfällen mit möglicher Beteiligung des Tesla-Autopiloten veröffentlicht. Demnach war der Autopilot bei 13 tödlichen Unfällen aktiv.

Die NHTSA erweitert ihre Untersuchung des Tesla-Autopiloten und bezieht den Rückruf 23V838 aus Dezember ein. Ziel ist es, "die Bedeutung und den Umfang der Autopilot-Bedienelemente zu bestimmen, um Missbrauch, Verwechslung der Fahrmodi oder den Einsatz in Umgebungen zu verhindern, für die das System nicht ausgelegt ist". Die Untersuchung des Autopiloten läuft parallel zu den Plänen von Tesla, am 8. August mehr über sein Robotaxi und einen neuen CyberCab-Dienst bekannt zu geben.

Um die Akzeptanz seiner Fahrerassistenzfunktionen zu fördern, muss Tesla die damit zurückgelegten Kilometer deutlich steigern. Zum einen können so die Algorithmen für das autonome Fahren verbessert werden. Zum anderen kann Tesla damit gegenüber den Behörden nachweisen, dass seine Fahrerassistenzsysteme sicherer sind als menschliche Fahrer. Tesla hat dazu bereits verschiedene Schritte unternommen. Hierzu gehören verpflichtende Schulungen zu Fahrerassistenzsystemen beim Kauf eines Tesla, kostenlose Testversionen und Übertragungen des FSD-Systems sowie Preisnachlässe sowohl beim Kauf als auch beim Abonnement.

Die neue Untersuchung der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA zur Sicherheit des Autopiloten von Tesla könnte dazu führen, dass Fahrer künftig häufiger gewarnt und Fahrerassistenzsysteme stärker eingeschränkt werden. Gerade jetzt, wo Elon Musk auf der vierteljährlichen Investorenkonferenz das uneingeschränkte Engagement von Tesla für autonome Fahrzeuge bekräftigt hat, droht die neue NHTSA-Untersuchung den Fortschritt zu bremsen. 

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA erklärte: "Die Ergebnisse unserer Untersuchungen stimmen mit den Schlussfolgerungen überein, die Tesla in seinem Rückrufantrag 23V838 gezogen hat." Und weiter: "Bei mindestens 13 Unfällen mit mindestens einem Todesopfer und zahlreichen weiteren Unfällen mit Schwerverletzten deutet alles darauf hin, dass ein vorhersehbarer Missbrauch des Systems durch die Fahrer offensichtlich eine Rolle gespielt hat." Mit anderen Worten: Die NHTSA wirft Tesla vor, den "Missbrauch" seiner Fahrerassistenzfunktionen hätte vorhersehen können und müssen.

Das ODI (Office of Defects Investigation) hat im Rahmen der Untersuchungen PE21020 und EA22002 umfangreiche Daten ausgewertet. Diese Daten belegen, dass das mangelhafte Fahrerüberwachungssystem von Tesla nicht mit den nachgiebigen Betriebsfunktionen des Autopiloten kompatibel ist. Dieses Missverhältnis führte zu einer kritischen Sicherheitslücke zwischen den Erwartungen der Fahrer an die Betriebsfähigkeiten des L2-Systems und den tatsächlichen Fähigkeiten des Systems. Diese Lücke führte zu vorhersehbarem Missbrauch und vermeidbaren Unfällen.

Aus diesem Grund überprüft die National Highway Traffic Safety Administration nun die Angemessenheit des Rückrufs, da es weiterhin zu Unfällen kommt.

Um die Bedenken hinsichtlich des Autopilotsystems, die Gegenstand der Untersuchung EA22002 waren, auszuräumen, führte Tesla den Rückruf 23V838 durch. Das Office of Defects Investigation (ODI) stellte jedoch fest, dass auch nach Umsetzung der Abhilfemaßnahme im Rahmen des Rückrufs weiterhin Bedenken bestehen. Diese Bedenken beruhen auf Unfällen, die sich nach der Durchführung der Abhilfemaßnahme ereigneten, sowie auf den Ergebnissen vorläufiger NHTSA-Tests an reparierten Fahrzeugen. Darüber hinaus hat Tesla erklärt, dass ein Teil der Abhilfemaßnahmen sowohl die Zustimmung des Fahrzeughalters erfordert als auch vom Fahrer leicht rückgängig gemacht werden kann. Tesla hat auch Aktualisierungen vorgenommen, die keine Abhilfemaßnahmen darstellen, um Probleme im Zusammenhang mit den Bedenken von ODI unter EA22002 zu beheben. Im Rahmen der Untersuchung wird geprüft, warum diese Updates nicht Teil des Rückrufs waren oder anderweitig zur Behebung eines Fehlers dienten, der ein unangemessenes Sicherheitsrisiko darstellt. 

Es bleibt abzuwarten, ob sich die neuen Untersuchungen auf Teslas Pläne für autonome Fahrzeuge mit dem Robotaxi und dem CyberCab-Dienst auswirken und deren behördliche Zulassung verzögern.

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Die ersten Ergebnisse der Autopilot-Untersuchung der NHTSA
Die ersten Ergebnisse der Autopilot-Untersuchung der NHTSA

Quelle(n)

NHTSA (1)(2) über Bloomberg

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2024-04 > Tesla-Robotaxi und CyberCab: Autonomes Fahren verzögert? Neue Untersuchung von Autopilot-Rückrufen nach anhaltenden Unfällen
Autor: Daniel Zlatev, 28.04.2024 (Update: 28.04.2024)