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Tesla, Polestar, Rivian fallen in Qualitätsstudie durch: E-Autos haben insgesamt deutlich mehr Mängel als Verbrenner

Der Verzicht auf die physische Scheibenwischerbedienung zugunsten von Lenkradtasten wird für die schlechteren J.D. Power-Bewertungen verantwortlich gemacht. (Bild: Tesla)
Der Verzicht auf die physische Scheibenwischerbedienung zugunsten von Lenkradtasten wird für die schlechteren J.D. Power-Bewertungen verantwortlich gemacht. (Bild: Tesla)
Tesla und Rivian teilen sich mit extrem schlechten Ergebnissen die untersten Plätze in der J.D. Power Initial Quality Studie. Polestar wird sogar noch schwächer bewertet. Der Leistungsabfall bei Tesla ist laut Studie auf die Reduzierung von Ausstattungsmerkmalen zurückzuführen. Im Durchschnitt wiesen die E-Autos pro 100 Einheiten 86 Probleme mehr auf als ihre Pendants mit Verbrennungsmotoren.

J.D. Power hat die Ergebnisse seiner Studie Initial Quality 2024 veröffentlicht, in der die durchschnittliche Qualität verschiedener Automobilhersteller bewertet wird. J.D. Power befragte 99.144 Autokäufer und Leasingnehmer über die Anzahl der Probleme, die sie in den ersten 90 Tagen des Besitzes ihres Autos hatten.

Bei E-Autos stellte J.D. Power fest, dass diese im Durchschnitt 266 PP100 (Probleme pro 100 Einheiten) aufwiesen. Das sind 86 PP100 mehr als der Durchschnitt von 180 PP100 bei Benzin- und Dieselfahrzeugen. Während Tesla in den Vorjahren Verbesserungen erzielen konnte, rutschte das Unternehmen in der Studie 2024 mit einem Wert von 266 PP100 (2023: 257) wieder ab. Die Forscher führen dies vor allem auf den Wegfall klassischer Bedienelemente im Auto zurück, zum Beispiel den Ersatz von Blinkerhebeln durch Tasten am Lenkrad.

Funktionen, Bedienelemente und Anzeigen sind die zweitproblematischste Kategorie in der Studie, etwas besser als die bekanntermaßen störanfällige Sparte Infotainment. Von scheinbar einfachen Funktionen wie Scheibenwischer und Spiegelverstellung bis hin zur komplexeren Bedienung einer herstellerspezifischen Smartphone-App ist diese Kategorie für Elektrofahrzeuge besonders problematisch. Die PP100-Inzidenz in dieser Rubrik ist bei Elektroautos um mehr als 30 Prozent höher als bei Verbrennern. Verschärft wird diese Situation durch die jüngste Umstellung von Tesla auf Lenkradtasten für Hupe und Blinker, die bei den Besitzern nicht gut ankommt.

- J.D. Power IQS 2024

Rivian liegt gleichauf mit Tesla bei 266 PP100 - kein völlig überraschendes Ergebnis für ein EV-Startup - obwohl es unmöglich ist, den Fortschritt zu messen, da das Unternehmen in den Vorjahren nicht bewertet wurde. Polestar hingegen rutschte im Ranking weiter ab: von 313 PP100 im Jahr 2023 auf 316 PP100 in diesem Jahr. Volvo, der Eigentümer von Polestar, schneidet mit 242 PP100 kaum besser ab als seine reine Elektrotochter. 

Der Durchschnittswert aller Marken lag bei 195 PP100. Spitzenreiter waren die amerikanischen Hersteller RAM und Chevrolet mit 149 bzw. 160 PP100. Porsche, Hersteller des Elektroautos Taycan, erreichte beeindruckende 172 PP100. Dieser Wert dürfte jedoch eher auf das umfangreiche Angebot an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zurückzuführen sein als auf den Taycan selbst.

Toyota, bekannt für robuste, zuverlässige und problemlose Fahrzeuge, schnitt mit enttäuschenden 192 PP100 nur knapp überdurchschnittlich ab. Obwohl der Ford F-150 Lightning in den Studienergebnissen nicht direkt erwähnt wird, erzielte Ford insgesamt einen PP100-Wert von 179.  

Quelle(n)

J.D. Power (1, 2)

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> Notebook Test, Laptop Test und News > News > Newsarchiv > News 2024-06 > Tesla, Polestar, Rivian fallen in Qualitätsstudie durch: E-Autos haben insgesamt deutlich mehr Mängel als Verbrenner
Autor: Julian van der Merwe, 29.06.2024 (Update: 29.06.2024)