Tesla Model Y Standard Range lädt bei Kälte jetzt bis zu viermal schneller dank neuer Supercharger-Batterieheizung
Tesla führt an seinen V3- und V4-Superchargern eine Batterieheizoption ein, mit der die Standard Range-Versionen des Model 3 und Model Y mit Hinterradantrieb (RWD) und LiFePO4-Batterien im Winter bis zu viermal schneller aufgeladen werden können als bisher.
Im Allgemeinen schneiden LFP-Zellen, wie sie in tragbaren Powerstations verwendet werden, beim Laden bei Kälte etwas schlechter ab. Dies könnte erklären, warum Tesla die Supercharger-Batterieheizung zunächst für die Standard Range-Versionen des Model Y und Model 3 bereitstellt.
Der neue Heizservice unterscheidet sich von der typischen Vorwärmroutine, die Tesla-Fahrzeugbatterien an Supercharger-Stationen durchlaufen. Anstatt das Batteriepack schrittweise zu erwärmen, sendet der Supercharger Wechselstromimpulse (Ripple AC) durch die einzelnen LFP-Batteriezellen, um sie bei kaltem Wetter direkt zu beheizen.
"Dies ist dank der vertikalen Integration von Tesla und einigen unserer großartigen Ingenieure möglich", erklärt Max de Zegher von Tesla und deutet an, dass diese Innovation möglicherweise exklusiv für Fahrzeuge mit LFP-Batterien von CATL bleiben wird.
Nichtsdestotrotz ermöglicht die Batterieheizung des Superchargers, dass ein Model Y Standard Range im Winter bis zu viermal schneller wieder auf die Straße kommt als zuvor, und löst damit ein bekanntes Problem der LFP-Batterien. Elon Musk hat bereits auf die Nachteile der Ladegeschwindigkeiten von Teslas mit LiFePO4-Batterien unter extremen Bedingungen hingewiesen:
LiFePO4-Batterien laden bei Kälte langsamer als NCA-Batterien, und ihre Reichweite nimmt bei kaltem Wetter etwas stärker ab als bei NCA-Batterien. Es sollte beachtet werden, dass sowohl NCA- als auch LFP-Batterien bei niedrigen Temperaturen schlechter abschneiden. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass LFP-Batterien stärker unter Kälteeinwirkung leiden als NCA-Batterien. Wenn man nach einer längeren Fahrt zu einem Supercharger kommt, wird das Auto die Batterien vorheizen. Dadurch wird das Problem der langsameren Ladegeschwindigkeit etwas gemildert, aber im Winter wird man mit LiFePO4-Batterien etwa sechs bis sieben Minuten länger am Supercharger verbringen. Das kann zum echten Hindernis werden, wenn man sein Auto häufig bei kaltem Wetter aufladen muss. Es spielt jedoch keine Rolle, wenn man das Auto einfach über Nacht in der Garage auflädt.
Teslas LFP-Batterie-Lieferant CATL hat inzwischen neue LiFePO4-Zellen entwickelt, deren Ladegeschwindigkeit sich bei Kälte nicht verlangsamt. Diese Batteriezellen werden jedoch nicht in die Standard Range-Modelle des Model 3 oder Model Y eingebaut. In den USA verkauft Tesla derzeit ohnehin nur die Long Range-Optionen, da sich Fahrzeuge mit chinesischen LFP-Zellen nicht für die bundesstaatlichen Steuervergünstigungen qualifizieren.
Quelle(n)
Tesla Charging & Max DeZegher (X)