Tesla Model S mit 690.000 km Laufleistung im Reichweitentest: 64 km weniger Reichweite bei ungünstigen Bedingungen
Kürzlich veröffentlichte der bekannte YouTube-Kanal AutoTrader ein Video über ein Tesla Model S, das in acht Jahren unglaubliche 690.000 Kilometer ohne Batteriewechsel oder Wartung zurückgelegt hat. Wir haben damals ausführlich darüber berichtet und versprochen, über alle Neuigkeiten Bescheid zu geben.
Nun ist auf AutoTrader ein Folgevideo zu diesem Thema erschienen, in dem Moderator Rory das Auto von Besitzer Paul übernimmt und einem Reichweitentest unterzieht, um festzustellen, ob die Reichweite nachgelassen hat. Vor dem eigentlichen Test ist es wichtig zu erwähnen, dass E-Autos auf Autobahnen aus technischen Gründen nicht so effizient sind wie Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
Dies liegt vor allem daran, dass Elektrofahrzeuge bei häufigem Anhalten und Abbremsen mit regenerativer Bremswirkung besser abschneiden als bei konstant hohen Geschwindigkeiten, wie sie auf Autobahnen üblich sind. Die Testbedingungen waren also alles andere als optimal für eine maximale Reichweite. Außerdem fuhr Rory nach eigenen Angaben schneller als der Besitzer, was die Ergebnisse zusätzlich beeinflusste.
Die Fahrt begann in Richmond, North Yorkshire, mit dem Ziel, ein potenzielles Testzentrum in Zentral-Bedfordshire zu erreichen - eine Strecke von etwa 320 Kilometern, die zum größten Teil über Autobahnen (in Großbritannien "Motorways" genannt) führte.
Nachdem Rory den Tageskilometerzähler zurückgesetzt und das Ziel in das Navigationssystem des Model S eingegeben hatte, begann er seine Fahrt wie gewohnt, einschließlich häufiger Benutzung der Heizung und Überholmanövern, wenn nötig. In der ersten Phase der Reise zeigte der Tesla eine beeindruckende Effizienz von 5,6 km pro kWh - ein beachtlicher Wert, wenn man die unglaubliche Laufleistung der Originalbatterie in Betracht zieht.
Doch das Glück war den Testern nicht hold, denn es wurde schnell kälter und es begann zu regnen. Diese Umstände ließen die Effizienz drastisch sinken, sodass ein vorsorglicher Stopp an einem Tesla Supercharger notwendig wurde. Obwohl das Model S noch 1,6 Kilometer Reichweite anzeigte, ging ihm wenige Meter vor der Ladesäule die Energie aus. Mit tatkräftiger Unterstützung eines anderen Tesla-Besitzers und einiger Helfer wurde das Auto zur Ladestation geschoben und problemlos angeschlossen.
Am Ende schaffte das acht Jahre alte Model S immer noch eine beachtliche Strecke von rund 300 Kilometern - deutlich weniger als ursprünglich geplant, was vor allem auf die ungünstigen Wetterbedingungen, den verstärkten Einsatz der Klimaanlage und Rorys weniger sparsame Fahrweise zurückzuführen ist.
Im Vergleich zur ursprünglich getesteten Reichweite des Model S P90D 2016 von ca. 460 km (345 km bei Kälte) wurde ein Nettoreichweitenverlust von etwa 65 km festgestellt. Die Ursache für diese deutliche Verringerung der Reichweite ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das Alter des Fahrzeugs. Bei rund 690.000 Kilometern auf der Originalbatterie (wohlgemerkt ohne jegliche Wartung) werden auch die Testbedingungen und die Fahrweise nicht dazu beigetragen haben, noch ein paar Kilometer mehr aus dem Tesla herauszuholen.
Die Tatsache, dass der Tesla trotz der enormen Laufleistung noch eine beachtliche Reichweite hat, zeigt deutlich, dass wir von Elektroautos Zuverlässigkeit und Langlebigkeit erwarten können. Ein vergleichbarer Benziner mit so vielen Kilometern und ohne Wartung wäre wahrscheinlich schon ein- oder zweimal liegen geblieben. In dieser Hinsicht hat das Tesla Model S seine Stärke bewiesen. Rory von AutoTrader wird weitere Tests durchführen, die in einer fortlaufenden Serie veröffentlicht werden. Also Augen auf, wir werden auch darüber berichten.