Tesla Cybertruck: Teardown enthüllt "Launch"-Qualität mit mexikanischen Teilen und Steer-by-Wire
Morrill, Chefingenieur für Cybertruck bei Tesla, bezeichnete den E-Pickup kürzlich neben dem Model Y als das am meisten "in Amerika gefertigte" Fahrzeug, das in den USA verkauft wird. Laut Morrill stammen rund 65 Prozent der Teile für den Cybertruck aus den USA oder Kanada, während 25 Prozent der Teile aus Mexiko kommen.
Auch das Model Y besteht zu 90 Prozent aus nordamerikanischen, aber zu 20 Prozent aus mexikanischen Komponenten. Bei der ersten Demontage, bei der auch das riesige Batteriepaket zum Vorschein kam, wurden einige Lenkungs- und Aufhängungskomponenten des Cybertrucks entdeckt, die in Mexiko hergestellt wurden.
Struktureller 4680-Akku
Ähnlich wie beim in Texas produzierten Model Y ist die 123-kWh-4680-Batterie des Cybertrucks Teil des Chassis und bildet die Basis, auf der die Sitze montiert sind. Dies ist zwar nicht optimal, um die Batterie zu warten oder zu reparieren, entspricht aber der Bauweise moderner Elektrofahrzeuge.
Es bleibt abzuwarten, ob die Strukturpakete nach Ablauf der üblichen Garantiezeit von acht Jahren oder im Falle eines notwendigen Austausches zu einem Problem werden. Inzwischen drängen einige Hersteller von E-Autos auf eine Garantie von 15 Jahren für die Batterien ihrer Fahrzeuge, da die heutigen chemischen Zusammensetzungen selbst bei einem Kapazitätserhalt von 85 % eine ausreichende Lebensdauer aufweisen.
Verarbeitungsqualität des Cybertrucks
Beim ersten Teardown des Cybertrucks fiel auch die Verarbeitungsqualität auf, die der Präsentierende als typische "Launch-Quality-Probleme" bezeichnete. Als Beispiele nannte er herausquellende Gummidichtungen an den Cybertruck-Türen sowie ein falsch montiertes Scharnier, das offenbar von einem Mitarbeiter von Giga Texas in aller Eile montiert worden war.
Er fügte hinzu, dass diese Mängel auf die Hast bei der Einführung der Fahrzeuge und die Koordination der Montageteams zurückzuführen seien. Normalerweise würden sie mit der Zeit behoben. Elon Musk verwies kürzlich auf mehrere Fälle, in denen einige Stellen der Karosserie des Cybertrucks große Spalten aufwiesen, und betonte, dass es sich um eine kleine Charge von nur 15 Fahrzeugen handelte.
Kabelgesteuerte Hinterradlenkung
Das Cybertruck-Demontageteam konnte das Fahrzeug anheben, um sowohl das neue "Steer-by-Wire"-System zu demonstrieren als auch zu zeigen, wie die Hinterräder im Verhältnis zu den Vorderrädern lenken. Laut Lars Moravy, dem Chefingenieur von Tesla, wurde der Einsatz des synchronisierten "Steer-by-Wire"-Mechanismus erst durch das neue 48-Volt-Niederspannungssystem des Cybertrucks möglich.
Verglichen mit der alten 12-Volt-Architektur kann Tesla nun eine höhere Leistung an die elektrischen Lenkmotoren senden. Das Steer-by-Wire-System verfügt über redundante Systeme, darunter zwei Elektromotoren an der Vorderachse für den Fall, dass einer ausfällt.
Cybertruck Gigacasting
Ein weiteres interessantes Detail, das die Demontage zeigt, ist das riesige hintere Gussteil (Gigacasting) des Cybertrucks, das größere Reparatur- oder Wartungsarbeiten erschweren könnte. Dasselbe gilt natürlich auch für das Model Y aus Texas, das ebenfalls über eine strukturelle 4680-Batterie verfügt.
Versicherungsgesellschaften schrecken oft vor solchen schwer oder teuer zu wartenden Fahrzeugkonstruktionen zurück und ziehen es häufig vor, das Elektroauto abzuwracken, anstatt es zu reparieren. Tesla hat dies erkannt und versucht, die Reparatur zu erleichtern. Im schlimmsten Fall bietet Tesla den Servicestationen Gussteile zum Selbstkostenpreis an, aber es ist noch zu früh, um zu sagen, wie reibungslos der Prozess beim Cybertruck ablaufen wird.
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Quelle(n)
Autoline (YT)