Tesla Cybertruck: Neue Enthüllungen decken grundlegende Konstruktionsmängel auf
Neue Informationen über Teslas Cybertruck sind durchgesickert, die von strukturellen Konstruktionsproblemen und mehr sprechen. Obwohl Tesla bereits Anfang des Jahres von der staatlichen Verkehrssicherheitsbehörde aufgefordert wurde, die Full-Self-Driving-Software zurückzuziehen, aktualisierte Tesla die Software des Elektrofahrzeugs lediglich durch automatische Updates - mit dem Ergebnis, dass seitdem Tausende von Kundenbeschwerden über das unberechenbare Verhalten der Full-Self-Driving-Funktionen (FSD) von Tesla eingegangen sind, wie das Handelsblatt Ende Mai berichtete.
Darüber hinaus zeigt ein technischer Bericht vom 25. Januar 2022, der ebenfalls dem Handelsblatt vorliegt, dass die Alpha-Version des Cybertrucks unter anderem Probleme mit der Aufhängung, dem Geräuschpegel, der Abdichtung der Karosserie, der Handhabung und den Bremsen hatte. Ursprünglich sollte der kantige Pickup im Cyberpunk-Stil mit einer Karosserie aus gebürstetem Edelstahl und "unzerbrechlichem" Glas bereits 2021 vom Band rollen. Doch nun wird es frühestens 2024 soweit sein.
Tesla hat seit 2020 kein neues Kundenfahrzeug mehr auf den Markt gebracht - im Gegensatz zu anderen Autoherstellern wie etwa Audi, welcher bis 2026 mehr als 20 neue Fahrzeuge auf den Markt bringen will. Jeffrey Osborne, Managing Director und Senior Research Analyst bei Tesla, erklärt, dass regelmäßige Innovationen und Neuerscheinungen notwendig sind, um das Wachstum zu steigern:
You need something new to reinvigorate the story. Whether that’s the humanoid robot, the Tesla Semi, the Cybertruck, Full Self-Driving, all of those are fair game in the eyes of the Tesla PR machine to keep the narrative going about continued growth. The logical [first] one of all of those is the Cybertruck.
- Jeffrey Osborne
Weitere Berichte befassen sich mit der inneren Dynamik und dem NVH-Verhalten (Noise, Vibration and Harshness) der Alpha-Version und kommen zu dem Schluss, dass es sich aufgrund zahlreicher Geräuschlecks um einen sehr lauten Prototyp handelt, der zudem Lecks aufweist, die den Witterungsschutz verringern. Das spezielle Design des Trucks stellt beispielsweise die Lackierer vor besondere Herausforderungen bei der Abdichtung der Karosserie.
Zudem zeigt der Prototyp ein schlechtes Fahr- und Bremsverhalten. Darunter waren "übermäßiges Ruckeln bei mittleren Geschwindigkeiten", "Strukturerschütterungen“, "übermäßiges seitliches Ruckeln beim Manövrieren bei niedrigen Geschwindigkeiten“, "übermäßiger Pedalweg und inkonsistenter Halt", "übermäßiges Nicken beim Reibungsbremsen" und der Strafe-Modus, der es dem EV erlaubt, sich seitlich wie ein Krebs zu bewegen, hatte nur grundlegende Funktionen.
Andy Palmer, ehemaliger COO von Nissan, berichtet, dass solche Fehler in der Alpha-Phase normal sind, aber er ist überrascht über die Offenheit der Entwickler in dem Bericht und betont, dass solche Informationen normalerweise nicht dokumentiert werden. Palmer zufolge gibt es jedoch einen besorgniserregenden Punkt, nämlich die Torsionssteifigkeit, bei der die Leistung des Alphatrucks deutlich von der Zielvorgabe abweicht und die nur schwer zu beheben sei.
Aufgrund des einzigartigen Designs ergeben sich natürlich viele neue Herausforderungen, für die völlig neue Fertigungsmethoden entwickelt werden müssen, wie Elon Musk erklärt:
You can’t just use conventional methods of manufacturing. We had to invent a whole new set of manufacturing techniques in order to build an exoskeleton car rather than an endoskeleton car, so it is clearly not trivial.
Der Preis für den E-Truck wird bekannt gegeben, sobald der Verkaufstermin näher rückt. Fest steht jedoch, dass das Fahrzeug aufgrund der komplexen Entwicklung deutlich teurer sein wird als ursprünglich geplant.