Technologieführer diskutieren KI-Regulierung im Parlament: Elon Musk, Mark Zuckerberg und Bill Gates in kontroverser Debatte
Im US-Kapitol in Washington trafen sich am Mittwoch Tech-Milliardäre wie Tesla-Chef Elon Musk, Meta-Platforms-CEO Mark Zuckerberg und Microsoft-Gründer Bill Gates mit einem Nettowert von rund 550 Milliarden US-Dollar, um über die künftige Regulierung von künstlicher Intelligenz zu diskutieren.
Mit dabei waren außerdem Jensen Huang, Mitbegründer von Nvidia Corp, Eric Schmidt, ehemaliger CEO von Google, die CEOs von Alphabet und OpenAI-CEO Sam Altman, sowie Arvind Krishna, CEO von IBM. Amazon war ebenfalls eingeladen, lehnte aber mit Verweis auf eine Vorstandssitzung ab.
Der diesjährige KI-Hype hat das Vermögen vieler Tech-Milliardäre stark in die Höhe schnellen lassen und beispielsweise die Nvidia-Aktie um mehr als 200 Prozent steigen lassen. Um dem Kongress mehr Einfluss auf die Zukunft von KI zu geben, wurde von Chuck Schumer ein KI-Gipfel einberufen, zu dem neben führenden Vertretern der Technologiebranche auch Kritiker eingeladen wurden:
Heute beginnen wir mit einem gewaltigen, komplexen und lebenswichtigen Unterfangen: der Schaffung einer Grundlage für eine überparteiliche KI-Politik, die der Kongress verabschieden kann. Dies wird eine der schwierigsten Aufgaben sein, die wir zu bewältigen haben, weil KI so komplex ist, sich auf fast alle Lebensbereiche auswirken wird und sich ständig weiterentwickelt.
- Chuck Schumer, Mehrheitsführer im Senat, zur Eröffnung des Treffens
Kontroversen zwischen den Unternehmen
Einige der anwesenden Kritiker sind der Meinung, dass die Führungskräfte zu viel Einfluss auf die Gesetzgebung haben könnten, wenn es darum geht, Regeln für die Nutzung von KI aufzustellen. Die Überzeugungen der Anwesenden gingen zum Teil weit auseinander.
So vertraten Bill Gates und Sam Altman unterschiedliche Auffassungen zu den Risiken der Open-Source-KI-Forschung, und die Berkeley-Forscherin Deb Raji kritisierte die ihrer Meinung nach leichtfertige Haltung Elon Musks zu selbstfahrenden E-Autos mit KI-Technologie. Laut Musk könne KI eine enorme Quelle des Guten sein, aber er warnte gleichzeitig vor den Risiken von AI für die Zivilisation:
Wenn es etwas gibt, das eine potentielle Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt, sollte man eine gewisse Kontrolle darüber ausüben.
Einige der Unternehmen hatten bereits im vergangenen Jahr eine neue Regierungsbehörde zur Regulierung von KI sowie ein Lizenzsystem für die leistungsfähigsten KI-Modelle vorgeschlagen. Andere Unternehmen, wie etwa die International Business Machines Corporation, lehnten solche Vorschläge jedoch entschieden ab:
Ein KI-Lizenzsystem wäre ein schwerer Schlag für offene Innovation und birgt die Gefahr einer Art regulatorischer Vereinnahmung. Es würde die Kosten unbeabsichtigt in die Höhe treiben, Innovationen behindern, kleinere Akteure und Open-Source-Entwickler benachteiligen und die Marktmacht einiger weniger Akteure zementieren.
- Arvind Krishna, CEO von IBM
Trotz einiger Kontroversen bezeichnete Rumman Chowdhury, CEO von Humane Intelligence, die Diskussion im Großen und Ganzen als produktiv.