Tablets: MIPS-Architektur soll ARM attackieren
Es ist ein auf den ersten Blick unscheinbares Detail, welches das gestern vorgestellte Ainovo Novo7 entscheidend von der Konkurrenz auf dem Tablet-Markt unterscheidet: Nicht der geringe Preis von lediglich 99 US-Dollar, auch nicht der bislang unbekannte chinesische Hersteller, sondern vor allem die verbaute CPU auf Basis der MIPS-Architektur.
Ähnlich wie ARM ist auch MIPS Technologies ein Anbieter sogenannter IP-Cores, das heißt von Prozessordesigns, die von anderen Herstellern gegen eine Lizenzgebühr für eigene SoCs verwendet werden können. Aktuell entwickelt der Hersteller einen neuen High-Performance-Prozessor, welcher kürzlich sein Tape-Out feierte und nun im Dresdner Werk von Globalfoundries in Produktion gehen soll. Der Chip setzt auf einen 28-Nanometer-SLP-Prozess (Super Low Power) und soll Taktraten von bis zu 1,5 GHz erreichen.
In der Halbleiterbranche ist der Name MIPS kein Unbekannter, kommt die Architektur doch bereits in anderen Bereichen wie bei Netzwerkkomponenten oder Flachbildfernsehern zum Einsatz. Auch in Tablets scheint MIPS eine gute Figur zu machen, so werden für den JZ4770-SoC des Novo7 lediglich 250 Milliwatt Leistungsaufnahme unter Volllast angegeben - deutlich weniger, als aktuelle Designs der Konkurrenz benötigen. Mit einer bereits fertig entwickelten 64-Bit-Architektur ist man ARM zudem technisch einen Schritt voraus, wo entsprechende Prozessoren erst für 2013 oder 2014 erwartet werden.
Über die sich abzeichnende Entwicklung im Bereich der Tablet-SoCs dürfen sich letztlich vor allem die Kunden freuen. Bekanntlich belebt Konkurrenz das Geschäft, was weiterhin sinkende Preise sowie eine unverminderte Entwicklungsgeschwindigkeit erwarten lässt.
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