TU-Studie: 90 Prozent der G20-Regierungs-Websites sind nicht datenschutzkonform
Seit Aufkommen der DSGVO erscheint beim Erstbesuch einer Webseite eigentlich ein Hinweisfenster, in dem NutzerInnen nach der Zustimmung oder Ablehnung der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten gefragt werden. Allerdings gibt es auch weiterhin Cookies, welche ungefragt hinterlassen werden.
Ein Forschungsteam um Matthias Götze von der Technischen Universität Berlin hat sich um die 6.000 Regierungs-Websites der G20-Staaten angeschaut und auf ungefragte Cookie-Installationen überprüft. Ergebnis: Bei ganzen 90 Prozent aller untersuchten Websites fand das Team mindestens einen Cookie oder mehr. Selbst auf den Seiten der vermeintlich auf Datenschutz achtenden deutschen Regierung fand das Team Cookies, und zwar auf 87 Prozent aller Websites.
Noch besorgniserregender ist wohl die ungefragte Installation von Drittanbieter-Cookies und Trackern. Immerhin auf 25 Prozent aller deutschen Regierungsseiten kommt dies zur Anwendung. Besonders „beliebt“ auf deutschen Regierungswebseiten sind die DrittanbieterCookies etracker.de, youtube.com und doubleclick.net. Letztere beiden gehören zu Google, welche das Forscherteam als Quelle der meisten Tracker ausmachten.
Die Forscher hoffen durch ihre Analyse die Missstände beim Datenschutz auf Regierungswebsites in den öffentlichen Diskurs zu rücken und damit zu einer Verbesserung der Situation zu führen.