Ein faszinierender Bericht von 404 Media, der auf Daten vom TAS-Bot-Entwickler Alan Cecil basiert, deckt auf, dass der Super Nintendo mit jedem Jahr ein wenig schneller läuft. Konkret steigt die Taktfrequenz des Sony SPC700 Audio-Prozessors mit der Zeit leicht an. Während dieser Chip ursprünglich eine Taktfrequenz von 32.000 Hz erreichen sollte, simulieren Emulatoren diesen Chip mit einem Takt von 32.040 Hz, da diese Taktrate im Jahr 2007 auf Basis damaliger SNES-Konsolen ermittelt wurde.
Mithilfe einer Umfrage wurde ermittelt, dass der Audio-Prozessor mittlerweile noch schneller läuft – ein Nutzer konnte sogar eine Taktfrequenz von 32.182 Hz feststellen. Damit läuft der Sony SPC700 rund 0,6 Prozent schneller als vorgesehen. Das soll daran liegen, dass der Keramikresonator, der für das Einhalten des Takts zuständig ist, durch Umweltfaktoren wie Hitze über die Zeit an Präzision verlieren kann. Da der SPC700 nur für den Ton verantwortlich ist, sollte sich diese Änderung nicht auf die Geschwindigkeit auswirken, mit der Spiele dargestellt und Eingaben verarbeitet werden, sodass diese Alterserscheinung für menschliche Nutzer keine Auswirkung haben sollte.
Allerdings kann sich der schnellere Audio-Prozessor auf die Ladezeit auswirken, da einige Ladebildschirme kürzer ausfallen können, wenn die Audiodaten schneller geladen werden. Das hat zur Folge, dass Tool Assisted Speedruns nicht mehr richtig funktionieren, da bei dieser Art von Speedruns jede Eingabe mithilfe einer Software zu einer vorab präzise festgelegten Zeit gemacht wird, sodass schon ein um wenige Einzelbilder kürzerer Ladebildschirm verheerende Auswirkungen haben kann. Wenn sich der Sony SPC700 über die nächsten Jahrzehnte weiter beschleunigt, könnte sich das irgendwann auch auf von Menschen aufgestellte Speedrun-Weltrekorde auswirken.