Studie: Generation Direct nutzt Social Media in allen Bereichen
TCS (Tata Consultancy Services) hat eine neue globale Studie zu dem Thema "Social Media Nutzung bei Jugendlichen" veröffentlicht. Die Studie mit über 5.000 Teilnehmern zwischen 18 und 29 Jahren aus insgesamt 15 europäischen Ländern zeigt, dass die Rolle von Social Media bei Jobsuche, Kompetenzgewinn und dem Schaffen wirtschaftlichen Wachstums als Unternehmer eine entscheidende Rolle für junge Menschen spielt.
Der Studie zufolge sind soziale Medien für junge Europäer weit mehr als nur Unterhaltungsprogramm. Sie demokratisieren die Art und Weise der Kommunikation, der Suche nach Informationen und dem Teilen von Ideen. Für die "Generation Direct" ist Social Media einer der Grundpfeiler des Lebensgefühls und des Selbstbewusstseins. Laut TCS wächst diese Generation Direct mit einem neuen Verständnis von Arbeit und Bürgertum in Europa heran.
Die Generation Direct umgeht traditionelle Kanäle und nutzt soziale Medien proaktiv, so TCS. Beispielsweise um Jobs zu suchen, die eigenen Kompetenzen zu erweitern, Unterstützung für Geschäftsideen zu finden, Wachstum für ein eigenes Unternehmen zu schaffen oder Regierungen zum Umdenken zu ermutigen. Die Studie fand unter anderem heraus, dass Social Media:
- 46 Prozent der jungen Europäer bei der Jobsuche half
- 7 von 10 Jungunternehmern bei der Investorensuche half
- 88 Prozent der Studenten die Kommunikation mit Kommilitonen zu Studieninhalten ermöglichte
- 50 Prozent der jungen Europäer durch Online-Pertitionen beim politischen Engagement unterstützte
Diese Trends bringen Europas digitale Wirtschaft offenbar nach vorne. Die Europäische Kommission misst den Fortschritt der digitalen Wirtschaft in Europa anhand des DESI (Digital Economy & Society Index), der sich aus 5 Säulen zusammensetzt: Konnektivität, Humankapital, Internetnutzung, Integration digitaler Technologien und digitale öffentliche Dienste. Der bisherige Indexwert der europäischen Union steigerte sich von 0,46 im Jahr 2014 auf 0,52 in diesem Jahr, angeführt von der zunehmenden Digitalisierung von Unternehmen und Onlinehandel, so TCS.
Mehr über die Studie oder den vollständigen Bericht finden sie hier: sites.tcs.com/generation-direct.
Hier zusammengefasst die Key-Findings der Studie:
Hierarchie, Status und Bürokratie sind No-Gos für die Generation Direct: Digitale Kanäle werden bewusst eingesetzt, um traditionell aufwändige und schwerfällige Prozesse zu umgehen. Das betrifft alle Bereiche: Lernern, Arbeit, Unternehmensgründung und politische Positionierung.
- 45 Prozent derjenigen, die in den sozialen Medien aktiv sind, haben diese bereits für die Jobsuche eingesetzt. Bei Postgraduierten trifft das sogar auf 62 Prozent und bei Akademikern auf 52 Prozent zu.
- Soziale Medien sind zudem ein wichtiges Tool für Unternehmensgründer, die damit Wachstum generieren: 70 Prozent nutzen sie, um Investoren anzusprechen, und 60 Prozent suchen hier Mitarbeiter.
- Die junge Generation lässt immer stärker vom Netz ausbilden. 3 von 5 Teilnehmern lernen und erweitern ihr Wissen in Online-Tutorials und -Videos.
- Soziale Medien werden als geeignetes Instrument angesehen, um politisch etwas zu bewegen. Etwa die Hälfte der Generation Direct hat schon einmal eine Online-Petition unterzeichnet.
Vernetzt und kollaborativ: Ob es um die Karriere geht oder um ein Projekt - die Studie macht deutlich, dass es für die Generation Direct absolut selbstverständlich ist, sich über alle Kanäle hinweg zu Ideen auszutauschen und zusammenzuarbeiten. Eine Trennung von Social Media und dem üblichen Berufsumfeld wird dabei nicht vorgenommen. Das Gegenteil ist der Fall. Unabhängig davon, ob der oder die Betreffende als Arbeitgeber oder Arbeitnehmer agiert.
- Drei Viertel der Jungunternehmer kommunizieren mit ihren Kunden über soziale Medien, 41 Prozent sogar häufig bis regelmäßig.
- 3 von 5 Befragten nutzen die sozialen Medien für Kontakte mit Kollegen, mit denen sie über Berufliches reden. Knapp 30 Prozent tun es täglich.
- Die Generation Direct ist überzeugt, dass es nicht auf die einzelne Plattform ankommt, sondern darauf, seine Ziele zu erreichen. Daher gibt es auch keine Bestrebung, die Kommunikation auf den jeweiligen Kanals abzustimmen. So hat Facebook als Tool für die Jobsuche klassische Business Netzwerke wie LinkedIn längst überholt: 46 Prozent der jungen Europäer, die online eine Stelle suchen, gehen auf Facebook, 28 Prozent vertrauen LinkedIn. Abseits dessen bevorzugen 93 Prozent generell Facebook und 36 Prozent LinkedIn.
Direkter Kontakt gesucht: 38 Prozent der Arbeitnehmer glauben, dass soziale Medien einen direkteren Kontakt mit dem Management ihres Unternehmens erlauben, und 43 Prozent sehen darin eine Chance, ihre Ideen der Unternehmensführung zu präsentieren.
- Viele Unternehmen haben die Vorteile der sozialen Medien noch nicht realisiert. 2 von 5 Angestellten geben an, dass eine oder mehrere entsprechende Plattformen an ihrem Arbeitsplatz nur eingeschränkt genutzt werden können. Weniger als ein Viertel glaubt, dass die Nutzung sozialer Medien in ihrem Unternehmen beruflich etwas gebracht hat.
- Bereich Ausbildung: 88 Prozent der Lernenden nutzen Social Media zum Austausch mit Kommilitonen über Inhalte und Prüfungen. Nur 39 Prozent glauben, dass ihnen die sozialen Medien beim Aufbau besserer Beziehungen zu Ausbildern und Dozenten helfen oder die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden verbessern. Ein Fünftel berichtet über eine Einschränkung der Nutzungsmöglichkeiten von Social Media-Plattformen auf ihrer Universität.