Studie: Bitcoin beherrscht nicht den Kryptowährungsmarkt
Auch wenn über sogenanntes Kryptogeld immer häufiger etwas in allen möglichen Medien zu finden ist, dürfte für viele Leser der Themenkomplex Kryptowährungen noch vergleichsweise Neuland sein. Vor allem Bitcoin taucht als inzwischen vergleichsweise recht verbreitete digitale Bezahlmethode im Internet oftmals in Berichten über Kryptowährungen auf. Zum Beispiel im Zusammenhang mit den zum Schürfen (Mining) von Bitcoin, Ethereum und Co. verwendeten Grafikkarten.
Allerdings bleibt der Kryptowährungsmarkt auch für Insider noch immer recht unübersichtlich. Unter der Leitung von City, University of London ist die erste vollständige Studie des gesamten Kryptowährungsmarktes zwischen den Jahren 2013 und 2017 entstanden. Die umfangreiche Studie untersuchte insgesamt 1469 Kryptowährungen, mit dem Ergebnis, dass keine derzeitige Kryptowährung einen starken selektiven Vorteil gegenüber der anderen aufweist und dass alle aktuellen Kryptowährungen ein ungewisses Schicksal vor sich haben.
Die City, University of London fand unter Beteiligung von Dr. Andrea Baronchelli, Laura Alessandretti und Abeer ElBahrawy in der im Royal Society's Open Science Journal veröffentlichten Studie heraus, dass Anleger in Kryptowährungen derzeit ihr Geld ohne Faktoren wie den Preis einer Kryptowährung oder die Eigenschaften der zugrunde liegenden Technologie investieren.
Die Ergebnisse der Studie legen außerdem nahe, dass die Entwicklung des Kryptowährungsmarktes bisher von "neutralen" Kräften beherrscht wurde und keine einzelne Kryptowährung einen besonders starken selektiven Vorteil gegenüber der anderen gezeigt hat. Einen Überblick über Marktkapitalisierung, Handelsvolumen und Trends auf dem Kryptogeldmarkt liefert unter anderem Coinmarketcap.com.
Dazu sagt Dr. Andrea Baronchelli, Dozent an der Fakultät für Mathematik, der die Studie koordiniert hat:
"Bitcoin hat stetig an Bedeutung verloren, was den direkt dahinter Platzierten zu verdanken ist, und Nutzer scheinen dem technologischen Fortschritt bisher keine große Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Vielmehr sind unsere Ergebnisse mit dem Szenario vereinbar, in dem die Anleger ihre Investition in die Kryptowährung danach wählen, welchen Marktanteil diese hat und nichts anderes. Bitcoin ist nicht allein oder unbesiegbar, und wir glauben, dass unsere Arbeit einen ersten Schritt in Richtung eines besseren Verständnisses und einer besseren Modellierung des Kryptowährungsmarktes darstellt."