Stromlose Kühlung: Neue SARC-Beschichtung kühlt Gebäude adaptiv und umweltfreundlich
SARC steht für "Solar-driven Adaptive Radiative Cooling" – also solarbetriebene, adaptive, radiative Kühlung. Diese von Forschern der Hongkong Polytechnic University entwickelte Technologie arbeitet nach dem Prinzip der passiven radiativen Kühlung. Dabei gibt die Oberfläche eines Gebäudes Wärme in Form von Infrarotstrahlung ab. So wird die Temperatur der Oberfläche reduziert, ohne Energie zu verbrauchen.
Die Technologie basiert auf winzigen Kohlenstoffpartikeln (Carbon Dots), die eine adaptive Gebäudekühlung ermöglichen. Sie absorbieren Sonnenlicht und geben es in Form von weniger energiereichem Licht wieder wieder ab, sodass sie bei stärkerer Sonneneinstrahlung noch effektiver arbeiten. Die Kühlmittelbeschichtung kann einfach mit einer Farbrolle aufgetragen werden und ist in unterschiedlichen Farben herstellbar.
Wie eine im Chemical Engeneering Journal veröffentlichte Untersuchung zeigt, ist die SARC-Beschichtung erstaunlich effektiv. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Betondach konnte bei einem SARC-beschichteten Dach eine Temperatursenkung um 20 °C erzielt werden. Zudem soll die Temperatur der Beschichtung tagsüber (von 8:30 Uhr bis 17:30 Uhr) durchweg niedriger als bei beim unbeschichteten Dach gewesen sein.
Anders als herkömmliche Methoden zur Gebäudekühlung, verbraucht die Kühlbeschichtung keinen Strom. Das kann den Energiebedarf in Haushalten mit Klimaanlagen erheblich senken. Ein weiterer Vorteil der SARC-Beschichtung ist ihre Umweltfreundlichkeit. Das Material ist frei von Schwermetallen. Die Carbon Dots sind ungiftig und biokompatibel. Wann die Beschichtung im freien Handel erhältlich sein wird, ist nicht bekannt. Berichten zufolge arbeiten die Forscher aber bereits einer einer Weiterentwicklung, die Häuser im Sommer kühlt und im Winter Wärme spendet.
Quelle(n)
Bildquelle: DallE 3 / AI