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Strenge EU-Regeln: Künftig 5 Jahre Software-Updates und 7 Jahre Ersatzteile für Smartphones und Tablets

Die EU einigt sich auf recht strenge Update- und Ersatzteil-Regeln für Smartphone- und Tablet-Hersteller. (Bild: Clint Bustrillos, editiert)
Die EU einigt sich auf recht strenge Update- und Ersatzteil-Regeln für Smartphone- und Tablet-Hersteller. (Bild: Clint Bustrillos, editiert)
Die Europäische Union bürdet Smartphone- und Tablet-Herstellern nach dem bereits beschlossenen USB-C Zwang weitere Pflichten auf, die insbesondere Software-Updates und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen regulieren. Die durchaus strengen Regeln gehen manchen Kritikern zwar immer noch nicht weit genug, dürften aber insbesondere viele Android-OEMs vor einige neue Herausforderungen stellen.

Wer in der EU künftig Smartphones und Tablets vertreiben will, muss sich an strenge Regeln für Softwareupdates und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen halten. Vergangene Woche hat sich die EU-Kommission auf einen Entwurf geeinigt, der bei ECOS als PDF einsehbar ist. Demnach müssen Hersteller künftig bis zu fünf Jahre nach dem Launch eines neuen Smartphones oder Tablets funktionale und Sicherheitsupdates ausliefern, was aktuell nicht mal Google schafft, Samsung kommt dem geplanten Standard mit vier Jahren Android-Updates und fünf Jahren Sicherheitsupdates derzeit am Nächsten, allerdings nur für einige der höherpreisigen Galaxy-Produkte.

Abgesehen von Apple werden die Hersteller also vor neue Herausforderungen gestellt, zumal die EU auch den Zeitraum regulieren will, innerhalb dessen die Updates ausgeliefert werden. So müssen Security-Updates spätestens vier Monate nach Veröffentlichung durch den Betriebssystemhersteller ausgerollt werden, bei funktionalen Updates haben die Hardware-Hersteller zumindest sechs Monate Zeit. Auch wenn Android-OEMs in den letzten Jahren deutliche Fortschritte beim Tempo und der Verfügbarkeit von Softwareupdates gemacht haben - insbesondere im Niedrigpreissegment dürften die geplanten EU-Regeln einige Umwälzungen bringen, und möglicherweise höhere Preise.

Bis zu sieben Jahre Ersatzteile

Auch die Regeln für das Vorhalten von Ersatzteilen dürften Hersteller teils vor logistische Probleme stellen. So müssen künftig sieben Jahre lang Ersatzteile auf Lager gelegt werden, wobei viele das Recht auf Reparatur damit dennoch nicht ausreichend gewahrt sehen. Verbraucher- und Umweltschutzorganisationen kritisieren etwa, dass Hersteller nicht zur Veröffentlichung von Maximalpreisen verpflichtet werden, zudem wird das sogenannte Part-Pairing bei dem Ersatzteil-Seriennummern mit dem OS verknüpft werden, nicht unterbunden. Der Herstellerverband Digitaleurope wiederum warnte bereits in einem früheren Statement vor einer möglichen Überproduktion von Ersatzteilen, was höhere Preise und Ressourcenverschwendung nach sich ziehen würde.

Großzügige Übergangsfristen

Angesichts der recht strengen Regeln gewährt die Europäische Union großzügige Übergangsfristen. Die neue Regelung soll bereits im März 2023 in Kraft treten, wobei Hersteller danach 21 Monate lang Zeit haben, sie auch umzusetzen. Realistisch dürften also erst Neugeräte ab Ende 2024 beziehungsweise Anfang 2025 von diesen neuen Regeln in Europa betroffen sein. 

Quelle(n)

Europäische Kommission (Entwurf) via ECOS, Heise, DerStandard

Bild: Clint Bustrillos, Unsplash

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Autor: Alexander Fagot, 26.11.2022 (Update: 26.11.2022)