Status Audio Between 3 ANC TWS Praxistest: Premium-Earbuds mit noch besserem Noise-Cancelling als die AirPods Pro
Die Between 3ANC Wireless Earbuds sind Kopfhörer mit der "True-Wireless-Technologie" (kurz TWS), welche in einem einzigartigen Design daherkommen. Sie sind für TWS-Kopfhörer zwar etwas klobig gebaut, bieten dafür aber einen ziemlich überzeugenden Klang und stellen ganz klar eine empfehlenswerte Alternative zur den AirPods Pro von Apple dar. Dies reicht sogar so weit, dass sie teilweise besser sind als jene InEars von Apple. In diesem Review erörtern wir, was an den Between 3ANC Wireless Earbuds grandios ist und was vielleicht noch optimiert werden sollte.
Design & Features: Klobig gebaut, dafür gute Bedienung
Die Between 3ANC haben ein markantes und einzigartiges Design, auch wenn sie eher flach und etwas klobig sind. Die abgerundeten Kanten geben den Kopfhörern ein ziemlich elegantes Aussehen, und statt langweiligem, einfarbigem Plastik setzt der Hersteller auf zwei verschiedene Farben: Oben findet man mattes Plastik und unten glänzendes Aluminium. Beim Tragen stehen die InEars etwas aus dem Ohr heraus, so das man sie auch von außen erkennt. Trotzdem sitzen sie bombenfest im Ohr und gehen auch beim Sport zum Beispiel nicht verloren.
Die austauschbaren und mitgelieferten Ear-Tips sind sehr angenehm und drücken kaum im Ohr. Sie bestehen aus Gummi und passen sich auch dem Gehörgang ziemlich gut an. Beim Kauf erhält man praktischerweise gleich ein paar Größen mitgeliefert, so dass eigentlich jeder die passende Größe für sich direkt vorfinden sollte. Die Aufsätze schließen auch sehr gut ab, was vor allem beim ANC von großem Vorteil ist.
Die bereits genannten zwei Farben der Earbuds haben aber auch noch einen weiteren Vorteil: Der obere, matte Teil reagiert auf Berührungen, was diverse Features und Einstellungsmöglichkeiten bietet. Beispielsweise kann man durch einmal Berühren die Wiedergabe pausieren oder durch Berühren und Halten auf dem anderen Earbud die Lautstärke verstellen. Dies war in unserem Test auch immer ohne Probleme oder Fehleingaben möglich. Hier kristallisiert sich ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz heraus: Bei Apples AirPods Pro 2 gehen jene Bedienungen zwar auch, sind aber eher kompliziert.
Auf der Oberseite jedes Kopfhörers befindet sich die Taste zum Einstellen des Noice-Cancellings. Durch einfaches Tippen kann man dabei zwischen ANC und dem Transparenzmodus wechseln. Drückt und hält man jene Taste, kann man den Kopfhörer ein- bzw. ausschalten. Ein Doppelklick aktiviert den Voice-Assistenten (Siri oder den Google Assistent), und ein Dreifach-Klick lässt den Akkustand der InEars ansagen.
Das Noise-Cancelling kann bei den Between 3ANC unserer Meinung nach mehr überzeugen als bei den InEars von Apple. Bei unserem Test, in welchem wir einen gasbetriebenen Rasenmäher nutzten, konnten die AirPods Pro 2 die Maschine bereits bei weniger als 30 Prozent Lautstärke dämpfen. Die Between 3ANC hingegen machten aus dem Geräusch ein dumpfes Rattern, was eher spürbar als hörbar war. Wir konnten hier sogar die Lautstärke unserer Testmusik auf fast 0 Prozent reduzieren, ohne irgendwelche störenden Nebengeräusche wahrzunehmen.
Der Klang an sich ist allerdings eher nur mittelmäßig. Lautstärke-technisch funktionieren sie einwandfrei und werden auch ziemlich laut. Bei 50 bis 60 Prozent Lautstärke sind diverse Gespräche immer noch gut hörbar. Nichtsdestotrotz ist auch ein leises Rauschen wahrzunehmen, welches nach einer Zeit ziemlich auf die Nerven gehen kann. Es ist zwar kein K.O.-Kriterium, aber schade ist es bei diesen sonst so guten Kopfhörern allemal.
Verbindungsmäßig gab es sowohl bei unserem iPhone 13 als auch beim Doogee S99 keine Probleme. Einschalten und verbinden lassen sich die InEars durch Öffnen des Cases, was nach dem Herausnehmen ca. 1 bis 2 Sekunden dauert. Ab und zu kommt es vor, dass dies nicht auf Anhieb automatisch funktioniert, was sich aber durch erneutes Öffnen des Cases wieder beheben lässt. Dies funktioniert sowohl mit einem einzelnen als auch mit beiden Earbuds. Das soeben genannte Problem besteht jedoch auch bei einem einzelnen.
Ein ziemlich großer Nachteil - vor allem im Vergleich zu den AirPods von Apple - ist der fehlende IR-Sensor. So ist es bei Letzteren möglich, die Wiedergabe durch Entfernen eines oder beider Kopfhörer zu pausieren. Bei den Between 3ANC funktioniert dies nicht, was mit der Zeit relativ umständlich ist, da man die Wiedergabe so immer manuell pausieren oder beenden muss. Manch einen mag das zwar nicht stören, aber wir fanden es eher schlecht als recht gelöst.
Audio- und Mikrofonqualität: Dynamisch, aber nicht so ausgewogen wie die Konkurrenz
Abgesehen von kleineren Macken der Kopfhörer gibt es zwei Hauptgründe, warum man die Between 3ANC statt den AirPods Pro 2 verwenden sollte: Klangqualität und Akkulaufzeit. Der Klang der EarBuds ist im Vergleich deutlich kräftiger und kann mehr überzeugen. Den Between 3ANC wurden jeweils ein 10-mm-dynamischer und zwei zusätzliche Treiber, welche im Ohrkanal sitzen, verpasst. Dieses Gesamtpaket erzeugt ein deutlich dynamischeres Klangbild, als die AirPods Pro 2 es aufbringen können. Zwar haben diese 11-mm-Treiber, aber trotzdem ein flacheres und nicht so gut balanciertes Klangbild. Außerdem decken die Kopfhörer von Status ein breiteres Frequenzspektrum ab und besitzen bessere Höhen und Tiefen.
Die AirPods Pro 2 weisen zwar ab Werk eine flachere Rauschkurve auf, die Between 3ANC hingegen können mit einem dynamischeren und volleren Klang überzeugen. Der Produzent bietet sogar eine hauseigene App an, um diverse Einstellungen vornehmen zu können. Ein passender Vergleich wäre dabei jener mit zwei verschiedenen Kameras: Die eine macht herkömmliche Fotos ohne großen Schnickschnack, die andere bearbeitet die Fotos nach, sodass die Bilder farbenfroher, heller und lebendiger werden. Es ist zwar eine rein-subjektive Sache, aber wir empfinden, dass die Between 3ANC die deutlich besseren Farben bieten kann, vor allem wenn man auf die vielen verschiedenen Musikrichtungen eingeht.
Mithilfe der bereits erwähnten App kann man auch verschiedene Audio-Profile anpassen. Hier werden bereits einige Presets angeboten, man kann aber auch eigene erstellen und so die Between 3ANC komplett an seine eigenen Bedürfnisse anpassen. Leider kann man jene Profile nicht durch die Earbuds direkt verstellen, hierzu ist dann wieder das Smartphone nötig. Auch wenn es sehr überspannt sein mag, erwähnenswert ist es allemal.
Die Between 3ANC besitzen drei Beamforming-Mikrofone, was sechs im Gesamten ergibt. Diese sind nicht nur für das ANC, sondern auch beim Telefonieren exzellent. Dabei nehmen sie die Stimme auf und isolieren diese nahezu perfekt. Den AirPods Pro 2 beispielsweise sagt man nach, dass die Stimme beim Telefonieren eher flach oder dünn klingt, und man das Gefühl hat, dass man sich sehr weit von den Mikrofonen befindet. Bei den Between 3ANC schaut dies jedoch ganz anders aus: Die Stimme klingt voll und klar, was bei vielen TWS Kopfhörern ebenfalls nicht so gut funktioniert wie hier. Die Stimme ist zwar immer noch etwas dünn, aber im Vergleich schneiden sie mit Abstand am besten ab.
Auch die Akkulaufzeit der Earbuds ist sehr erfreulich. Status gibt eine Akkulaufzeit von zwölf Stunden (ohne ANC) bzw. acht Stunden (mit ANC) an, und wir gehen davon aus, dass diese Angaben soweit auch zutreffen. In unserem Test erreichten wir ohne ANC über zehn Stunden, mit waren es ca. 6,5 bis sieben Stunden. Ebenfalls ist es nie vorgekommen, dass wir die Kopfhörer bei einer durchschnittlichen Nutzung auf 0 Prozent entladen haben. Außerdem bietet das Case eine extra Nutzungsdauer von ca. 20 bis 24 Stunden an, und Aufladen lässt sich dieses dann kabellos oder via USB-C.
Vorteile
+ exzellente Sound-Qualität
+ dynamische Sound-Profile
+ sehr überzeugendes Noise-Cancelling
+ lange Akkulaufzeit
+ viele praktische Features
Nachteile
– klobig
– keine Erkennung der Benutzung
Fazit: Besserer Sound, aber weniger Features als die Apple AirPods Pro
Status trifft mit seinen Between 3ANC TWS Earbuds genau ins Schwarze. Die Kopfhörer können definitiv mit anderen High-End-InEars mithalten, wie beispielsweise den Apple AirPods Pro 2. Sie bieten eine spektakulärere und überzeugendere Klangqualität als jene von der Konkurrenz, gepaart mit sehr vielen Anpassungsmöglichkeiten. Das ANC kann in unserem Test ebenfalls durch Filtern der meisten Umgebungsgeräusche überzeugen, und dies sogar besser als die meisten anderen TWS Kopfhörer. Last but not least transferieren die sechs verbauten Mikrofone bei Telefonaten das Gesprochene nahezu perfekt, und sogar die digitalen Assistenten können damit angesprochen bzw. bedient werden.
Nichtsdestotrotz gibt es auch einige Schattenseiten: Beispielsweise erkennen die Earbuds durch den fehlenden IR-Sensor nicht, ob sie sich nun im Ohr befinden oder nicht. So kommt es auch vor, dass die Musik weiterläuft, wenn ein Kopfhörer aus dem Ohr genommen wird. Dies kann unserer Meinung nach auf Dauer ziemlich nervig sein (wenn man bedenkt, dass andere Modelle dieser Preisklasse dieses Feature besitzen). Der Audio-Passthrough ist unterdurchschnittlich, was vor allem an einem relativ nervigen Rauschen, welches andauernd zu hören ist, liegt. Weiters sind die InEars ziemlich dick. Dies sorgt zwar für eine ziemlich lange Akkulaufzeit und ein volleres Klangbild, sieht jedoch von außen betrachtet etwas komisch aus, da sie sehr gut sichtbar aus dem Ohr stehen.
Alles in allem sind die Status Between 3ANC TWS Earbuds eine optimale Wahl, wenn man sowohl viel Wert auf einen guten Klang als auch auf Telefonate auf einem hohen Niveau legt. Die ANC sind nahezu perfekt, aber die fehlenden Features dieser Preisklasse machen die Between 3ANC nicht zu den perfektesten Kopfhörern auf dem Markt.
Momentan sind die Between 3ANC TWS Earbuds noch nicht auf dem deutschen oder österreichischen Markt erhältlich. Aus diesem Grund kann man sie entweder aus dem Ausland im hauseigenen Shop von Status bestellen oder immer wieder auf Amazon schauen, ob sie mittlerweile verfügbar sind. Preislich kosten sie umgerechnet ca. 231 Euro (249 US-Dollar).
Transparenz
Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.
So testet Notebookcheck
Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.