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Spiele-Stopp für Diablo 4, World of Warcraft und Starcraft in China

Diablo 4 ist ab Januar 2023 nicht mehr in China erhältlich (Bild: Blizzard)
Diablo 4 ist ab Januar 2023 nicht mehr in China erhältlich (Bild: Blizzard)
Nicht mehr erhältlich sind die Blizzard Games Overwatch, Diablo 3, World of Warcraft, Hearthstone, Starcraft und Heroes of the Storm ab Januar 2023 in China. Während der Abschluss des Deals in Höhe von 68,7 Milliarden US-Dollar zwischen Microsoft und Activison Blizzard weiterhin unklar ist, erwarten die Unternehmen bereits neue Probleme.

Es könnte der bisher größte Deal in der Gaming-Welt sein, wenn Microsoft wie Anfang 2022 angekündigt Activision-Blizzard für 68,7 Milliarden US-Dollar übernimmt. Zurzeit ist es allerdings noch unklar, ob die geplante Übernahme von Activision, einem der weltweit führenden Spiele-Entwickler, tatsächlich zu Stande kommen wird.

Falls es jedoch mit dem Deal klappt, bekäme Microsoft ein neues Problem. Denn Blizzard gab in einer Ankündigung am Donnerstag bekannt, nahezu alle Services für alle seine Spiele in China auszusetzen, da die Lizenzvereinbarungen zwischen Blizzard und dem chinesischen Partner NetEase auslaufen. Es wurde deswegen kein neues Abkommen zwischen NetEase und Blizzard geschlossen, weil eine immer weiter fortschreitende Zersplitterung der beiden Parteien besteht.

Der Chef von NetEase, William Ding, sagte, dass das Unternehmen versucht habe, mit "äußerster Aufrichtigkeit" mit Activision zu verhandeln:

There were material differences on key terms and we couldn't come to an agreement.

Activision erklärte, dass es nicht möglich war eine Einigung aufgrund ihrer "Arbeitsprinzipien und Verpflichtungen gegenüber Spielern und Mitarbeitern", zu erzielen.

World of Warcraft ist auch in China ein beliebtes Spiel und wird dort von etwa drei Millionen Gamern gespielt. Doch letztes Jahr wurden die Spielzeiten für unter 18-Jährige für das Online-Game stark eingeschränkt. Es ist Jugendlichen nur noch für jeweils eine Stunde am Freitag, Samstag und Sonntag erlaubt zu spielen.

Diese Spiele sind ab Januar 2023 nicht mehr in China erhältlich:

  • Overwatch
  • Diablo 3
  • World of Warcraft
  • Hearthstone Starcraft
  • Heroes of the Storm

Aufgrund des nahenden Spiele-Stopps wird 2023 nun auch Diablo 4 nicht in China gelauncht. Hierbei stellt das neue Diablo Immortal eine Außnahme dar, da es für dieses Game eine separate Vereinbarung zwischen NetEase und Blizzard gibt.

Das neue Diablo Immortal wird wohl in China erhältlich bleiben (Bild: Blizzard)
Das neue Diablo Immortal wird wohl in China erhältlich bleiben (Bild: Blizzard)

Verwirrend ist jedoch, dass einerseits in der Ankündigung von Blizzard von einem Aussetzen von „new games sales“ die Rede ist, andererseits die Erweiterungen für die bestehenden Spiele WoW Dragonflight, Hearthstone March of the Lich King und Teil zwei von Overwatch 2 erwähnt werden.

Chinese players will be receiving details of how this will work soon.

-Blizzard

Verfolgt man allerdings die ständigen Schlagzeilen, so geht daraus hervor, dass es jene Spiele nicht mehr für China geben wird. Es bleibt also ungewiss, wohin es sich entwickelt.

Ebenfalls sonderbar ist, weshalb dem Ganzen so viel Bedeutung beigemessen wird. Schließlich gab Activision Blizzard kürzlich bekannt, dass lediglich 3 Prozent ihres Umsatzes aus China kommen. Wenn man tiefer hinter die Kulissen der Kontroversen von NetEase und Activision Blizzard schaut, fällt ein LinkedIn-Post von Simon Zhu auf, dem NetEase Head of Partnerships:

One day, when what has happened behind the scene could be told, developers and gamers will have a whole new level [sic] understanding of how much damage a jerk can make.

Könnte mit „jerk“ der Activision Blizzard CEO Bobby Kotick gemeint sein? Man kann nur mutmaßen, da kein Name genannt wird.

Es war bereits vor dem angriffslustigen Post von Zhu bekannt, dass die beiden Unternehmen Schwierigkeiten miteinander haben. So wurde etwa die Zusammenarbeit für das World of Warcraft Mobile-Game gestrichen und es gab zudem Streitigkeiten über die Eigentümerschaft über IPs und Spieler-Daten. Diese Probleme sollen laut beider Parteien jedoch keine Auswirkung auf das Geschäft haben, aber die Aktien fallen bereits im vorbörslichem Handel.

Das Hauptproblem liegt allerdings woanders - auch wenn es für Blizzard keine große Sache sein sollte, den chinesischen Markt zu verlieren, so bedeutet es sehr viel für die chinesische Spieler-Community. Denn die begeisterten Gamer stecken viel Zeit, Geld und Hingabe ins Spielen ihrer Lieblings-Games.

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Autor: Nicole Dominikowski, 19.11.2022 (Update: 19.11.2022)