Soziale Netzwerke: Das tun deutsche Männer für Fame und Likes
Fame und Likes: Kaspersky Lab zeigt auf Basis einer weltweiten Studie, bei der 16.750 Personen über 16 Jahren aus 18 Ländern befragt wurden, dass es bei der Selbstdarstellung in Sozialen Netzwerken viele mit der Wahrheit nicht so ganz genau nehmen und ihr Leben häufig etwas aufregender darstellen, als es tatsächlich ist. Das gilt vor allem für männliche Nutzer, die bei der Wahrung der Privatsphäre und des Datenschutzes zudem weit weniger Grenzen kennen als Frauen.
Deutsche Männer und die Selbstdarstellung
In der Untersuchung von Kaspersky Lab kommen "deutsche Männer", verglichen mit dem weltweiten Durchschnitt, als Internetnutzer noch recht gut weg. Nur 7,1 Prozent (weltweit 12 Prozent) würden für mehr Likes oder Gefällt-mir-Klicks beim Posten schon mal die Wahrheit verdrehen, so Kaspersky. Allerdings sind auch hierzulande deutlich mehr Männer (8,4 Prozent) als Frauen (5,8 Prozent) dazu bereit.
Frauen sind zurückhaltender
Laut Kaspersky Lab liegen die geschlechtsspezifischen Unterschiede darin begründet, dass Männer in Sozialen Netzwerken stärker nach sozialer Akzeptanz suchen: In Deutschland sind 16,0 Prozent der männlichen, aber nur 11,8 Prozent der weiblichen Nutzer der Meinung, dass mit fehlenden Likes auch ihr Ansehen bei Freunden abnimmt. Beide Geschlechter sind etwa gleich stark beunruhigt (etwa 17 Prozent), wenn nahestehende Menschen keine Reaktionen auf ihre Posts zeigen.
Hier die weiteren Highlights der Studie in der Zusammenfassung:
Männer gefährden eher die Privatsphäre
Auf der Jagd nach mehr Likes in Sozialen Netzwerken sind Männer weit stärker als Frauen bereit, ihre eigene oder die Privatsphäre anderer zu missachten. So würden in Deutschland 5,6 Prozent der Männer, aber nur 3,2 Prozent der Frauen vertrauliche Informationen über ihre Arbeitskollegen preisgeben. Ähnliches gilt bei vertraulichen Daten des Arbeitgebers (Männer 5,6 Prozent, Frauen 2,0 Prozent), und wenn es darum geht, peinliche Details über Freunde zu verraten (Männer 6,6 Prozent, Frauen 2,4 Prozent), oder diese in alkoholisiertem Zustand zu zeigen (Männer 7,8 Prozent, Frauen 3,8 Prozent).
Männer überschreiten schneller Grenzen
Dass Männer eher bereit sind, hier Grenzen zu überschreiten, erklärt die Medienpsychologin an der Universität Würzburg, Dr. Astrid Carolus damit, dass Männer generell weniger auf soziale Harmonie fokussiert sind und höhere Risiken eingehen. Dabei schonen sie anscheinend auch ihre eigene Privatsphäre nicht. So gaben in der Umfrage von Kaspersky Lab 9,0 Prozent der befragten Männer in Deutschland an, sie würden auch Fotos posten, auf denen sie nur leicht bekleidet sind. Und 5,2 Prozent gingen so weit, gleich ganz die Hüllen fallen zu lassen. Von den Frauen sind dazu nur 3,6 Prozent beziehungsweise 2,4 Prozent bereit.
Dazu Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky Lab:
"Auf der Suche nach sozialer Akzeptanz werden die Grenzen des Privaten weit gedehnt.Wir setzen uns und andere damit unnötigen Risiken aus. Auch in Deutschland wollen 42,6 Prozent aller Befragten nicht, dass Freunde Fotos von ihnen veröffentlichen, die sie selbst nicht ins Netz gestellt hätten. Wir sollten daher mehr darauf achten, welche Informationen über Soziale Netzwerke geteilt werden."