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Solarzellen erzeugen Regen - Wettermodelle zeigen die Effekte

Große Solarfelder können ihre Umgebung beeinflussen, und zwar gezielt. (Quelle: pixabay/andreas160578)
Große Solarfelder können ihre Umgebung beeinflussen, und zwar gezielt. (Quelle: pixabay/andreas160578)
Solarparks mit gigantischen Abmessungen lohnen sich in trockenen, unwirtlichen Gebieten mit vielen Sonnenstunden besonders. Dass die dunklen Flächen noch mehr bewirken, zeigt eine Studie, die mit Wettermodellen nachgerechnet hat, wie sich die Umgebung verändern könnte.

Der Solarpark Mohammed bin Rashid Al Maktum besitzt eine Leistung von aktuell 2,4 Gigawatt und erzeugt eine Kilowattstunde Strom für knapp 2,5 Cent.

Dafür musste eine Fläche von knapp 10 Quadratkilometern mit Solarpaneelen bestückt werden, die große Teile des Sonnenlichts aufnehmen und sich außerdem erwärmen. Dass bei solchen Dimensionen Auswirkungen auf die Umgebung nicht ausbleiben, leuchtet ein.

An der Universität Hohenheim bei Stuttgart haben sie deshalb nachgerechnet. Schließlich sind ausreichend verlässliche Wettermodelle vorhanden, mit denen sich das komplexe Zusammenspiel von Wärme, Luft und Wasser prognostizieren lässt.

Dafür wurde eine Fläche von 15 Quadratkilometern herangezogen, ein Wert, den obiger Solarpark schon in Kürze erreichen dürfte. Auf dieser Größe sollen 95 Prozent der einfallenden Sonnenstrahlen absorbiert werden.

Über einem derart großen und sich erwärmenden Gebiet steigt zwangsläufig Luft nach oben. Es entstehen Konvektionsströme, die für Wolkenbildungen verantwortlich sind. Fehlt nur noch eine weitere Zutat: Feuchtigkeit in der Luft.

Und genau diese findet sich im Persischen Golf, zusammen mit Winden, die in höheren Luftschichten noch Bewegung ins Spiel bringen.

Im Ergebnis treffen so regelmäßig Bedingungen zusammen, die auf einem etwa dreimal so großen Gebiet wie der zugrundeliegenden Solarfläche für 10 Millimeter Regen sorgen. In Deutschland entspräche das einem sehr verregneten Tag. In den Vereinten Arabischen Emirate ist das Regen des gesamten Sommers.

Entsprechend ausgerichtet und unter Berücksichtigung von Windrichtung und vorhandenen Meeresflächen ließe sich dieser positive Effekt in vielen Regionen nutzen. Ähnlich trocken und mit Meereslage wären zum Beispiel Baja California (Niederkalifornien) oder die Küstenregion von Namibia.

Zwangsläufig ist der Effekt übrigens nicht. Er lässt sich, wenn man sich der Auswirkungen bewusst ist, gezielt steuern. Es gibt Solarmodule, die fast das gesamte Licht absorbieren. Hier können Stromerzeugung und die Bildung von Regenwolken kombiniert werden.

Ebenso existieren Solarpaneele, die vor allem Wärmestrahlung komplett reflektieren, ohne sich nennenswert zu erwärmen. Stattdessen bieten sie sogar einen kühlenden Effekt.

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Autor: Mario Petzold,  9.02.2024 (Update:  9.02.2024)