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Solarzellen effektiver mit angepasstem Hintergrund, besonders im Norden

Auf hellem Grund kann ein Solarmodul deutlich mehr Strom generieren. (Bild: University of Ottawa)
Auf hellem Grund kann ein Solarmodul deutlich mehr Strom generieren. (Bild: University of Ottawa)
Großartige technische Lösungen oder Innovationen sind nicht immer nötig, um die Leistung von Solaranlagen zu steigern. Stattdessen lässt sich mit minimalem Aufwand mehr Strom gewinnen, was bei schlechten Bedingungen besser funktioniert.

Bifaziale Solarmodule haben den Vorteil, dass sie auch rückseitig reflektiertes Licht in Strom umwandeln können. Auf gleicher Fläche lässt sich damit mehr Ertrag erzielen.

Besonders sinnvoll ist dies bei einer Ost-West-Ausrichtung, sodass in den Morgen- und Abendstunden der meiste Strom produziert wird. Es erscheint jedoch ebenfalls vielversprechend, die Solarmodule über einem gut reflektierenden Untergrund aufzubauen.

Das gelingt zum Beispiel auf sandigen Böden oder schneebedeckten Flächen. Überall sonst müssen Hilfsmittel eingesetzt werden. Eine Studie der University of Ottawa zeigt nun, dass der finanzielle Aufwand deutlich hinter dem zusätzlich gewonnen Strom zurückbleibt. Und der Ertrag ist abhängig vom Standort.

Mit simplen weißen Folien lassen sich die Bedingungen, die ansonsten helle Böden bieten, nachstellen. Auf diese Weise konnte die Stromproduktion im Durchschnitt um 4 Prozent erhöht werden. Geringer fällt der Gewinn dort aus, wo die Solarmodule ohnehin mehr Ertrag liefern.

Am Teststandort in Seattle hingegen, einer Stadt mit sehr wenigen Sonnenstunden, ließ sich der Ertrag der bifazialen Solarzellen um 6 Prozent erhöhen. Besonders bei schlechten Bedingungen lohnt es sich also, auf den Untergrund zu achten.

Weiterhin kam heraus, dass der Bereich direkt unter den Anlagen hell sein muss, nicht schräg dahinter, was bei geneigten Solarmodulen eigentlich logischer erscheint. Auch muss ein gewisser Abstand zwischen Modul und Boden eingehalten werden.

So lässt sich festhalten, dass der Aufbauort auch mit Blick auf den Boden entscheidend ist. Hochreflektive Sandböden, die weltweit etwa 4 Prozent der Landfläche bedecken, wären also ideal, einen möglichst hohen Ertrag zu erzielen. Die zusätzlichen Reflexionsschichten könnten dagegen in Städten bei weniger Platzangebot zum Einsatz kommen - schräg aufgestellte Module auf weißen Flachdächern zum Beispiel.

So käme man allein mit den weltweit installierten Solaranlagen auf viele Millionen Kilowattstunden extra im Jahr.

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Autor: Mario Petzold, 25.05.2024 (Update: 25.05.2024)