Solarzelle mit 27 Prozent Effizienz dank Perowskit-Schicht geht in Produktion
Zertifiziert vom Photovoltaik-Kalibrierlabor des Fraunhofer-Instituts kann sich Oxford PV nun rühmen, mit einem Wirkungsgrad von 26,9 Prozent eines der leistungsstärksten PV-Module in Serien herstellen zu können.
Erreicht wird die Stromausbeute durch eine zusätzliche Schicht aus Perowskit. Das Mineral, das nur einen bestimmten Teil des Lichts umwandelt und den Rest passieren lässt, kann auf eine Silizium-Solarzelle aufgebracht werden.
Eine solche Tandem-Zelle verwertet das Licht in größerem Umfang. Rein theoretisch wären sogar über 40 Prozent Wirkungsgrad möglich. Allerdings wird das Perowskit nur haltbar, wenn es mit einigen zusätzlichen Schichten versehen wird. So bleibt von der eigentlich möglichen Effizienz nicht mehr so viel übrig.
Immerhin wurden bereits Solarzellen mit Perowskit vorgestellt, die annähernd 20 Prozent Wirkungsgrad erreicht haben. Die hatten dann aber immer das Problem, dass dieser Wert in zu kurzer Zeit zu schnell absank.
Aber auch so genügt dieser Sprung von etwa 20 auf fast 27 Prozent, die Stromausbeute bei gleichbleibender Fläche um etwa 30 Prozent zu erhöhen. Noch größer dürfte der Unterschied ausfallen, wenn bestehende Module älteren Baujahres durch die neuen Tandem-Modelle ersetzt werden.
Vorgestellt werden die neuen Solarmodule gerade jetzt auf der Messe Intersolar Europe. Bei einer Fläche von 1,6 Quadratmeter wiegen sie nicht ganz 25 Kilogramm. Sie werden somit direkt im idealen Maß für typische Dachflächen gefertigt.
Die Fabrik in Brandenburg an der Havel für Solarmodule existiert bereits seit 2008, ist seit 2016 in Besitz von Oxford PV und liefert immer wieder Weltrekorde bei der kommerziellen Fertigung von Tandemzellen ab. 26,9 Prozent liegen zwar deutlich darunter, aber bei der Herstellung im großen Stil kann man sich damit sicherlich zufriedengeben, wenn der Preis stimmt.