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Solaranlagen in verschiedenen Farben vorgestellt - Schmetterling als Vorbild

So können Solarmodule auch aussehen. (Bild: Fraunhofer/Piotr Banczerowski)
So können Solarmodule auch aussehen. (Bild: Fraunhofer/Piotr Banczerowski)
Neuartige Photovoltaikmodule lassen sich in verschiedenen Farben herstellen. Das sorgt nur minimal für Effizienzverluste, eröffnet aber viele zusätzliche Einsatzmöglichkeiten.

Der Blaue Morphofalter ist nicht etwa blau, er wirkt nur so. Stattdessen sorgen Interferenzeffekte dafür, dass lediglich blaues Licht von den Flügeln reflektiert wird. Alle übrigen Anteile des Lichts können hingegen passieren.

Nutzt man dieses Prinzip, wie ein Wissenschaftsteam am Fraunhofer-Institut es gerade gezeigt hat, fällt zwar ein kleiner Bereich des nutzbaren Lichts weg, alle anderen Photonen lassen sich aber weiterhin zur Stromerzeugung verwenden.

Im Vergleich zu normalen Solarzellen liegt die Effizienz der bunten Varianten bei 95 Prozent. Gleichzeitig können diese farbigen Solarmodule mit einer absolut gleichmäßig wirkenden Oberfläche versehen werden.

Lediglich der Bereich des sichtbaren Spektrums, dem die Farbe des Moduls entsprechen soll, wird wieder reflektiert. Das stört auch deshalb so wenig, weil ein großer Teil der Stromerzeugung langwelligerem Licht zu verdanken ist. Dieses ist nicht mehr sichtbar, sondern lässt sich insbesondere als Wärmestrahlung auf der Haut spüren.

Ein großer Vorteil des Systems liegt in dem Schichtprinzip. Die spezielle Beschichtung wird lediglich auf bestehende Photovoltaik aufgesetzt - absolut fest in einem Vakuumprozess. Weil sie größtenteils lichtdurchlässig ist, ändert sich der Wirkungsgrad nur minimal zum Schlechteren.

Andererseits wird die Nutzung dieser Module auch dort interessant, wo allein ästhetische Gründe gegen die Installation von Solaranlagen sprechen. So könnten Häuserfronten, die nach Osten oder Westen ausgerichtet sind, mit farbigen Kacheln verziert werden, die sich optisch kam von klassischen Fassaden unterscheiden. Der große Unterschied wäre nur, dass morgens und abends Strom fließt, also genau dann, wenn er gerade im privaten Bereich auch benötigt wird.

Weiterhin soll die industrielle Herstellung der Beschichtungen "kostengünstig" sein. Zahlen dazu gibt es leider nicht. Was es hingegen bereits gibt, sind bereits beispielhaft gefertigte Motorhauben und teiltransparente Autoglasdächer. Sie können in Lackfarbe gefertigt werden und laden den Akku, wenigstens ein bisschen.

Immerhin: Käme man auf 2 Quadratmeter Fläche am Auto mit 20 Prozent Wirkungsgrad, ließen sich das am Tag in der Sonne geparkte E-Auto anschließend etwa 50 Kilometer weit fahren. An einem weniger schönen Tag wären es aber nur 5 bis 10 Kilometer.

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Autor: Mario Petzold, 13.06.2024 (Update: 15.08.2024)