Solaranlagen auf Dächern heizen Städte auf und erhöhen Windgeschwindigkeiten, laut neuer Studie
Mit einer detaillierteren Simulation als bisherige Modelle haben Forscher um Ansar Khan von der Universität Kalkutta herausgefunden, dass Solaranlagen die Temperaturschwankungen in Städten verstärken. In der Studie wurden Athen, Austin, Brüssel, Kalkutta und Sydney untersucht, wobei der Anteil der mit Solarmodulen bedeckten Dachfläche schrittweise von 25 % auf 100 % erhöht wurde.
Die Ergebnisse zeigen, dass es dadurch in den Städten am Tag noch wärmer und in der Nacht entsprechend kälter wird. Frühere Modelle, die den Temperatureffekt von Solarpanels untersuchten, wurden verbessert, indem die neue Simulation einen bisher nicht berücksichtigten Faktor einbezog: die Wärmeableitung an der Unterseite der Panels.
Strahlungswärme und Wärmeübertragung der Solarpanels führten zu einem erhöhten Temperaturanstieg am Tag und einem stärkeren Temperaturabfall in der Nacht im Vergleich zu Städten ohne Solaranlagen. Die fünf simulierten Städte zeigten die folgenden Temperaturveränderungen:
- Athen (-0,4 °C bis 1,2 °C)
- Austin (-0,7 °C bis 1,8 °C)
- Brüssel (-0,3 °C bis 1,1 °C)
- Kalkutta (-0,6 °C auf 1,5 °C)
- Sydney (-0,8 °C bis 1,9 °C)
Obwohl das Ziel der Energiewende ist, die globale Erwärmung durch die Nutzung von Solarenergie zu reduzieren, hat dies offenbar den unerwünschten Nebeneffekt, dass sich die Städte aufheizen. In Metropolen wie Kalkutta, wo die Temperaturen an den heißesten Tagen bereits 43 °C erreichen, verstärkt sich dieser Umstand.
Gleichzeitig führen diese größeren Temperaturunterschiede zu stärkeren Winden in der jeweiligen Stadt und möglicherweise zu erhöhter Luftverschmutzung. Denn der größere Temperaturunterschied zwischen Boden, Dächern und der darüber liegenden Luft begünstigt die Vermischung von Smog, Staub und anderen Schadstoffen.
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doi.org | Bildquelle: Unsplash / Bill Mead