Social-Media-Tipp: Obsolete Sony blickt auf die Glanzzeiten des japanischen Unternehmens
Sony? Das war mal ein Konzern voller Ideen in so vielen unzähligen Produktkategorien, das einem schnell schwindlig wurde. @ObsoleteSony zelebriert diese vergangenen Zeiten auf Twitter.com mit regelmäßigen Postings über oft längst vergessene Produkte.
Dabei ist es nicht nur der Walkman, der Discman oder die Minidisc, an die der Account erinnert. Auch viele ungewöhnliche Produkte entdeckt man bei den sehr regelmäßigen Postings wieder.
Sony hat wie kaum ein anderer Konzern es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder geschafft, etwas Besonderes auf den Markt zu bringen. Seien es außergewöhnliche Produkte oder auch Designs in bestehenden Produktkategorien, die sich deutlich von der Konkurrenz abhoben.
They don't make 'em like they used to! Join me in celebrating the quirky and unusual Sony electronics that have been left behind by modern technology. pic.twitter.com/VoveaHFHQW
— Obsolete Sony (@ObsoleteSony) July 7, 2023
Notebooknutzern der frühen 2010er-Jahre und davor war Sony dabei immer ein besonderer Begriff.
Denn der japanische Konzern wagte immer wieder äußerst außergewöhnliche Notebook-Designs. Die waren zwar teuer und manchmal nicht unbedingt praktikabel, doch sie waren etwas anderes. Sony hob sich angenehm deutlich von den anderen Notebookherstellern ab, wenn man bereit war, entsprechend viel Geld auszugeben. Selbst eigene Schnittstellen entwickelte man, wie etwa die Vaio-Z-Notebooks mit externer Grafikkarte via Light Peak, einer frühen Version von Thunderbolt.
Natürlich hatte Sony auch immer ein Brot- und Buttergeschäft. Die günstigen Vaios waren solide und fielen nur wenig auf.
Heute gehört Vaio ohnehin nicht mehr zu Sony. Und der zaghafte Versuch, die Vaio-Marke wieder nach Deutschland und in die EU zu bringen scheiterte, als wir uns 2022 fragen: Wo sind die neuen Vaios?
Mittlerweile sind die Subdomains de.vaio.com und eu.vaio.com längst abgeschaltet. Schade, denn in den USA und vor allem in Japan sind die Notebooks weiterhin einen Blick wert. Es sind Zeiten, die vermutlich so schnell nicht wiederkommen. Die Industrie ist langweiliger geworden, es fehlt der Mut und Obsolete Sony führt und das sehr deutlich vor Augen.
The Sony MDH-10, launched in 1994 as a storage device for '90s PCs using 140MB MD DATA discs aimed to replace the 3.5-inch floppy. pic.twitter.com/ECFPDCTQEM
— Obsolete Sony (@ObsoleteSony) April 7, 2024
Obsolete Sony konzentriert sich vor allem auf den Consumer Markt. Hier und da gibt es aber Ausflüge in die professionellen Bereiche von Sony, in denen die Japaner nicht minder kreativ waren oder einfach besonderes ablieferten.
Auch in der IT versuchte Sony es immer wieder. Wer erinnert sich an die Professional Disc for Data, kurz PDD, die heute vor allem noch als XDCam Disc weiterlebt? Oder das neuere Optical Disc Archive, dessen Speichermedien in der 3. Generation bis zu 5,5 TByte für 100 Jahre sicher archivieren sollen? Vorrausgesetzt die Laufwerke überleben solange. Sony war zudem neben der Minidisc Data auch Hersteller von MO-Disk-Hardware (ja, die Minidisc wird mit "c" geschrieben, die MO-Disk mit "k"). Die MO-Disk nutzte Sony sogar für einen E-Book-Reader.
Alle diese Speichermedien hatten und haben übrigens den Vorteil einer langen Aufbewahrungszeit. Oft ideal, um etwa digitale Fotos ein paar Jahrzehnte zu lagern, ehe sie umgespeichert werden mussten. Doch im Endkundengeschäft gelang es Sony etwa mit der MD Data (und bei der MO auch Fujitsu und Olympus) nicht, die Menschen zu überzeugen. Sie wollten lieber billigen Speicher statt einer robusten Speichertechnik. Fotos landeten zum "Archivieren" also öfter auf billigen Supermarkt-CD-Rohlingen und die MO-Disk scheiterte nicht nur im großen 5,25-Zoll-Format, das vor allem Sony unterstützte, sondern auch im kleinen 3,5-Zoll-Format (Fujitsu), für das Sony auch Medien produzierte.
2003 Sony VAIO U PCG-U101 pic.twitter.com/c0boXEJNJt
— Obsolete Sony (@ObsoleteSony) April 9, 2024