Smartwatches und Fitness-Tracker bewegen nur wohlhabende Nutzer zu einem gesünderen Lifestyle
Laut einer umfangreichen Analyse von Biomed Central profitieren wohlhabende Menschen deutlich stärker von Produkten wie der Apple Watch Series 7 (ca. 430 Euro auf Amazon) oder der Huawei Watch GT 2 (ca. 130 Euro auf Amazon). Die Analyse betrachtet Veränderungen im Verhalten von Kunden bevor und nachdem diese eine Smartwatch oder einen Fitness-Tracker erhalten, um die Ergebnisse anschließend nach sozioökonomischen Faktoren zu klassifizieren.
Dazu wurden 19 Studien zu diesem Thema untersucht, die sich darauf konzentriert haben, herauszufinden, ob Benachrichtigungen oder gesammelte Daten beeinflussen können, wie häufig sich Menschen sportlich betätigen. All diese Studien kamen zu demselben Ergebnis: Keine der aktuell gebräuchlichen Methoden funktioniert für Menschen mit geringem Einkommen, obwohl einige Maßnahmen für wohlhabende Nutzer durchaus effektiv sind.
Diese Analyse zeigt, dass digitale Fitness-Tracker und Smartwatches den Gesundheits-Unterschied zwischen ärmeren und reicheren Menschen vergrößern, obwohl die Geräte mittlerweile teils sehr günstig zu haben sind, sodass beide Zielgruppen Zugriff auf dieselbe Hard- und Software hätten. Die Analyse führt diesen Unterschied vor allem auf zwei Gründe zurück. Einerseits sollen ärmere Menschen im Schnitt weniger über die Möglichkeiten von Fitness-Trackern wissen und sie daher nicht so effektiv einsetzen können, andererseits fehlt Nutzern mit niedrigerem sozioökonomischen Status häufig die Zeit, um die Empfehlungen einer Smartwatch umzusetzen.
Im Fazit der Analyse wird angegeben, dass Smartwatch-Hersteller nur wenig Interesse daran haben, die Produkte für Nutzer mit geringerem Einkommen attraktiver zu gestalten, da diese Kunden tendenziell weniger zum Umsatz der Konzerne beitragen, sodass dieses Problem vom öffentlichen Gesundheitswesen gelöst werden muss.
Quelle(n)
Biomed Central, via The Verge | Teaser-Bild: Luke Chesser / Jonathan Borba