Smartphones: Apple bleibt mit Face ID bei der Gesichtserkennung führend
Apple gilt mit Face ID im iPhone X einmal mehr als Vorreiter für die Smartphone-Branche. Nach Touch ID zur Authentifizierung mittels Fingerabdruck folgt Face ID als neue berührungslose Variante. Mittels der TrueDepth-Kamera werden bei Face ID genaue Gesichtsdaten aus über 30.000 unsichtbar projizierten Punkten analysiert und anschließend eine "Tiefenkarte" des Gesichts erstellt. Parallel dazu wird ein Infrarotbild des Gesichts aufgenommen. Beides wird dann in einer mathematischen Darstellung mit registrierten Gesichtsdaten verglichen. Als Oberflächenemitter werden sogenannte VCSEL (Verical Cavity Surface Emitting Laser) eingesetzt, die ihr Licht vertikal aus der Chipoberfläche emittieren.
Bedarf für VCSEL-Komponenten wird stark steigen
Die Marktforscher von TrendForce gehen davon aus, dass sich der Einsatz für VCSELs in Smartphones von 2,1 Prozent im Vorjahr auf 13,1 Prozent im Jahr 2018 erhöhen wird. Allerdings könnte es auf dem Markt für VCSELs vergleichsweise rasch zu einem Engpass bei den Kapazitäten für entsprechende VCSEL-Module kommen. Derzeit gibt es nur wenige Firmen, die in der Lage sind, entsprechend hohe Stückzahlen in der geforderten Qualität zu liefern. Unter anderem sind für die entsprechenden Smartphone-Module Fertigungskapazitäten für diffraktive optische Elemente (DOE) sowie CMOS-IR-Bildsensoren (CIS) notwendig. Derzeit sei die Ausbeute an hochwertigen 3D-Erfassungsmodulen noch gering, so TrendForce. Apple hatte Ende 2017 rund 390 Millionen US-Dollar in Finisar, einem kalifornischen US-Hersteller von optischen Kommunikationskomponenten wie VCSEL-Modulen für Face ID investiert.
Apple-Konkurrenz wird auf andere Technik bei der Gesichtserkennung setzen
TrendForce prognostiziert, dass Smartphone-Hersteller im Android-Lager wie Huawei und Xiaomi nicht unmittelbar auf VCSELs umsteigen werden. Stattdessen dürften hier EEL (Edge Emitting Laser) basierte Komponenten verwendet werden. Diese hätten aber höhere Produktionskosten für entsprechende 3D-Sensormodule zur Folge, was den einen oder anderen Anbieter von günstigen Android-Smartphones abschrecken könnte, diese Technik in den eigenen Handys einzusetzen. TrendForce schätzt, dass das Produktionsvolumen von Smartphones, die mit 3D-Sensormodulen ausgestattet sind, bis Ende 2018 etwa 197 Millionen Einheiten erreichen wird. Davon werden allein 165 Millionen Einheiten ein iPhone von Apple sein.