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Smartphones: Angebliches Smartphone aus Nordkorea

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Das nordkoreanische Regime hat laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA ein Smartphone vorgestellt. Das „Arirang“ genannte Handy soll in einer nordkoreanischen Fabrik gebaut worden sein, die Kim Jong Un persönlich besuchte. Vermutlich ist die Fabrik allerdings nur eine Kulisse.

Fotos der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zeigen Kim Jong Un und seine Generäle bei einem offiziellen Besuch in der „11. Mai Fabrik“. Diese Fabrik besuchte er zuletzt vor zwei Jahren mit seinem Vater Kim Jong Il, dem inzwischen verstorbenen Ex-Diktator Nordkoreas. Schon damals bemerkte der Betreiber des regimekritischen Blogs northkoreatech.org, dass die Fotos nur die letzten Produktionsschritte von dem, was damals eine Fabrikhalle zur Herstellung von LCD-Monitoren war, zeigten – nur Arbeiter und Förderbänder. Aber keine Maschinen, die Einzelteile herstellten. Diesmal hat sich das Regime die Förderbänder erspart und man sieht nur einen Tisch, Arbeiter und fertige Smartphones.

Man geht gemeinhin davon aus, dass die Elektronikprodukte, mit denen sich Nordkorea schmückt, tatsächlich aus China stammen und zu Präsentationszwecken an den Alliierten geliefert werden. Laut Daily NK ist es trotzdem ein Schritt nach vorne, weil der Diktator die Smartphoneproduktion offiziell als „patriotische Tätigkeit“ bezeichnete. Somit heißt er diesen Aspekt der modernen Technologie willkommen. Da die Nordkoreaner durchschnittlich  weniger als 100 US-Dollar im Monat verdienen, wird ihnen das aber auch nicht viel bringen.

Die technischen Daten des Smartphones sind unbekannt. An den Bildern beurteilt dürfte es etwas größer als vier Zoll sein und es verfügt über eine Rückkamera und einen LED-Blitz. Laut Kim Jong Un hat die Kamera „hohe Pixel“. Das Betriebssystem ist eine unbekannte Version von Android. Das Staatsoberhaupt scheint der Meinung zu sein, dass die Nordkoreaner Android erfunden hätten. Er lobte die Fabrikarbeiter dafür, „ein Anwendungsprogramm in koreanischem Stil entwickelt zu haben, das den Nutzern die beste Bequemlichkeit bietet, während es die Sicherheit streng garantiert.“ Falls das nordkoreanische Android wirklich so sicher vor Hackern ist, sollte sich das westliche Android vielleicht einmal eine Scheibe davon abschneiden.

Zuletzt bewies Kim Jong Un kapitalistischen Unternehmergeist mit den Worten: „Nur wenn die Qualität von Produkten erhöht wird, während ihre Produktion gefördert wird, werden die Menschen Dinge mögen, die zu Hause gemacht wurden und die Nachfrage wird steigen.“

Bei dieser inszenierten "Firmenbesichtigung" schaut sich Kim Jong Un das Arirang-Smartphone an (Foto: KCNA)
Bei dieser inszenierten "Firmenbesichtigung" schaut sich Kim Jong Un das Arirang-Smartphone an (Foto: KCNA)
Die "11. Mai Fabrik" ist wahrscheinlich keine Fabrik, sondern eine Kulisse (Foto: KCNA)
Die "11. Mai Fabrik" ist wahrscheinlich keine Fabrik, sondern eine Kulisse (Foto: KCNA)

Quelle(n)

Der regimekritische Blog northkoreatech.org befasst sich mit angeblicher und tatsächlicher nordkoreanischer Technologie: http://www.northkoreatech.org/2013/08/12/kim-jong-un-visits-cell-phone-factory 

Das regimekritische Magazin Daily NK ordnet den Fabrikbesuch politisch ein: http://www.dailynk.com/english/read.php?cataId=nk01700&num=10832 

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Autor: Andreas Müller, 13.08.2013 (Update: 13.08.2013)