Smart Speaker als intelligente Technik für Menschen mit Demenz: Wie Alexa, Amazon Echo, Google Home und Apple HomePod helfen können
Alexa gegen Alzheimer? Demenzkranke Menschen leiden oft unter Einschränkungen im Alltag. Smarte Lautsprecher und KI-Technologie wie Alexa, Amazon Echo, Google Home oder Apple HomePod könnten Erkrankten helfen, ihre Selbstständigkeit zu erhalten und ihre Lebensqualität deutlich zu verbessern. Alleine in Deutschland leben derzeit rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Die Krankheit führt zu einem fortschreitenden Verlust der geistigen Fähigkeiten und kann den Alltag der Betroffenen stark beeinträchtigen.
Die Gerontologie (Alternsforschung) sieht bei digitaler Technik fürs "erfolgreiche Altern" großes Potenzial. Neben KI-gestützten Sprachassistenz-Systemen wie Amazon Alexa, Apple Siri oder Google Assistant stehen besonders smarte Lautsprecher als Smart Speaker im Fokus praktischer Anwendungen. Diese Geräte könnten altersbedingte Funktionseinschränkungen kompensieren, die Pflege erleichtern und präventive sowie kompetenzerhaltende Funktionen erfüllen.
Auf einem Online-Forum des Instituts Arbeit und Technik (IAT/Westfälische Hochschule) diskutierten Experten über diese Thematik, insbesondere über Lösungen für Menschen, die an Alzheimer oder anderen Formen der Demenz erkrankt sind. Mobile Health (mHealth) Technologien können bei Demenz unterstützend wirken, die Selbstständigkeit zu fördern und eine große Hilfe sein, den Alltag besser zu bewältigen.
Forscher des IAT-Teams (Elena Cramer, Peter Enste, Jenny Wielga) untersuchen im Rahmen des europäischen Projekts MHealth-AD, wie Smart Speaker Menschen mit leichter Demenz im Alltag unterstützen können. Erste Ergebnisse einer Befragung zeigen viele positive Aspekte:
- Helfer im Alltag: Smart Speaker werden als nützliche Hilfsmittel wahrgenommen, die Einschränkungen kompensieren (z.B. Mobilität, Sehbehinderung).
- Neue Kommunikationsformen: Die Geräte ermöglichen neue Formen der Kommunikation und den Kontakt mit anderen, trotz geringer Medienkompetenz.
- Soziale Unterstützung: Sprachassistenten können bei Einsamkeit "soziale Rollen" übernehmen und Gesellschaft leisten.
Trotz vieler, grundsätzlich positiver Erfahrungen mit KI-Funktionen und smarten Lautsprechern gibt es aber auch weiterhin Bedenken und negative Stimmen:
- Datenschutz: Die Nutzung von Smart Speakern wirft Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre und des Datenschutzes auf.
- Autonomie: Befragte befürchten eine Einschränkung der Autonomie durch die Nutzung (z.B. Abnahme der Erinnerungsfähigkeit).
- Manipulation: Es besteht die Furcht vor Manipulation durch Fake-News.
Amazon hat bereits Mitte Mai 2022 mit Alexa und Echo Show 8 eine Alltagshilfe für Menschen mit Demenz und ihre Pflegenden vorgestellt. Zusammen mit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. wurde untersucht, wie Alexa genutzt werden kann: als sprachgesteuerter, zentraler Ersatz für andere technische Geräte wie Uhr und Wecker, zur Wetteransage, zum Abrufen oder Eintragen von Kalenderereignissen oder um Anrufe zu tätigen, den aktuellen Tag und Datum zu nennen sowie die aktuellen Nachrichten vorlesen zu lassen. Ende November 2022 launchte Amazon die Alexa Smart Properties for Senior Living für Pflegeheime und Senioreneinrichtungen.
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Quelle(n)
Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen (IAT)