Skull and Bones als erstes „AAAA“-Spiel: Ubisoft rechtfertigt hohen Preis, indem sie eine neue Qualitätsstufe erfinden
Nach einer 11-jährigen Entwicklungsphase wird das lang erwartete Piraten-MMO Skull and Bones (hier auf Amazon vorbestellbar) am 16. Februar endlich erscheinen – und zwar zum Vollpreis von 60 Euro. Im Rahmen einer Fragerunde zur Veröffentlichung der Quartalszahlen wurde Ubisoft-CEO Yves Guillemot die berechtige Frage gestellt, warum das Game zum Vollpreis angeboten wird, wenn es doch als Free-to-Play-Spiel bessere Chancen hätte, die breite Masse anzusprechen. Darauf hat Guillemot eine klare Antwort: Eine Free-to-Play-Veröffentlichung kommt nicht infrage, denn Skull and Bones ist kein AAA-, sondern ein „AAAA“-Spiel und seinen Preis wert.
Gerechtfertigte Überzeugung oder überheblicher Leichtsinn?
Die offene Beta von Skull and Bones, die am 11. Februar beendet wurde, hat bei Spielern eher zu durchwachsenen Meinungen geführt. Auf Reddit werden vor allem die allgemeinen Spielmechaniken kritisiert – unter anderem das Fehlen einer echten Segelmechanik oder das Ausbleiben einer Animation beim Entern anderer Schiffe.
Auch die Tatsache, dass sich das Spiel nahezu ausschließlich auf dem Schiff abspielt, scheint den Fans nicht sonderlich zu gefallen. Spieler können sich mit ihrem Kapitän zwar an Land begeben, dort aber nichts anderes tun, als ihn umzuziehen oder in der Weltgeschichte herumzulaufen. In Anbetracht der aktuellen Meinungen zum Spiel scheinen Guillemots Aussagen nicht gerechtfertigt zu sein. Es gibt jedoch auch positive Stimmen: Spieler loben unter anderem die Schiffskämpfe und das Beutesystem. Ob Skull and Bones seinem selbsternannten Status als AAAA-Spiel gerecht werden kann, wird sich ab dem 16. Februar herausstellen.
Gibt es einen anderen Grund für das Ansetzen des Vollpreises?
Wenn Skull and Bones nicht so gut ist, wie behauptet wird, stellt sich natürlich die Frage, was der wahre Grund dafür ist, dass Ubisoft das Spiel zum Vollpreis anbieten wird. Man könnte meinen, es liegt auf der Hand: Die Entwicklung des Spiels hat seit 2013 viel Geld verschlungen – und das will Ubisoft möglichst schnell wieder reinholen. Nur mit Mikrotransaktionen, die für Skull and Bones bereits bestätigt sind, würde das vermutlich deutlich länger dauern. Wenn angesichts der aktuellen Kritiken nur wenige Spieler bereit sind, den vollen Preis zu zahlen, könnte der Schuss aber auch nach hinten losgehen.
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