Sicherheit: Smart-TVs lassen sich über DVB-T hacken
Für den Angriff nutzte der Sicherheitsexperte eigenen Angaben zufolge lediglich Equipment im Wert von unter 150 US-Dollar - gleichwohl bleibt die Reichweite der Attacke so auf rund 100 Meter begrenzt, die sehr unwahrscheinliche Übernahme einer professionellen Sendeanlage könnte allerdings tausende TVs gleichzeitig betreffen und zwar auch bei Nutzung des Kabel- oder Satellitensignals.
Ausgangspunkt für den Angriff ist HbbTV, also die aktuelle, internetbasierte Version des Videotextes. In der Reichweite eines entsprechend präparierten DVB-T-Senders wählt der Fernseher aufgrund des stärkeren Signals automatisch die Verbindung zur Sendeanlage des Hackers und bezieht somit auch die HbbTV-Daten vom Angreifer.
Die eigentliche Übernahme des Smart-TVs erfolgte dann über eine Schwachstelle in der HTML-Rendering-Engine Webkit. Ist der TV einmal infiziert, helfen Software-Updates oder das Rücksetzen auf den Werkszustand nichts mehr. Cyberkriminelle können dann etwa die Nutzer bei scheinbar ausgeschaltetem Fernsehgerät belauschen oder über eine eventuell eingebaute Kamera ausspionieren.
Besonders kritisch ist in diesem Zusammenhang die oft mangelhafte Verfügbarkeit von Updates, insbesondere für ältere TV-Geräte. 90 Prozent aller in den letzten Jahren verkaufte Fernsehgeräte sollen anfällig für derartige Attacken sein, zudem dürfte der beschriebene Angriff auch über DVB-T2 HD durchführbar sein.