Sicherheit: SHA-1 ist endgültig tot
Hashfunktionen wie beispielsweise SHA-1 sind im Optimalfall mathematische Einwegfunktionen: Kleinste Veränderungen in einer Ziffernfolge sorgen für eine große Änderung im resultierenden Hash, ein einfaches Zurückrechnen ist nicht möglich. Da zwei verschiedene Dateien demnach keinen identischen Hash erzeugen sollen, eignet sich das Verfahren etwa zur Überprüfung der Dateiintegrität oder dem sicheren Abgleich von Zugangsdaten.
Forscher der CWI Amsterdam und Google haben nun erstmals einen erfolgreichen Angriff auf den immer noch eingesetzten SHA-1-Algorithmus demonstriert. Konkret handelt es sich um zwei unterschiedliche PDF-Dateien, die den gleichen Hash ergeben.
Bereits im Jahr 2005 wurden theoretisch die Unzulänglichkeiten des 1995 entwickelten Algorithmus beschrieben, eine praktische Demonstration stand bisher allerdings noch aus. Der nun erfolgte Angriff benötigte gleichwohl enorme Rechenkapazitäten: Insgesamt mussten über 9⋅1030 Hash-Werte generiert werden.
Google plädiert seit längerem für die Abschaffung von SHA-1, da die Nutzung die Fälschung von TLS-Zertifikaten erlaubt. Mit SHA-2 stehen seit 2005 vier als hinreichend sicher geltende Nachfolger zur Verfügung.