Schnelle MX450 & feinstes OLED: Asus ZenBook 14X im Test
OLED macht Freude - aber hat auch seine Schattenseiten. Das ist die Erkenntnis aus unserem Test des Zenbook 14X von Asus. Auf der Haben-Seite hat der 14-Zoller einen Kontrast von unendlich zu eins, Farbräume die ihresgleichen suchen (100% P3, sRGB und AdobeRGB 98%) und eine Reaktionsgeschwindigkeit im Promille-Bereich.
Das Chassis des 14-Zollers spielt ganz oben in Sachen Wertigkeit und Stabilität mit, die Festigkeit - besonders des Deckels - ist beeindruckend. Zusammen mit dem dünnen Rand und dem Tastatur-Layout von Rand bis Rand entsteht auf kleinstem Raum eine angenehm üppige Arbeitsumgebung. Die Tasten mit dem festen Anschlage kommen nicht ganz an optimale Latitude oder ThinkPad Tasten heran, doch viel fehlt nicht. Wir haben den kompletten Test auf diesen Tasten abgetippt und können die Eingabe für Vielschreiber empfehlen.
Leistung und Emissionen können auf das Wunsch-Szenario angepasst werden: Wer Rechenleistung braucht, der muss unter Last mit deutlichem Lärm leben, wer moderat unterwegs ist, der profitiert von einem beinahe lautlosen Office-Knecht. Für Games sollte das Asus-Profil Leistung aktiviert sein, dann darf sich die dedizierte MX450 voll entfalten, dann sind überdurchschnittliche Frameraten drin. Asus hat sich für eine schnelle Variante dieser dGPU entschieden und das macht sich bei den Games bemerkbar.
Die zwei Thunderbolt 4 Ports und die sehr guten Lautsprecher ergänzen das Modell und machen es für den Filmabend ebenso brauchbar wie für den extensiven Office-Pro mit Thunderbolt-Dock und zwei externen Bildschirmen. Das breite Clickpad ist mit seinem schwachen Hubweg nach unserem Geschmack nicht ideal. Es mutiert auf Wunsch zum Zweit-Display, so entsteht ein erweiterter Desktop unter der Tastatur. Das kann für den einen oder anderen nützlich sein, es kann aber auch der Vergessenheit anheim fallen, weil man einfach wie gewohnt an 2 oder 3 Bildschirmen weiterarbeiten möchte, ohne sich den Hals mit dem Blick nach unten zu verrenken.
Wer nach diesen positiven Punkten etwas zu meckern findet, der motzt auf höchstem Niveau? Wir haben natürlich etwas gefunden, darunter die spiegelnde Oberfläche des Touchscreens, die in Verbindung mit der guten aber nicht überdurchschnittlichen Helligkeit die Nutzung im Sonnenschein stark behindert. Hohe Luminanz und OLED vertragen sich nicht so recht, weshalb Asus hier einen Mittelweg einschlagen musste.
Die zweite Kritik gilt dem OLED Screensaver, der wegen des möglichen Einbrenn-Effektes nötig ist und seitens Hersteller auch im Default aktiviert wurde. Leider erhöht der für ein paar bunte Bildchen den Idle-Stromverbrauch und schaltet sich schon nach 15 Minuten ein - was je nach Szenario auf die Nerven gehen kann.
Die dritte Kritik geht an die Account-Bindung aller Energie-, Audio- und Bildschirm-Einstellungen. Der Nutzer muss sich zwingend einen MyAsus-Account anlegen, um an diese Settings heran zu kommen. Wenn das Dell machen würde? Ein Sturm der Entrüstung würde losgehen, wenn der Dell Power Manager in einem personalisierten Zwangs-Account eingesperrt würde. Wird Asus demnächst auch die Lautstärke-Regelung in den privaten Account sperren?
Die vierte Kritik geht klar in Richtung Laufzeit, 5:30 Stunden sind für die Preisklasse im Jahr 2022 nicht mehr zeitgemäß - allerdings leiden auch die OLED-Konkurrenten unter knappen Laufzeiten. Das liegt nicht etwa an zu kleinen Batterien, sondern am erhöhten Stromverbrauch der Display-Technik. Wer statt IPS ein OLED will, der muss 2-3 Stunden Laufzeit aufgeben.
Die Webcam liefert leider nur ein matschiges Bild und der eShutter lässt ein optisches Feedback vermissen. Ist die Kamera jetzt wirklich aus? Hier ist ein mechanischer Shutter dann wohl doch besser fürs sichere Gefühl.
Alle Details, Benchmarks und Messungen finden Sie im ausführlichen Testbericht. Dort halten wir auch Laptop-Alternativen mit und ohne OLED bereit, die im identischen Formfaktor gleiche oder noch höhere Leistung auf Seiten Prozessor und Grafik bieten.