Samsung: Exynos-Probleme liegen an "zu kurzer" 52-Stunden-Arbeitswoche in Korea
Das Samsung Galaxy S25 soll weltweit mit dem Qualcomm Snapdragon 8 Elite ausgestattet sein, statt mit dem Exynos 2500, was darauf deutet, dass Samsungs Flaggschiff-Chip der nächsten Generation erneut nicht mit Qualcomm Schritt halten kann. Wie die koreanische Zeitung The Chosun Daily nun von industrienahen Quellen erfahren hat, sieht Samsung den Arbeitnehmerschutz in Südkorea als zentralen Teil des Problems.
Denn Arbeitnehmer dürfen in Südkorea maximal 52 Stunden pro Woche arbeiten, inklusive zwölf Überstunden. Darum müssten Mitarbeiter häufig ihre Arbeit liegen lassen und nach Hause fahren, selbst dann, wenn wichtige Aufgaben noch nicht abgeschlossen wurden. Schlüssel-Mitarbeiter des Exynos-Teams sollen aus diesem Grund über die vergangenen Jahre immer häufiger unbezahlte Überstunden gemacht haben, die nicht aufgezeichnet werden.
Samsungs Management soll bereits in Gespräche mit Gesetzgebern getreten sein, um die Sinnhaftigkeit einer Beschränkung auf 52 Arbeitsstunden pro Woche zu diskutieren, und unter Umständen eine Ausnahmeregelung zu erwirken. Mitarbeiter von Samsung haben gegenüber The Chosun Daily allerdings angegeben, dass mehr Arbeitsstunden nicht automatisch zu mehr Innovationen und technologischen Durchbrüchen führen würden.
Ähnliche Gesetze zum Schutz von Arbeitnehmern existieren auch in jenen Ländern, in denen Samsungs größte Konkurrenten beheimatet sind. TSMC in Taiwan unterliegt beispielsweise einem Limit von 40 Stunden plus 36 Überstunden pro Monat, also im Schnitt etwa 48 Stunden pro Woche. Die USA haben allerdings keine vergleichbaren Limits, sodass Qualcomm und Apple mehr Arbeitsstunden von ihren Mitarbeitern verlangen können, wobei die Chip-Entwicklungs-Teams dieser beiden Unternehmen laut Chosun Daily auch bedeutend größer ausfallen.
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