Samsung: Angriff der SSDs
"SSDs für alle", lautete die vollmundige Ansage von Samsung letzte Woche. Drei kleine Worte, die in den Topmeldungen der Vorwoche unterzugehen drohten. Drei kleine Worte, die implizieren, dass die Zeit der klassischen HDDs abgelaufen sei. Drei kleine Worte, die nur schwerlich in die Tat umzusetzen sind. Bei allen im Jahr 2013 verkauften Notebooks sind laut Schätzungen gerade einmal 10% mit SSDs ausgestattet.
Der Hauptgrund für die noch immer deutliche Dominanz der herkömmlichen Festplatte ist ganz simpel erklärt: Sie ist billiger als eine SSD. Deutlich billiger. Wir sprechen hier von ungefähr einem Drittel der Kosten. Diese Diskrepanz könnte jedoch in absehbarer Zeit abnehmen. Laut Scott Wasson von The Tech Report kann man damit rechnen, dass sich etwa alle zwei Jahre der Preis pro GB halbieren wird. Er meint weiters, dass derzeit vor allem die irrational hohen Preise der OEMs die SSD am Markt ausbremsen.
Dem hält Joel Santo Domingo von PC Magazine jedoch entgegen, dass die Anwender mehr und mehr virtuelle Speichermedien wie dropbox verwenden und Musik oftmals nur mehr per Streaming konsumieren statt sie lokal zu speichern. Somit verliert die reine Größe der lokalen Speichermedien an Wichtigkeit. Die Kunden würden mehr und mehr in Richtung Zugriffsgeschwindigkeit tendieren, nicht zuletzt, weil sie das mittlerweile von mobilen Geräten gewohnt sind. Ein Knopfdruck und Handy oder Tablet sind betriebsbereit.
Wenngleich Samsungs Kampfansage wohl nicht in den nächsten Jahren umgesetzt werden kann, darf man gespannt sein. Ein wesentliches Kriterium ist dabei die Überzeugung der Kunden, dass es im Vergleich zwischen HDD und SSD auf mehr ankommt als die reine Speichermenge. Ohne entsprechende Preissenkung darf man allerdings davon ausgehen, dass viele sich einen Umstieg auf SSD einfach nicht leisten wollen oder können.