Russland erwägt die Legalisierung von raubkopierter Software
Nachdem für die Invasion der Ukraine auf offiziellem Wege bereits viele schwerwiegende Sanktionen gegen Russland verhängt worden sind, ziehen sich nach und nach auch viele Schwergewichte der Tech-Branche aus dem flächenmäßig größten Land der Welt zurück. Als Antwort auf dieses Vorgehen scheint die russische Regierung nun über eine entsprechende Gegenmaßnahme zu debattieren.
Laut einem Bericht von TorrentFreak hat das russische Wirtschaftsministerium nämlich einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der die Haftung für die Nutzung von nicht-lizensierter Software abschaffen würde. Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass Raubkopien von Spielen und anderen Programmen in Russland weitestgehend legalisiert werden könnten. Die einzige Einschränkung besteht darin, dass nur das Raubkopieren von Software erlaubt ist, dessen Urheber aus einem Land stammt, das die Sanktionen gegen Russland unterstützt.
Darunter fallen bekanntermaßen die Vereinigten Staaten, in denen mit beispielsweise Microsoft der größte Software-Konzern der Welt ansässig ist. Produkte wie Windows 11 (ab 139 Euro bei Amazon) und MS Office könnten in Russland somit völlig legal raubkopiert werden. Auch die unzähligen Videospiele von amerikanischen Publishern wie beispielsweise EA, Activision oder Take-Two wären hiervon betroffen. Es bleibt abzuwarten, ob die entsprechende Gesetzesvorlage in der Tat abgesegnet wird, und inwiefern die Legalisierung von Raubkopien die Auswirkungen der harten Sanktionen gegen Russland wirklich abmildern kann.
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Quelle(n)
TorrentFreak via Kotaku, Bild: OpenClipart-Vectors (bearbeitet)