Rune Labs: Die Apple Watch kann - und darf - Parkinson-Symptome erkennen
Smartwatches sind inzwischen mit überaus präziser Sensorik ausgestattet. So ist nicht nur die Messung der Herzfrequenz oder der Sauerstoffsättigung möglich, stattdessen lassen sich auch Elektrokardiogramme anfertigen. Dabei bieten Smartwatches gegenüber klinischen Geräten, die freilich eine höhere Präzision oder noch mehr Funktionen bieten, einen großen Vorteil: Smartwatches werden im Regelfall quasi ständig getragen, wodurch umfangreiche Daten zur Verfügung stehen.
Das Unternehmen Rune Labs hat nun eine 510(k)-Zulassung für das StrivePD Software-Ökosystem erhalten. Konkret soll mit der entsprechenden Software die Apple Watch in der Lage sein, typische Symptome der Parkinson-Erkrankung wie Dyskinesien und Tremor automatisch aufzuzeichnen. Zusätzlich können Betroffene etwa die Medikamentation, Aktivitäten oder auch Nebenwirkungen von Medikamenten in der App angeben.
Diese Informationen etwa zur Häufigkeit und Stärke der Symptome sollen Betroffenen dann angezeigt werden. Dabei sollen Neurologen von diesen zusätzlichen und genauen Informationen profitieren - daraus kann sich für den Mediziner etwa eine Möglichkeit zur besseren Evaluation der Erkrankung ergeben - mit dem Ziel einer besseren Behandlung.
Diese Möglichkeiten zur Verbesserung der Behandlung sollen sich auch auf die Nutzung des Systems zur tiefen Hirnstimulation von Medtronic beziehen. Aktuell hat sich Rune Labs noch nicht über die Möglichkeit zur Bereitstellung des Systems in anderen Regionen geäußert. Vor der Veröffentlichung in Deutschland wäre in den meisten Fällen wohl eine Zulassung als Medizinprodukt auch innerhalb der europäischen Union erforderlich.