Retrogaming auf Apple TV, iPhone und iPad: Apple erlaubt Entwicklung von Emulatoren
Apple hat eine Veränderung seiner App Store Guidelines angekündigt, die die Entwicklung von Emulatoren für Spiele erlaubt. Die Ergänzung findet sich in den Guidelines unter dem Punkt 4.7 Mini apps, mini games, streaming games, chatbots, plug-ins, and game emulators" Zuvor endete die Liste mit "and plug-ins" wie sich leicht über die Wayback Machine nachvollziehen lässt.
In den Guidelines heißt es nun: "Additionally, retro game console emulator apps can offer to download games." Wer also einen Emulator entwickelt, kann auch gleich einen Mechanismus integrieren, um Spiele auf das Apple TV herunterzuladen. Freilich muss das Gesetz dabei eingehalten werden. Werden vom Entwickler etwa Schwarzkopien angeboten, kann das zu einer Sperre führen.
Die nun mögliche Freigabe von Emulatoren und sogar einem potenziellen Shopsystem dürfte insbesondere für das Apple TV eine interessante Option werden, um heimisches Retrofeeling aufkommen zu lassen. Zwar ist die Streamingbox im Prinzip schon eine Konsole, doch so richtig groß geworden ist der Markt bisher nicht – vor allem im Vergleich zum iPhone und iPad, dass auf ähnliche Hardware setzt.
Mit dem Anschluss herkömmlicher Controller kann daheim ein altes Retrofeeling aufkommen. Allerdings ist etwa die Anzahl der 8BitDo-Controller, die mit Apples Plattformen kompatibel sind, eingeschränkt. Apple konzentriert sich vor allem auf die Joypads aktueller Konsolen.
Aktuell bietet das Apple TV 4K 64 bis 128 GByte internen Speicher sowie einen A15-SoC, ist also etwa leistungstechnisch auf dem Niveau eines iPhone 13. Zwar muss das Apple TV deutlich mehr Pixel (4K) ansteuern, allerdings dürfte die Leistung vor allem für die Emulation alter Konsolen benötigt werden.
Der Retromarkt boomt derzeit. So ist etwa der FPGA-Handheld Analogue Pocket regelmäßig ausverkauft. Aber auch Zubehör für alte Konsolen erfreut sich hoher Beliebtheit. Das zeigt der Upscaler Retrotink 4K, ein kleines Projekt, das mit der Produktion nicht hinterherkommt. Hohes Interesse gibt es zudem für den in Entwicklung befindlichen NES-Hub.