Reifenverschleiß bei E-Autos ist "neuer Ölwechsel" — Michelin führend im Zufriedenheitsranking
Unternehmen wie Vredestein bieten mit dem Quatrac Pro EV inzwischen Reifen an, die speziell für E-Fahrzeuge entwickelt wurden. Auch Michelin hat mehrere "EV-ready"-Reifenmodelle wie den Pilot Sport EV Summer im Programm, die den unterschiedlichen Bedürfnissen von Kunden mit E-Autos gerecht werden sollen.
Laut einer aktuellen Studie von J.D. Power aus dem Jahr 2024 sind viele Besitzer von Elektroautos vom schnelleren Reifenverschleiß überrascht. Ein Händler beschreibt die Situation als "den neuen Ölwechsel" und bezieht sich damit auf die regelmäßigen Wartungsarbeiten, die Besitzer von Verbrennungsmotoren kennen.
Die Tatsache, dass EVs in den USA die schwersten Fahrzeuge auf dem Markt sind, ist auf das Gewicht der Batteriepakete zurückzuführen. Hinzu kommt, dass E-Autos bei jeder Geschwindigkeit über ein hohes Drehmoment verfügen. Diese Faktoren führen zu einem schnelleren Reifenverschleiß.
Der Quatrac Pro EV zum Beispiel verfügt über eine "optimierte Mischung aus Polymeren der vierten Generation und 'intelligentem' Silizium in der Profilschicht". Dies führt zu einer leichteren Struktur mit verbessertem Rollwiderstand, schmaleren Seitenwänden und einem leichteren Gürtel. Vredestein hat die Längsrillen vertieft und die Außenschulter verbreitert, um den höheren Kurvenbelastungen von E-Autos gerecht zu werden und Verformungen zu vermeiden.
Ein ähnlicher Ansatz wird von Michelin verfolgt, die mit ihren "EV-ready"-Reifen Goodyear und Continental in der Reifenzufriedenheitsstudie 2024 hinter sich ließen. "Eine hocheffiziente Gummimischung im Schulterbereich reduziert den Energieverbrauch für eine größere Reichweite und sorgt für eine hohe Laufleistung trotz des höheren Gewichts von Hochleistungs-Elektrofahrzeugen", so Michelin.
Ashley Edgar, Benchmarking Director bei J.D. Power, erklärt, dass der "neue Ölwechsel" für Elektroautos - Reifenrotation und Reifenwechsel - Elektroautobesitzern besser erklärt werden muss. Bisher haben sich die Eigentümer von EVs mehr Sorgen um mögliche Softwareprobleme als um den Reifenverschleiß gemacht. Dies biete Reifenherstellern die Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben, so Edgar:
Das wachsende Zufriedenheitsgefälle zwischen Elektro- und Benzinfahrzeugbesitzern bietet eine Chance für Reifen- und Automobilhersteller. Sie können diese nutzen, um die Eigentümer von Elektrofahrzeugen über die Leistungsunterschiede zwischen den beiden Fahrzeugtypen aufzuklären. Ein wichtiger Aspekt ist dabei der inhärente Konflikt zwischen der Maximierung der Reichweite und der Optimierung des Reifenverschleißes bei Elektrofahrzeugen. Reifen- und Automobilhersteller müssen daher zusammenarbeiten, um diese Herausforderung zu meistern. Es müssen Lösungen gefunden werden, ohne die Reifenleistung in anderen Bereichen vollständig zu opfern, insbesondere da der Markt für Elektroautos weiter wächst.
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Quellen
J.D. Power via Autonews