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Razer Huntsman V3 Pro im Test: Praktische Features für kompetitives Gaming zum gehobenen Preis

Vollausstattung für kompetitives Gaming.

Die Razer Huntsman V3 Pro bietet dank analog-optischer Tastenschalter der zweiten Generation erstmals Rapid Trigger und separat einstellbare Auslösepunkte. Wir haben die Full-Size-Version der Huntsman V3 Pro getestet und verraten, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser Gaming-Tastatur stimmt.
Die Razer Huntsman V3 Pro bringt wichtige E-Sport-Features wie Rapid Trigger mit (Bild: Notebookcheck)
Die Razer Huntsman V3 Pro bringt wichtige E-Sport-Features wie Rapid Trigger mit (Bild: Notebookcheck)

Die Razer Huntsman Tastaturen begeistern bereits seit ihrer Einführung im Jahr 2018 zahlreiche Spieler, wobei der Fokus der Serie klar auf der kompetitiven Gaming-Szene liegt. Doch seit der niederländische Tastaturenhersteller Wooting erstmals Rapid Trigger vorstellte, mit dem Nutzer die Tasten deutlich schneller hintereinander auslösen können, wurde der Wunsch nach diesem Feature im kompetitivem Bereich immer lauter.

Nach Steelseries zieht nun auch Gaming-Hardware-Schwergewicht Razer nach und bringt mit der Huntsman V3 Pro eine extrem konfigurierbare Tastatur mit analog-optischen Tastenschaltern und Rapid Trigger-Funktionalität in drei verschiedenen Größen (100%, TKL, 60%) auf den Markt. Wir haben uns die Full-Size-Version dieser Gaming-Tastatur von Razer mit deutschem Tastenlayout angesehen, die eine unverbindliche Preisempfehlung von 289,99 Euro hat.

Ausstattung und Design - Schlichte Gaming-Tastatur mit Rapid Triggern

Die hier getestete Razer Huntsman V3 Pro in der Full-Size-Variante mit deutschem QWERTZ-Tastaturlayout bietet neben den F-Tasten und den Pfeiltasten einen Nummernblock. Hinzu kommen drei Multimediatasten und ein Lautstärkerad, über das auch die Empfindlichkeit der Tastenschalter (Auslösepunkt und Rapid Trigger-Funktionalität) konfiguriert werden kann. Eine RGB-Beleuchtung ist bei Gaming-Tastaturen üblich und auch die Razer Huntsman V3 Pro bildet hier keine Ausnahme mit einer individuell konfigurierbaren RGB-Beleuchtung.

Der Korpus der Full-Size-Version der Razer Huntsman V3 Pro besteht aus Kunststoff, nur die Oberseite ist aus gebürstetem Aluminium in schwarzer Farbe. Erstmals bei einer Razer-Tastatur kommen Doubleshot-PBT-Tastenkappen zum Einsatz, die eine angenehmere rau-matte Oberfläche und eine bessere Haltbarkeit als ABS-Tastenkappen aufweisen. Zum Lieferumfang gehört neben einem abnehmbaren USB Typ A auf Typ C Kabel auch eine mit Kunstleder überzogene, magnetisch haltende Handballenauflage, die deutlich flacher und härter ist als bisherige Handballenauflagen von Razer.

Ohne Handballenauflage gibt der Hersteller die Maße 445 x 139 x 39 mm bei einem Gewicht von 880 g an, mit Handballenauflage misst die Tastatur 445 x 224 x 39 mm und wiegt 1133 g. Neben einem Handbuch und einer Schnellstartanleitung mit den wichtigsten Tastenkürzeln befinden sich Razer-typisch auch Aufkleber in der Verpackung. Wer alle Funktionen der Huntsman V3 Pro konfigurieren möchte, muss Razers Synapse-Software installieren, die mindestens Windows 10 (64 Bit) voraussetzt.

Gaming-Features und Ergonomie - Klarer Fokus auf kompetitive Spieler

Am spannendsten für E-Sport-Gamer sind jedoch Razers hauseigene analog-optische Tastenschalter der zweiten Generation, die über einen frei konfigurierbaren Auslösepunkt zwischen 0,1 und 4,0 mm verfügen und für jeden einzelnen Schalter einen eigenen Stabilisator mitbringen. Ganz im Stile von Wooting-Tastaturen verfügt die Razer Huntsman Pro V3-Serie nun auch über eine Rapid-Trigger-Funktion, so dass Tasten direkt nach dem Auslösen auch im gedrückten Zustand sofort wieder aktiviert werden können, was gerade bei schnellen Competitive Shootern entscheidend sein kann. So können in Valorant oder CSGO 2 schnelle Seitwärts- und Stoppbewegungen ausgeführt werden, ohne die Finger von den WASD-Tasten zu nehmen. In den Händen von Pro-Gamern mit hohem Skill-Level kann das schnellere Movement durch das Rapid-Trigger-Feature in Ranglistenspielen sicherlich das eine oder andere Mal spielentscheidend sein.

Im Gaming-Einsatz lösen die analog-optischen Schalter leichtgängig und präzise aus und die Stabilisatoren, die wie die RGB-Beleuchtung für jede Taste einzeln ausgeführt sind, wirken gut abgestimmt. Wer sonst auf mechanischen Custom-Tastaturen tippt oder spielt, wird vom Klang der Razer Huntsman V3 Pro allerdings enttäuscht sein: Der Klang beim Tastendruck ist hochfrequent und etwas kratzig, was aber für eine reine Gaming-Tastatur nicht ungewöhnlich ist. Dafür ist bei harten Tastenanschlägen kein Nachhall zu hören, aber insgesamt ist die Huntsman V3 Pro eindeutig für das Spielen mit Kopfhörern gedacht, wo der unangenehme Klang der Tastatur nicht mehr auffällt.

Auch ergonomisch ist die Razer Huntsman V3 Pro eindeutig ein Gaming-Gerät und kein Werkzeug für Vielschreiber. Die Handballenauflage ist dank ihres flachen Profils ideal für schnelle Bewegungen auf den WASD-Tasten, aber trotz der zwei möglichen Einstellwinkel der Füße auf der Rückseite der Tastatur kommt beim Schreiben von Dokumenten nur ein durchwachsenes Tippgefühl auf. Zudem ist die Handballenauflage kaum gepolstert und wird nur leicht magnetisch am unteren Ende der Tastatur gehalten, wodurch die Auflage schnell verrutschen kann.

Die Doubleshot PBT-Tastenkappen im OEM-Profil sind sehr rau, damit die Finger auch bei hitzigen Online-Matches nicht von den Tastenkappen rutschen. Obwohl die Buchstaben oder Zahlen auf den Tastenkappen durchscheinend sind, ist die Razer Chroma RGB-Beleuchtung, die durch kleine Leuchtstreifen über jedem Schalter erzeugt wird, eher dezent und unauffällig.

Konfigurierbarkeit und Software - Viele Optionen, teils auch ohne Razer Synapse

Direkt über den Pfeiltasten verfügt die Razer Huntsman V3 Pro über eine kleine Einstellungskonsole, die neben der Aktivierung von Num-Lock oder der Feststelltaste auch das gewählte Profil anzeigt. Neben einem eigenen Profil, das über die Synapse-Software konfiguriert werden kann, bietet Razers neue Gaming-Tastatur fünf vorkonfigurierte Profile mit jeweils unterschiedlichen Auslösepunkten und Rapid-Trigger-Empfindlichkeiten.

Durch Drücken der Tasten Fn + Tab kann der Tastenauslösepunkt mit dem Drehrad oben rechts auf der Tastatur in 10 Stufen von 0,1 bis 3,6 mm in 0,4 mm Schritten eingestellt werden, was auch ohne installierte Razer Synapse-Software funktioniert. Ebenso kann über Fn + Caps-Lock ein Schnell-Einstellmodus der Rapid-Trigger-Funktionalität aktiviert werden, hier sind Optionen zwischen 0,1 und 1,0 mm in 0,1 mm Schritten möglich, entweder für die gesamte Tastatur oder für einzelne Tasten.

Wer jedoch eigene Profile erstellen oder die RGB-Beleuchtung anpassen möchte, muss auf Synapse zurückgreifen. Auch wenn Razers Peripheriesoftware Synapse keinen guten Ruf genießt, hat der kalifornische Hardwarehersteller die Software im Laufe der Jahre immer weiter optimiert und aufgeräumt. Probleme mit dem Hintergrundbetrieb von Synapse, die in der Vergangenheit häufiger auftraten, konnten bei unserer Nutzung nicht mehr festgestellt werden.

In Razer Synapse gibt es zudem einen "Gamepad-Modus" für die Hunterman V3 Pro, bei dem die WASD-Tasten wie der Analog-Stick des Controllers und die Q- und E-Tasten wie die Trigger-Tasten funktionieren, was man bereits von Wooting-Tastaturen kennt und z.B. für Rennspiele genutzt werden kann. Allerdings ist die Bedienung etwas gewöhnungsbedürftig und es ist sicherlich einfacher, einfach ein Gamepad anzuschließen und zu bedienen.

Auf der Registerkarte "Trigger" der Synapse-Software kann der Triggerpunkt für Tastenanschläge entweder für einzelne Tasten oder für die gesamte Tastatur zwischen 0,1 und 4,0 mm eingestellt werden, wobei die Standardeinstellung bei 1,2 mm liegt. Das Rapid-Trigger-Feature, das Tastenanschläge direkt nach dem Drücken zurücksetzt und so extrem schnelle Anschläge ermöglicht, kann hier ebenfalls von 1,0 mm bis 0,1 mm konfiguriert werden. Diese Einstellungen sind für alle Tasten mit Ausnahme der Windows- und der Fn-Taste sowie der Tasten Einfügen, Löschen, Pos1, Ende und Bild auf/ab möglich.

Zusätzlich kann die Helligkeit der Beleuchtung geregelt werden, wobei die maximale Helligkeit für eine Gaming-Tastatur nicht sonderlich hoch erscheint, was aber zum insgesamt eher reduzierten Erscheinungsbild der Razer Huntsman V3 passt. Verschiedene RGB-Beleuchtungseffekte können als Voreinstellung gewählt werden, außerdem gibt es eine "Umgebungserkennung", die die Tastaturbeleuchtung an den aktuellen Bildschirminhalt anpasst.

Pro

 +  Rapid Trigger-Feature
 +  Individuell einstellbare Auslösepunkte
 +  Auswahl verschiedener Profile über Tasten-Shortcuts
 +  Viele Konfigurationsoptionen

Contra

 –  Unangenehmes Tipp-Geräusch
 –  Harte Handballenauflage
 –  Verhältnismäßig hoher Preis

Fazit - Modernes Full-Size-Gaming-Keyboard zum Razer-Preis

Neben der Fullsize-Version gibt es die Razer Huntsman V3 Pro auch als TKL-Version ohne Nummernblock und als kompakte 60 %-Variante (Bild: Razer)
Neben der Fullsize-Version gibt es die Razer Huntsman V3 Pro auch als TKL-Version ohne Nummernblock und als kompakte 60 %-Variante (Bild: Razer)

Die Razer Huntsman V3 Pro bietet eine sinnvolle Ausstattung für kompetitive Gamer, die durch das Rapid-Trigger-Feature und den einstellbaren Triggerpunkt in Online-Matches für Bewegungsvorteile bei Spielern mit hohem Skill-Level sorgt. Auch die Auswahl verschiedener Profile direkt über die Tastatur mag im Gaming-Alltag praktisch sein, an der Synapse-Software werden sich aber weiterhin die Geister scheiden. 

Die Optik ist angenehm schlicht und auch die RGB-Beleuchtung eher unauffällig, allerdings ist die Handballenauflage sehr hart und für den Einsatz abseits des PC-Spielens nur bedingt geeignet. Gleiches gilt für den Klang der Tastatur beim Tippen, der sehr unangenehm ist, auch wenn der Tastaturkörper zumindest keine Ping-Geräusche oder einen hohlen Klang aufweist.

Preis und Verfügbarkeit     

Typisch für Razer ist allerdings auch die relativ hohe unverbindliche Preisempfehlung von rund 290 Euro, die über den eigenen Online-Shop, aber beispielsweise auch über Amazon bezogen werden kann. Die Apex Pro Mini Wireless 60% Tastatur von Steelseries mit deutschem Layout hat eine unverbindliche Preisempfehlung von 260 Euro. Die Full-Size-Tastatur Wooting Two kostet mit ISO-DE-Layout 220 Euro, die 60%-Tastatur Wooting HE60+ mit deutschem Layout 210 Euro.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller oder einem Shop zu Testzwecken leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Leihstellers auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

So testet Notebookcheck

Pro Jahr werden von Notebookcheck hunderte Laptops und Smartphones unabhängig in von uns standardisierten technischen Verfahren getestet, um eine Vergleichbarkeit aller Testergebnisse zu gewährleisten. Seit rund 20 Jahren entwickeln wir diese Testmethoden kontinuierlich weiter und setzen damit Branchenstandards. In unseren Testlaboren kommt ausschließlich hochwertiges Messequipment in die Hände erfahrener Techniker und Redakteure. Die Tests unterliegen einer mehrstufigen Kontrolle. Unsere komplexe Gesamtbewertung basiert auf hunderten fundierten Messergebnissen und Benchmarks, womit Ihnen Objektivität garantiert ist. Weitere Informationen zu unseren Testmethoden gibt es hier.

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Autor: Alexander Pensler, 27.06.2024 (Update: 27.06.2024)