Raumstation entdeckt zufällig riesige Methanwolke von Jeff Bezos' Blue Origin
Eine Raumstation entdeckte zufällig die Freisetzung einer riesigen Methanwolke über dem Gelände von Blue Origin des Milliardärs Jeff Bezos. Das Raumfahrtunternehmen testet Weltraumraketen auf der in Texas gelegenen Ranch. Es stellte sich heraus, dass das Unternehmen routinemäßig flüssiges Erdgas ausstößt, weil es eine damit betriebene Rakete entwickelt. Es sollen etwa 1,5 Tonnen pro Stunde ausgestoßen worden sein.
Schätzungen zufolge ist Methan für mehr als ein Viertel der bisherigen Erwärmung der Erde verantwortlich. Das Unternehmen des Amazon-Gründers ist nicht der einzige Anbieter, der methanbetriebene Raketentriebwerke entwickelt, sondern auch Konkurrenten wie SpaceX. Sara Blask, eine Sprecherin von Blue Origin lehnte es ab anzugeben wieviel Gas freigesetzt wurde und erklärte in einer E-Mail:
Wir füllen häufig LNG von unseren Lieferanten in die Lagertanks unserer Motorenprüfstände um. Alles funktionierte normal. Es gab keine Probleme oder Überschreitungen von Grenzwerten.
In einem Antrag auf eine Luftverkehrsgenehmigung für 2020 bei der TCEQ gibt Blue Origin an, routinemäßig etwa 60 Tonnen LNG pro Jahr abzulassen - allerdings weigert sich Sara Blask, die Zahlen genauer zu erläutern und gibt auch keine Stellungnahme dazu ab, warum beispielsweise die Fackeln auf dem Testgelände nicht zur Verbrennung des Gases genutzt werden, was die Auswirkungen auf das Klima erheblich reduzieren würde.
Martin Ross, Atmosphärenforscher bei der gemeinnützigen Aerospace Corp., erklärt, dass die hoch über der Erde ausgestoßenen Abgaspartikel verhindern, dass das Sonnenlicht den Boden erreicht. Forscher sind sich jedoch nicht sicher, ob die Raumfahrtindustrie die Atmosphäre erwärmt oder abkühlt, da es neben Methan noch viele andere Faktoren gibt, die das Klima beeinflussen.
Bis 2030 soll die Raumfahrtindustrie einen Wert von rund 447 Milliarden US-Dollar erreichen. Jeff Bezos ist davon überzeugt, dass die Menschheit andere Orte außerhalb der Erde besiedeln müsse, etwa in Weltraumkolonien, damit sich unser Planet erholen könne, wie er in einer Rede bei Blue Origin im Jahr 2019 erklärte. Bis dahin bringt das Unternehmen zahlungskräftige Touristen ins All.
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