Raspberry Pi: Projekt macht aus Einplatinenrechner eine günstige Wärmebildkamera für unterwegs
Vorneweg: Um das Projekt des Makers Martin Mander komplett identisch nachzubauen, ist ein Gehäuses eines Mikrowellendetektors nötig - oder den Besitz eines 3D-Druckers oder wenigstens Zugang zu einem. Davon abgesehen kann die Wärmebildkamera auch ohne dieses spezielle Gehäuse realisiert werden.
Konkret nutzt Mander einen Raspberry Pi Zero Wireless als zentrale Recheneinheit für die Wärmebildkamera. Um die Kamera auch mobil und ohne lästige Kabel nutzen zu können, kommt eine Batterie zum Einsatz. Dabei wird der Energiespeicher nicht wie bei Raspberry-Projekten durchaus üblich mittels LiPo-Batterie und Ladeelektronik realisiert, sondern durch eine handelsübliche USB-Powerbank - das verringert den Aufwand etwas, zudem bietet das Gehäuse genug Platz für diese Lösung.
Die Wärmebildaufnahmen werden von einem Adafruit Thermal Camera Breakout getätigt, welcher Temperaturen zwischen 0°C und 80°C registriert. Die Frequenz liegt bei maximal 10 Hz. Für die direkte Anzeige des Messwertes kommt ein 1,3 Zoll großes TFT-Display zum Einsatz. Dazu kommen Taster - welche dank auf die GPIO-Pins auflöteten Vibrationsmotor sogar ein haptisches Feedback mitbringen.
Softwareseitig profitiert das Projekt von der Nutzung des Raspberry Pis, welche durch eine Interpolation ein Wärmebild mit 32x32 Bildern ausgeben kann. Die Software für den LCD-Display bringt zwei verschiedene Anzeigemodi mit, so können verschiedene Temperaturen auf Wunsch sowohl mit einer starren Farbcodierung als auch dynamisch angezeigt werden.
Eine ausführliche Anleitung steht auf Hackster.io bereit. Beim Nachbau sollte beachtet werden, dass die Genauigkeit des Sensors mit +- 2,5°C spezifiziert ist, Werte für kritische oder sicherheitsrelevante Zwecke dementsprechend nicht mit dem Gerät aufgenommen werden sollten - zudem ist der Emissionsgrad der zu messenden Oberfläche zu beachten.