Raspberry Pi Kamera macht "Fotos" ganz ohne Objektiv oder Sensor
Bjørn Karmann, seines Zeichens Designer aus Amsterdam, hat mit Paragraphica eine kuriose Kamera gebaut, die aus einem Raspberry Pi 4 (ca. 160 Euro auf Amazon), einem 15 Zoll Touchscreen, einem Gehäuse aus dem 3D-Drucker und einigen speziell entwickelten Elektronik-Komponenten besteht.
Die Kamera kommuniziert mit einer Web-Anwendung, um Daten wie die aktuelle Tageszeit, GPS- und Wetterdaten, die Temperatur, das Datum und online verfügbare Informationen zur Umgebung zu sammeln. Diese Informationen werden anschließend über Stable Diffusion in ein KI-generiertes Bild umgewandelt. Die Kamera besitzt drei Einstellräder, welche das Ergebnis beeinflussen können.
Das erste Rad bestimmt, in welchem Radius Informationen zur Umgebung berücksichtigt werden. Das zweite Rad verändert den "Seed" – so können unterschiedliche Bilder mit ansonsten identischen Angaben generiert werden. Das dritte Rad, das Einstellungen von 0 bis 100 Prozent erlaubt, gibt an, wie genau sich Stable Diffusion an die Vorgaben halten soll.
Wer diese Kamera selbst ausprobieren möchte, kann die Software auf der Webseite von Bjørn Karmann testen, wobei der Server häufig überlastet und nicht erreichbar ist. Die unten eingebetteten Beispiel-Fotos zeigen, dass die durch Stable Diffusion erzeugen Bilder häufig durchaus Ähnlichkeit mit der Realität haben. Nachdem Smartphones Bilder wie Mondaufnahmen zum Teil schon heute zumindest teilweise durch eine künstliche Intelligenz erzeugen, gibt dieses Projekt einen Vorgeschmack darauf, wie Kameras in Zukunft arbeiten könnten.