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Quantencomputer im Magnetfeld: Neue Ionenfalle für mehr Qubits

Mit einem winzigen, extrem starken Magnetfeld lassen sich zahlreiche Zustände erzwingen. (Bild:Nature)
Mit einem winzigen, extrem starken Magnetfeld lassen sich zahlreiche Zustände erzwingen. (Bild:Nature)
Mit Blick auf Kompaktheit und Erweiterbarkeit soll eine neue Methode zur Steuerung und Kontrolle von Ionen größere und effizientere Quantencomputer erlauben. Zudem ist es gelungen, die volle Beweglichkeit und die Kontrolle des Spins eines Beryllium-Ions in einem begrenzten Gebiet zu erreichen.

An der ETH Zürich hat sich eine Forschungsgruppe der Grenzen aktuelle Quantencomputer angenommen. Eine der größten Herausforderungen stellt die Erweiterung auf deutlich über 100 Qubits. Tatsächlich in Nutzung sind derzeit nur wenige Modelle mit einigen hundert Qubits. Aufbauten mit weit über tausend Qubits gibt es zwar ebenfalls, etwa am Forschungszentrum Jülich, die aber noch nicht wirklich zeigen konnten, was sie können.

Um dem zu begegnen, haben sich die Forschenden eine möglichst stabile und mit vergleichsweise wenig Aufwand zu konstruierende Methode herausgenommen. Eine Ionenfalle mit Radiostrahlung kann stabile Quantenzustände aufrechterhalten und gilt deshalb als vielversprechend.

Allerdings wird für jede dieser Fallen, die am Ende einen Qubit darstellt, Platz benötigt. Die Quelle der Radiostrahlung erfordert viel Energie. Auch Interferenzen zwischen den Schaltungen sowie der Bedarf an speziellen Materialien treiben die Kosten, erhöhen den Energieverbrauch und drücken die Effizienz.

Dem entgegengesetzt werden soll eine Ionenfalle, die statt Radiostrahlung ein Magnetfeld mit einer Stärke von 3 Tesla verwendet. Dieser Wert liegt im Bereich eines typischen Magnetresonanztomographen, also ziemlich hoch. Ungeachtet dessen soll die so konstruierte Falle äußerst kompakt gebaut werden können. Im nächsten Schritt gilt es, mehrere gleichartigen Aufbauten zu einer komplexeren Schaltung zusammenzufassen.

In der in Nature veröffentlichten Studie werden weitere Vorteile der Methode aufgezeigt. Unter anderem ist das Magnetfeld im Gegensatz zu Radiostrahlung über die komplette Ionenfalle hinweg gleichstark. Das erlaubt eine wesentlich bessere Steuerung des Ions. So konnte das Forschungsteam zum Beispiel ein einzelnes Beryllium-Ion gezielt über einen wenige Mikrometer großen Bereich bewegen. Weit über 100 unterschiedliche Positionen sind auf der Fläche möglich.

Dank der flexiblen Positionierung sollen viele weitere Anwendungsmöglichkeiten der Ionenfalle denkbar sein. Vielleicht sogar irgendwann einmal ein Quantencomputer, der unter akzeptablen Bedingungen (Größe, Effizienz) die schon längst versprochen Fähigkeiten (richtig viel Leistung) mit sich bringt.

Der Aufbau der Ionenfalle. (Bild:Jain, S., Sägesser, T., Hrmo, P. et al. Penning micro-trap for quantum computing. Nature (2024))
Der Aufbau der Ionenfalle. (Bild:Jain, S., Sägesser, T., Hrmo, P. et al. Penning micro-trap for quantum computing. Nature (2024))
Ein einzelnes Ion wird gezielt in 58 verschiedene Positionen bewegt - auf 40 mal 75 Mikrometern. (Bild:Jain, S., Sägesser, T., Hrmo, P. et al. Penning micro-trap for quantum computing. Nature (2024))
Ein einzelnes Ion wird gezielt in 58 verschiedene Positionen bewegt - auf 40 mal 75 Mikrometern. (Bild:Jain, S., Sägesser, T., Hrmo, P. et al. Penning micro-trap for quantum computing. Nature (2024))
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Autor: Mario Petzold, 17.03.2024 (Update: 17.03.2024)