Computex | Qualcomm will Windows on Snapdragon dank AI-Beschleunigung und Oryon 2024 zum Erfolg bringen
Bisher sind ARM-basierte Notebooks im Windows-Universum eine Nische, während die Mac-Welt bereits fast vollständig gewechselt ist. Insbesondere in Europa gibt es nur wenig Auswahl. Auf der Computex machte Qualcomm mit dem Oryon-SoC samt der neuen Nuvia-Kerne Hoffnungen, dass nun tatsächlich mehr ARM-Notebooks auf den Markt kommen. Die letzte Generation (8cx Gen 3 im Thinkpad X13s-Test von Notebookcheck.com) hat zwar einige Fortschritte zeigen können, doch es bleiben noch Wünsche offen.
Neue Entwicklungen rund um die künstliche Intelligenz sollen Qualcomm dabei helfen, den Windows-on-Snapdragon-Ansatz stärker im Markt zu positionieren. Qualcomm verspricht vor allem eine hohe Effizienz bei KI-Anwendungen dank der NPU (KI-Beschleuniger) in den SoC, die nun endlich genutzt werden soll.
Während der Qualcomms Produkte in einigen Szenarien Leistungsaufnahmen im niedrigen dreistelligen Milliwattbereich angab, soll bei gleichen Aufgaben ein x86-Prozessor um die 20 Watt benötigen. Details zu dem Vergleich nannte Qualcomm auf seiner Computex-Keynote allerdings nicht.
Nun mag man sich fragen, warum KI-Anwendungen auf dem Gerät laufen, wenn doch besonders bekannte Vertreter als Server-Anwendung angeboten werden. In der Zukunft soll aber vermehrt On Device AI zum Einsatz kommen. Das soll auch aus Sicherheits- und Privatsphäre-Erwägungen in Betracht gezogen werden, denn eine KI mit Firmendaten zu füttern ist keine gute Idee.
In der Zukunft soll es aber zunehmend einen Hybrid-Ansatz geben, um bestimmte Aufgaben für eine KI an die Cloud auszulagern.
Microsoft will wieder helfen
Unterstützt wird Qualcomm wieder einmal durch Microsoft und versprach, die Betriebssystemplattform für ARM zu optimieren. Bisher klappte das nicht. Viele ARM-Notebooks haben noch immer die Windows-11-Version 21H2 auf dem System, ohne ein Updateangebot zu bekommen. Das gilt auch für das Testgerät, das Notebookcheck derzeit hat. Aktuell ist der Abstand zu x86er-Notebooks erstaunlich groß.
Als Vorzeige-App wurde von Microsoft und Qualcomm Luminar Neo präsentiert, die ab sofort als Version bereitsteht, die die NPU nutzen kann, wie versichert wurde. Ein kurzer Test durch Notebookcheck ergab aber, dass die App noch nicht aktualisiert wurde. Es gibt aber eine Pressemitteilung zur Nutzung der NPU durch Luminar Neo, die im Rahmen der Microsoft Build erschien. Das war am 23. Mai. Das letzte Update von Luminar Neo ist zum Redaktionsschluss auf den 4. Mai datiert (Version 1.9.1) und bietet nur allgemeine Verbesserungen, nicht aber die neue NPU-Nutzung. Nach derzeitigem Stand ist die App noch nicht verfügbar und auf Nachfrage konnte Qualcomm sich das nicht erklären.
Es ist aber auch noch Zeit für das Updates und mehr Software, auch wenn die alten Generationen profitieren sollen. Die nächste Generation der SoCs mit Nuvia-Kernen, die Qualcomm zum Durchbruch verhelfen soll, wird nämlich noch auf sich warten lassen. Laut Qualcomm ist man derzeit auf dem Weg erste Samples des SoC fertigzustellen. Wann die kommen sagte Qualcomm aber nicht. Erste Notebook-Designs mit Oryon werden laut Qualcomm erst für 2024 erwartet. Ob diese dann auch mit Apples Mx-Chips mithalten können, sei dahingestellt.
Quelle(n)
Computex / Qualcomm