Qualcomm setzt nach: Snapdragon 7c und Snapdragon 8c für Windows-on-ARM-PCs vorgestellt
Qualcomm stellte heute eine Reihe neuer SoCs seiner "Snapdragon Compute Platform"-Produktlinie vor, mit denen man seine "Always On", "Always Connected"-PCs aka. Windows-on-ARM weiter vorantreiben möchte. Während der Snapdragon 8cx bereits letztes Jahr angekündigt wurde, sehen wir heute den Snapdragon 7c und den Snapdragon 8c, die das Portfolio zukünftig nach unten hin ergänzen werden. Snapdragon-Notebooks sollen damit niedrige Preisregionen von rund 500 USD vorstoßen.
Snapdragon 7c
Laut Qualcomm bietet der Snapdragon 7c bis zu 25 % mehr Systemleistung und doppelte Akkulaufzeit gegenüber konkurrierenden Plattformen, wobei diese nicht näher definiert wurden. Der Snapdragon 7c verfügt über eine Octa-Core Kryo 468 CPU mit bis zu 2,4 GHz und eine Adreno 618 GPU (Vergleiche Snapdragon 730) sowie das Snapdragon X15 LTE (4G) Modem, sprich erhält keine 5G-Unterstützung. Weiters an Bord des 7c-Chips: DSP Hexagon 692 sowie der ISP Spectra 255. Insgesamt soll der Snapdragon 7c bis zu 5 TOPS an KI-Leistung bieten, um der in Windows 10 integrierten KI-Funktionalität gerecht zu werden.
Das integrierte WLAN-Modul bietet WiFi 6 und Bluetooth 5.1, seitens Arbeitsspeicher wird LPDDR4-Speicher unterstützt, Massenspeicher per eMMC 5.1 oder UFS 3.0 angebunden.
Snapdragon 8c
Der im 7-nm-Prozess gefertigte Snapdragon 8c bietet bis zu 30% mehr Leistung als der Snapdragon 850 und 6 TOPS an KI-Leistung. Der Snapdragon 8c verfügt über eine Kryo 490 CPU mit bis zu 2,45 GHz, einen Adreno 675 Grafikprozessor und integriert das Snapdragon X24 LTE Modem. OEMs haben die Wahl, den Snapdragon 8c SoC auch mit einem Snapdragon X55 5G Modem zu kombinieren.
Der Snapdragon 8c setzt auf LPDDR4-Arbeitsspeicher und kann Massenspeicher mit NVMe oder UFS 3.0 verwalten.
Snapdragon 8cx
Weiterhin im Angebot bleibt der Snapdragon 8cx als High-End-Option für Windows-on-ARM. Der Chip wird vor allem in Business-Laptops im Preisbereich von über 1.000 USD zu finden sein.
Kommentar
Qualcomm hat zentrales Problem erkannt und reagiert nun. Bisherige Notebooks auf Snapdragon-Basis waren schlicht zu teuer, um auf breiter Front akzeptiert zu werden. Ja, eine lange Akkulaufzeit und ein besonders schlankes Design sind und waren gewichtige Argumente, und auch "Always-Connected" dank integriertem Modem könnte für einige User als Kaufargument ziehen, die Unsicherheit bezüglich App-Kompatibilität hat diese Vorteile bisher allerdings egalisiert und an diesem alles entscheidenden Punkt ändert sich vorerst nichts.
Dennoch könnte Qualcomm mit dem neuen SoC-Portfolio im günstigen Einstiegssegment punkten, allerdings eher als Konkurrenz zu in manchen Regionen bereits etablierten Chromebooks, denn als Alternative zum klassischen Windows-PC. Speziell in Europa wird es Qualcomm weiterhin sehr schwer haben, denn wer hier einen mobilen PC kauft, will bei Kompatibilität in der Regel keine Kompromisse eingehen.
Auch schläft die Konkurrenz nicht. Vor kurzem enthüllte Intel etwa die Tremont-Architektur, die sich mit Lakefield-CPUs integrieren lässt und in zukünftigen Geräten wie dem Microsoft Surface Neo zu sehen sein wird.
Source(s)
Qualcomm Snapdragon Tech Summit
Qualcomm Press Release