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Qidi Plus4 im Test: CoreXY 3D-Drucker für ambitionierte Projekte

Perfekt für Profis und Enthusiasten,

die auf Schnelligkeit und Qualität setzen. Mit Klipper, hoher Präzision und hohem Drucktempo ist der Plus4 ideal für anspruchsvolle Projekte. Der Qidi Plus4 tritt so als direkter Konkurrent des Bambu Lab X1 Carbon auf.
Marc Herter 👁 Veröffentlicht am
3D Printing DIY Open Source

Unser Fazit zum Qidi Plus4: 3D-Drucker für ambitionierte Projekte

Der Qidi Plus4 bietet mit seinem stabilen Stahlrahmen, dem geschlossenen Bauraum und der leistungsstarken Hardware ein vielversprechendes Gesamtpaket. Enthusiasten und professionelle Anwender können viel aus der Hardware holen. Aber auch Neueinsteiger dürfen ein Gerät erwarten, das von Beginn an funktioniert, wenn sie sich zuvor mit den verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten bei 3D-Druckern vertraut machen.

Dank Features wie Mesh-Bed-Leveling und Vibrationskompensation liefert der Qidi Plus4, bei richtiger Kalibrierung, eine starke Druckqualität mit hoher Maßhaltigkeit. Klipper bietet dem Anwender zudem eine hohe Flexibilität in der Bedienung.

Allerdings sind auch einige Schwächen zu beachten. Der Geräuschpegel kann ohne Anpassungen sehr hoch sein, und die Lüftung des Druckers sollte aufgrund der brutalen Schrittmotortemperaturen verbessert werden. Das Druckbett heizt langsam auf und das ständige Neukalibrieren des Z-Versatzes beim Druckstart kostet zusätzlich Zeit. In absehbarer Zeit werden Anwender wohl die Konfigurationsdateien von Klipper bearbeiten wollen. 

Nicht zuletzt mit der angekündigten Qidi Box, welche dem Plus4 das Verwenden mehrerer Filamente in einem Druck ermöglicht, positioniert sich der Qidi Plus4 nahe am Platzhirsch von Bambu Lab. Der X1 Carbon ist aber deutlich kleiner und bietet sonst ähnliche Vor- und Nachteile wie der Qidi Plus4. Mit einer Ausnahme: Im Gegensatz zu Qidi ist der 3D-Drucker von Bambu Lab mit einer Closed-Source-Firmware ausgestattet. Wer auf eine Open-Source-Variante wie Klipper umsteigen möchte, um mehr Freiheiten bei der Bedienung zu erlangen, muss den 3D-Drucker jailbreaken.  Der Plus4 von Qidi lässt sich hingegen unkompliziert umprogrammieren oder umkonfigurieren. Einzig der Bildschirm könnte dabei auf der Strecke bleiben. 

Pro

+ stabiler Rahmen
+ frei konfigurierbares Klipper
+ großes Druckformat
+ vergleichsweise leise
+ Websteuerung

Contra

- schwacher Luftfilter
- verschwenderischer Umgang mit Filament bei der Düsenreinigung

Kosten und Kaufoptionen für den Qidi Plus4

Der Qidi Plus4 ist derzeit zu einem Preis von etwa 800 Euro erhältlich und wird aus EU-Lagern versandt. Bestellungen sind direkt über den Hersteller sowie bei großen Händlern wie Geekbuying und 3D-Jake möglich. Auch bei Amazon gibt es den 3D-Drucker. Die EU-Lager sorgen dabei für schnelle Lieferzeiten und vermeiden zusätzliche Importkosten für Käufer innerhalb der EU.

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799,00 €
QIDI PLUS4 3D-Drucker, Max 600mm/s Hochgeschwindigkeitsdruck, 65℃ Kammerwärme, vollautomatische Nivellierung, 370°C Direktextruder mit integrierter Düse, unterstützt PPS-CF Filamente, 305*305*280mm

Weitere getestete 3D-Drucker im Vergeich

Bild Modell/Testbericht max. Druckvolumen Preis
Laptop Flsun S1
Delta-3D-Drucker
Dual-Gear-Direct-Drive-Extruder
∅ 320 x 430 mm ab 1.499 Euro
Laptop Anycubic Kobra Max
X, Y, Z Einzelantrieb nach Prusa/Mendel
Bowden-Dual-Gear-Extruder mit Volcano Hotend
400 × 400 × 450 mm ab 475 Euro
Laptop Anycubic Kobra 2
X,Y,Z-Einzelantrieb nach Prusa/Mendel
Direct-Drive-Extruder mit Volcano-Style Hotend
220 × 220 × 250 mm ab 209 Euro
Laptop AnkerMake M5
X,Y,Z-Einzelantrieb nach Prusa/Mendel
Direct-Drive-Extruder (Ultra Direct Extruder)
320 × 250 mm ab 263 Euro
Laptop Elegoo Neptune 3
X,Y,Z-Einzelantrieb nach Prusa/Mendel
Dual-Gear Vollmetall Bowden-Extruder
220 × 220 × 280 mm ab 256 Euro
Laptop Voxelab Aquila D1
X,Y,Z-Einzelantrieb nach Prusa/Mendel
Direct-Drive-Extruder
235 × 235 × 250 mm ab 530 Euro

Mittlerweile gibt es am 3D-Druckermarkt so einige Core-XY-Maschinen mit geschossenem Gehäuse und dem Versprechen, Multimaterialdrucke zu beherrschen. Der bekannteste Vertreter kommt hier wohl von Bambu Lab mit dem X1 Carbon. Auch Creality hat mit dem K2 Plus eine Alternative und Elegoo hat in jüngster Vergangenheit den Centauri Carbon angekündigt. Während letzterer bislang nicht erhältlich ist, sind Creality und Bambu Lab deutlich teurer als unsere günstige Alternative von Qidi. Der Plus4 stellt sich unseren harten Tests, offenbart einige kleine Schwächen, einen großartigen Kundensupport und schnelle Updates bei erkannten Problemen. Im Vergleich zum 3D-Drucker von Bambu Lab hat der Qidi Plus4 sogar einige deutliche Vorteile. Zuerst wäre da der größere Bauraum, womit der Drucker massivere Teile herstellen kann. Für Tüftler dürfte das vorinstallierte Klipper mit Fluidd einen Pluspunkt darstellen, welche überraschend viele Freiräume bei der Konfiguration lassen. Letztlich steht der Preis hier wohl für sich. Der 3D-Drucker von Qidi kostet rund 250 Euro weniger der X1 Carbon.

Technische Daten

Ein CoreXY 3D-Drucker - Hypercube Fusion reduzierte Darstellung in Autodesk Viewer
Ein CoreXY 3D-Drucker - Hypercube Fusion reduzierte Darstellung in Autodesk Viewer

Mit der bereits angekündigten QidiBox positioniert sich der Plus4 sehr nahe am Bambu Lab X1 Carbon. Alledings bietet der 3D-Drucker von Qidi etwas mehr Bauraum. Der Drucker von Bambu Lab hat dabei auf dem Papier die gleichen Angaben bei Beschleunigung und Geschwindigkeit wie unser Testgerät. Beide Drucker sind aber bei den Standardeinstellungen im Slicer allerdings deutlich langsamer als das Marketing verlautet. Auf dem Papier könnte der Plus4 also die bessere Wahl sein als der Platzhirsch von Bambu Lab, auch wenn der X1 einige Zusatzfeatures anbietet.

Mittlerweile ist es leider nicht mehr so selbstverständlich, dass die Hersteller von 3D-Druckern ein übersichtliches Datenblatt bereitstellen. Qidi versorgt Kunden jedoch mit umfangreichen Informationen, auf Wunsch auch zum Download als PDF. Ungewöhnliche KI-Features wie zuletzt beim Flsun S1 finden wir hier nicht vor. Doch auch ohne KI liefert der Plus größtenteils zufriedenstellende Ergebnisse, sobald man sich mit den Besonderheiten des Druckers vertraut gemacht hat. Der größte Unterschied zu den bisher getesteten 3D-Druckern ist hier aber die Antriebsform. Der Druckkopf wird hier auf der X-Y-Ebene von zwei fix montierten Motoren angetrieben, das Druckbett bewegt sich in der Z-Richtung, also in der Höhe. CoreXY bietet den Vorteil, dass hier ähnlich wie bei Delta-Druckern die bewegte Masse deutlich reduziert werden kann. Damit sind höhere Beschleunigungen und Geschwindigkeiten beim Drucken möglich. Im Gegensatz zum Delta-Antrieb sind die Berechnungen beim CoreXY-Antrieb jedoch deutlich leichter. Die Firmware des 3D-Druckers kann so genauer arbeiten und benötigt weniger Rechenkapazität.

Qidi Plus4 3D-Drucker
eingesetzte Technologie FDM, FFF
maximales Druckvolumen 305*305*280 mm
Aufstellgröße ohne Kabel 50,5 × 48,7 × 55 cm
Bewegungssystem CoreXY-3D-Drucker
Extruder Dual-Gear-Direct-Drive-Extruder HXG
Druckbett magnetisches Federstahl-Druckbett mit PIE-Beschichtung
Mesh-Bed-Leveling per Wägezellen und induktivem Sensor
Temperaturen Hotend maximal 370 °C
Druckbett maximal 120 °C
Innenraum 65 °C
Steuerplatinen Mehrere Steuerplatinen mit unterschiedlichen Aufgaben
Anschlüsse 2x USB Typ-A
unterstützte Slicer QidiStudio, OrcaSlicer und alle gängigen Programme ohne Einschränkung
Steuerung Touch-Bildschirm, Online-Interface über Browser, App für Android und iOS
besondere Fähigkeiten Filamenttrocknung
Webcam
Bauraumbeleuchtung
Spannungsversorgung internes 110-V-bis-240-V-zu-36-V-Netzteil
Herstellerseite Qidi
Qidi Plus4 Anleitungen und Hilfestellungen
GitHub Firmware und Community Qidi Plus4 Repository
Qidi-Community

110 V Variante des Qidi Plus4 – Austauschservice und Garantieverlängerung

Wir haben die 220 V-Version des Qidi Plus4 3D-Druckers getestet, die stabil und fehlerfrei lief. Die 110 V-Variante hingegen ist in einigen Testberichten negativ aufgefallen, da ein Defekt auf der Steuerplatine der Bauraumheizung festgestellt wurde. Qidi reagiert darauf mit einem kostenlosen Austausch der Platine für betroffene Nutzer. Besitzer der 110 V-Version des Plus4 sollten sich daher umgehend mit dem Support von Qidi in Verbindung setzen.

Zusätzlich hat Qidi eine Garantieverlängerung um ein Jahr für alle Plus4-Besitzer angekündigt. Diese Maßnahmen unterstreichen Qidis Engagement für Kundenzufriedenheit und Qualitätssicherung.

Konstruktion und Kabelmanagement des Qidi Plus4 – Elegantes Design

Der Qidi Plus4 3D-Drucker hebt sich mit einem eleganten, modernen Design deutlich von seinen Vorgängermodellen ab. Während frühere Modelle eher an Science-Fiction erinnerten, setzt der Plus4 auf eine klare, fast klassische Optik, bei der silberne Flächen und getöntes Glas dominieren. Der Drucker hat eine fast würfelförmige Struktur mit den Maßen 50 × 50 × 55 cm, wobei lediglich der 5-Zoll-Touchscreen an der Front und der Filamenthalter an der Rückseite die einfache Formgebung durchbrechen. Eine Glasabdeckung an der Oberseite und eine Fronttür ermöglichen das Arbeiten mit einem geschlossenen und beheizten Bauraum, was den 3D-Druck technischer Materialien wie Nylon und Polypropylen unterstützt, die hohe Temperaturen erfordern.

Für die notwendige Stabilität sorgt im Plus4 ein Rahmen aus Stahlprofilen. Trotz hoher Beschleunigungen und den damit verbundenen Kräften wackelt so nur wenig am 3D-Drucker im Betrieb, solange dieser auf festem Untergrund steht. Letztlich ist viel des Gehäuses aus leichtem Kunststoff hergestellt. Das sorgt aber auch dafür, dass man den Drucker noch einigermaßen bewegen kann. Denn rund 30 kg lassen sich gerade so handhaben. Erleichtert wird dies durch die beiden versenkbaren Tragegriffe oben am Gerät.

Von außen sind beim Qidi Plus4 keine Kabel sichtbar, und im Inneren sind zunächst lediglich zwei gut gesicherte Kabelstränge erkennbar. Doch beim Entfernen der Abdeckungen an der Unter- und Rückseite zeigt sich eine Vielzahl an Kabeln, die nicht optimal geordnet oder gesichert sind. Hier wäre ein verbessertes Kabelmanagement wünschenswert, da die über dem Mainboard verlaufenden Kabel die Kühlung der Leistungselektronik beeinträchtigen könnten. Ein geordnetes Inneres trägt zur Langlebigkeit des 3D-Druckers bei und vereinfacht zudem die Wartung.

Mainboard und Firmware - Plus4 mit Klipper - Leistungsstark und Effizient für hohe Ansprüche

Qidi Plus4 Board (Bildquelle Qidi Tech)
Qidi Plus4 Board (Bildquelle Qidi Tech)
Qidi Plus4 neofetch
Qidi Plus4 neofetch
Qidi Plus4 LSCPU
Qidi Plus4 LSCPU
Qidi Plus4 Board Einbausituation
Qidi Plus4 Board Einbausituation

Der Qidi Plus4 3D-Drucker ist mit der innovativen Klipper Firmware ausgestattet, die die Rechenleistung effizient zwischen verschiedenen Chips verteilt. Dank einer starken CPU und mehreren Mikrocontrollern wird die Performance des Druckers deutlich verbessert. Bei selbstgebauten oder modifizierten 3D-Druckern übernehmen häufig Einplatinencomputer (SBCs) wie der Raspberry Pi die Rechenaufgaben. Hersteller wie Makerbase bieten mittlerweile jedoch speziell entwickelte SBCs an, die sich optimal in 3D-Drucker integrieren lassen.

Im Plus4 wird hingegen ein speziell entwickeltes Motherboard verwendet. Das sogenannte Plus4-Motherboard (X-7 v1.0) ist mit einem leistungsfähigen ARM Cortex-A53 Prozessor ausgestattet, der über vier Kerne und 1 GB RAM verfügt. Hinzu kommt ein STM32 Mikrocontroller (STM32F402RCT6), der die Steuerung der Schrittmotoren für Druckkopf und Druckbett übernimmt sowie das Heizbett, die Bauraumheizung und die Lüfter regelt. Ein weiterer Mikrocontroller im Druckkopf reduziert den Kabelaufwand deutlich, indem er sich um die Steuerung von Extruder, Hotend und weiteren Sensoren kümmert. Dies sorgt für eine schlankere Verkabelung, bei der nur eine einzige Leitung in der Stärke eines USB-Kabels zum Hotend führt.

Leider halten sich sowohl Qidi als auch Klipper zurück, wenn es um Details zur Hardware geht – der Prozessor ist mit einem Kühlkörper bedeckt, dessen Entfernung schwierig ist. Ein Terminalzugriff per SSH ermöglicht jedoch einen Einblick ins Betriebssystem und die Hardware. Alle Hinweise deuten darauf hin, dass im Qidi Plus4 der Rockchip RK3328 Prozessor zum Einsatz kommt.

Ein kleiner Nachteil beim Qidi Plus4 ist das mangelnde Kabelmanagement im Inneren des Druckers. Die Hauptplatine wird teilweise von Kabeln verdeckt, und ein einzelner 40-mm-Lüfter übernimmt deren Kühlung, wodurch die Temperaturen der Chips gelegentlich recht hoch werden können. Der Schrittmotortreiber des X-Motors (A-Motor) in unserem Testgerät erreicht beim Drucken laut Klipper Temperaturen von bis zu 100 °C, was auf lange Sicht eine Verbesserung in der Kühlung sinnvoll machen könnte.

Vom Auspacken bis zur Inbetriebnahme - Aufbau und Einrichtung des Qidi Plus4

Die Inbetriebnahme des Qidi Plus4 3D-Druckers beginnt mit einfachen Schritten: Auspacken, Folien entfernen, den Türgriff montieren, den Bildschirm anschließen, Netzkabel einstecken und den Drucker einschalten. Doch obwohl der Qidi Plus4 schnell betriebsbereit aussieht, erfordert er für die erste Nutzung noch einige Einrichtungsschritte. Auf dem neu installierten Display erscheinen detaillierte Anweisungen für die Ersteinrichtung. Bis zur vollständigen Betriebsbereitschaft vergingen in unserem Test etwa anderthalb Stunden. Wichtig ist dabei, dass der Qidi Plus4 letztlich auf einem stabilen, ebenen Untergrund steht, um während des Druckens Vibrationen und Positionsfehler zu vermeiden. Auf wackligen Tischen könnten sich Vibrationen schnell aufschaukeln.

Handwerkliches Geschick setzt die Einrichtung des Qidi Plus4 3D-Druckers so prinzipiell kaum voraus. Eher Kraft beim Heben des 30 kg schweren Geräts und Geduld während der Kalibrierungsschritte, welche man aber anfänglich getrost überspringen kann, denn zunächst will die Firmware auf den neuesten Stand gebracht werden. Beim Update könnten die Kalibrierungsdaten aber verloren gehen. Auf Wunsch lässt sich der Ersteinrichtungsassistent anschließend neu starten. Mesh-Bed-Leveling und Vibrationskompensation sollte man vor dem ersten Druck einstellen.

Bedienung des Qidi Plus4 3D-Druckers – Touchscreen, App und Webinterface Fluidd

Der Qidi Plus4 3D-Drucker lässt sich sowohl über den integrierten Touchscreen als auch das Webinterface Fluidd steuern. Beide Optionen bieten eine benutzerfreundliche Steuerung, da die grafischen Oberflächen übersichtlich und in mehreren Sprachen verfügbar sind. Klar strukturierte Text- und Bildelemente erleichtern die Navigation und ermöglichen eine komfortable Bedienung. Auf dem Bildschirm des 3D-Druckers werden zudem umfassende Informationen zum Gerätezustand angezeigt, wie z. B. Temperatur, Druckfortschritt und verbleibende Druckzeit. Auch eine ganze Reihe an Einstellungen lässt sich über den Touchscreen anpassen. Darunter sind Druckgeschwindigkeit, Extrusionsfaktor, Lüfterstärke, Z-Versatz und viele weitere. Die Kombination aus Touchscreen und Fluidd bietet somit eine flexible Kontrolle und macht die Verwaltung des Druckprozesses recht intuitiv.

Infobildschirm Drucker
Infobildschirm Drucker
Steuerungsbildschirm Drucker
Steuerungsbildschirm Drucker
Web-Interface Fluidd
Web-Interface Fluidd

Fernzugriff auf den Qidi Plus4 3D-Drucker – Steuerung per Fluidd und Qidi Link App

Für alle, die ihren Qidi Plus4 3D-Drucker von unterwegs aus steuern oder überwachen möchten, lässt sich Fluidd auf den Remote-Zugang konfigurieren – der Drucker bringt hierfür bereits die nötige Ausstattung mit. Deutlich komfortabler ist jedoch die offizielle Qidi Link App, die der Hersteller für Android und iOS anbietet. Die App ermöglicht es, mehrere 3D-Drucker hinzuzufügen und bietet direkten Zugriff auf die Fluidd-Oberfläche zur Fernsteuerung. Zusätzlich enthält die App Links zum Hersteller-Shop, ein hilfreiches Wiki mit Anleitungen und eine Schnellstartübersicht für verschiedene Druckermodelle.

Leistung - aller Anfang ist schwer

Wie jeder 3D-Drucker stellte auch der Qidi Plus4 uns vor einige Herausforderungen. Besonders zu Beginn gab es Schwierigkeiten mit der Druckqualität: Probleme wie schlechte Betthaftung und unzureichende Überhänge beeinträchtigten die Ergebnisse. Diese Herausforderungen sorgten für Frustration, obwohl der Qidi Plus4 dank Klipper Firmware, Vibrationskontrolle, Pressure Advance und zahlreichen Sensoren eigentlich sofort perfekte Ergebnisse liefern sollte.

Erster Versuch
Erster Versuch
Zweiter Versuch
Zweiter Versuch

Bei der Fehleranalyse stellte sich jedoch heraus, dass der Qidi Plus4 einige Besonderheiten aufweist, die spezifische Anpassungen erfordern. Für optimale Druckqualität müssen die Drucktemperaturen der verwendeten Materialien deutlich stärker angepasst werden, als von uns gewohnt. Mit dieser Erkenntnis konnten wir die Druckqualität klar verbessern und das Potenzial des Testgeräts besser nutzen.

Der Qidi Plus4 3D-Drucker zeigt in unseren Tests ein beachtliches Potenzial für anspruchsvolle Druckaufgaben. Der Druckkopf erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 600 mm/s und kann beeindruckende 30 mm³/s PLA durch seine 0,4 mm-Düse extrudieren. In Kombination mit den guten Beschleunigungswerten eignet sich der Qidi Plus4 somit hervorragend für Rapid Prototyping und ermöglicht effiziente Druckprozesse, ohne dabei an Präzision einzubüßen.

Druckbett

Beim Druckbett des Qidi Plus4 3D-Druckers setzt der Hersteller auf eine weit verbreitete Sandwichbauweise. Eine 6 mm dicke Aluminiumplatte bildet das Zentrum des Druckbetts. Darunter ist ein leistungsstarkes Heizelement angebracht, und oben sorgt eine Magnetfolie dafür, dass die PEI-beschichtete Federstahlplatte sicher fixiert bleibt. Die Druckplatte aus Federstahl lässt sich leicht abnehmen, frisch gedruckte Objekte können schnell entfernt werden und der Zukauf von anderen Druckplatten bietet zudem weitere Designmöglichkeiten, etwa mit Hologrammen.

Das Druckbett unseres Testgeräts wird mit 24 V und einer maximalen Heizleistung von 390 Watt beheizt. Trotz der hohen Leistung dauert es aufgrund der großzügigen Fläche von 310 × 310 mm etwa sechs bis acht Minuten, bis das Druckbett von Raumtemperatur auf die für PLA-Druck typische Temperatur von 60 °C erhitzt ist. Ein kleiner Nachteil der Konstruktion ist zudem, dass das Heizelement etwa 8 mm unter der Druckoberfläche liegt und der Temperatursensor sich ebenfalls auf der Unterseite befindet. Dies führt dazu, dass die tatsächliche Oberflächentemperatur laut unseren Messungen zunächst 5 bis 10 °C unter der eingestellten Temperatur liegt.

Qidi weist zwar mit einem Aufkleber im Drucker auf dieses Problem hin, jedoch haben wir diesen Punkt anfangs vernachlässigt, was dazu führte, dass einige Druckobjekte von der Plattform gelöst wurden oder die Ränder stark nach oben zogen. Um Warping zu vermeiden und die Haftung zu verbessern, empfehlen sich zwei Ansätze: entweder das Druckbett vorzuheizen, um die Temperaturen stabilisieren zu lassen, oder im Slicer die Druckbetttemperatur für den ersten Layer zu erhöhen. In unseren Tests funktionierte für PLA eine Einstellung von 70 °C im ersten Layer gut, während für ASA 100 °C optimal war. Für die weiteren Schichten kann die Druckbetttemperatur dann um 10 bis 20 °C reduziert werden.

Nach den anfänglichen Herausforderungen erweist sich das Druckbett des Qidi Plus4 3D-Druckers als ausgesprochen verlässlich. Die fein mattierte Struktur des Betts sorgt dabei nicht nur für eine exzellente Druckbetthaftung, sondern verleiht den gedruckten Objekten auch eine attraktive, gleichmäßige Oberfläche. Mit für die gute Druckbetthaftung ist aber sicher auch das hervorragend arbeitende Mesh-Bed-Leveling verantwortlich.

Dank der KAMP-Funktion (Klipper Adaptive Meshing & Purging) kann der Qidi Plus4 auf Wunsch vor jedem Druck nur den tatsächlich genutzten Bereich des Druckbetts vermessen und erreicht dabei eine äußerst hohe Genauigkeit. Diese adaptive Vermessung spart Zeit und stellt sicher, dass auch bei größeren und kleineren Objekten die erste Schicht optimal aufgetragen wird.

Hotend und Extruder

Temperatur-Test-Turm
Temperatur-Test-Turm

Bei unserem Test des Qidi Plus4 3D-Druckers stellten wir fest, dass die gewohnten Temperatureinstellungen für von uns häufig genutzte Filamente angepasst werden mussten. Der Grund dafür liegt in der verlängerten Heizzone des Hotends, die deutlich größer ist als bei vielen anderen 3D-Druckern. Im Vergleich wirkt sogar eine typische Volcano-Düse kompakt. Diese längere Heizzone sorgt dafür, dass das Filament gleichmäßiger und gründlicher durchwärmt wird, was zu einer höheren Fließfähigkeit beim Austritt aus der Düse führt.

Durch die verbesserte Durchwärmung können niedrigere Extrusionstemperaturen verwendet werden, was wiederum die Druckqualität erhöht und Materialverzug minimiert. Anwender sollten daher beim Qidi Plus4 die Extrusionstemperaturen individuell anpassen, um die Vorteile dieser Konstruktion voll auszuschöpfen. Somit bietet es sich an, hier einen Temperatur-Test-Turm für jedes Filament zu drucken.

Effektive Temperatureinstellungen für PLA und ASA

Während wir bei anderen 3D-Druckern meist an die oberen Grenzen der Herstellerangaben für Drucktemperaturen stoßen, mussten wir beim Qidi Plus4 unsere Einstellungen nach unten anpassen, sodass wir im Extremfall bis zu 20 °C unter der empfohlenen Mindesttemperatur des Filamentherstellers druckten. In unseren Tests zeigte sich, dass unser PLA bei etwa 185 °C und ASA bei 235 °C die besten Ergebnisse lieferte – im Schnitt etwa 10 °C unter den üblichen Herstellerempfehlungen.

Spezielle Düse von Qidi (Bildquelle Qidi)
Spezielle Düse von Qidi (Bildquelle Qidi)
Druckkopf von hinten mit entfernter Abdeckung
Druckkopf von hinten mit entfernter Abdeckung
Druckkopf von vorn mit entfernter Abdeckung
Druckkopf von vorn mit entfernter Abdeckung
Extruder mit großem Antriebsrädern (Bildquelle Qidi)
Extruder mit großem Antriebsrädern (Bildquelle Qidi)

Die Düse des Qidi Plus4 3D-Druckers besteht aus Kupfer, Keramik und Edelstahl – eine Materialkombination, die auf präzise Temperaturführung abzielt und eine hohe Widerstandsfähigkeit bietet. Dank der keramischen Heatbreak wird sichergestellt, dass sich das Filament im oberen Teil des Hotends, dem sogenannten Coldend, nicht unerwünscht erwärmt. Dies ist besonders im geschlossenen Bauraum wichtig, da Kunststoffe bei geringem Temperaturanstieg weich werden und so die Druckqualität beeinflussen können.

Der Extruder des Qidi Plus4 sitzt direkt über der Düse und ist mit zwei großen Antriebsrädern ausgestattet, die für einen kräftigen Materialeinzug sorgen. Die Konstruktion ähnelt einem HXG-Extruder. Wir bemerken jedoch, dass bei Extrusionsmengen über 25 mm³/s gelegentlich Schlupf auftritt, was auf einen zu schwachen Anpressdruck der Antriebsräder hindeutet. Leider lässt sich der Anpressdruck hier nicht einstellen. 

Ein 50-mm-Radiallüfter unterstützt die Kühlung des frisch extrudierten Kunststoffs. Dieser Lüfter zieht die warme Luft aus dem Bauraum, weshalb beim Drucken von PLA, PETG oder TPU empfohlen wird, die obere Glasabdeckung zu entfernen. So wird eine effiziente Kühlung gewährleistet, die Verformungen beim Aushärten des Materials verhindert und die Druckqualität optimiert.

Druckgeschwindigkeit und Beschleunigung beim Qidi Plus4

Die Druckgeschwindigkeit eines FDM-3D-Druckers, wie dem Qidi Plus4, wird durch mehrere Faktoren begrenzt. Ein wichtiger Faktor ist der Materialdurchsatz des Druckers, gemessen in mm³/s. Der Qidi Plus4 erreicht beim Druck von PLA eine Materialdurchflussrate von etwa 25 bis 30 mm³/s. Bei einer Schichthöhe von 0,2 mm und einer Linienbreite von 0,42 mm ergibt sich daraus ein Geschwindigkeitslimit von etwa 350 mm/s. Um diese Geschwindigkeit zu erreichen, muss der Druckkopf schnell beschleunigen und abbremsen können. Qidi gibt für den Plus4 eine maximale Beschleunigung von 20.000 mm/s² an. Im Qidi-Studio wird maximal die Hälfte davon abgerufen. 

Beschleunigungsprofil im Geschwindigkeits-Weg-Diagramm bei 7.000 mm/s²
Beschleunigungsprofil im Geschwindigkeits-Weg-Diagramm bei 7.000 mm/s²
Beschleunigungsprofil im Geschwindigkeits-Weg-Diagramm bei 20.000 mm/s²
Beschleunigungsprofil im Geschwindigkeits-Weg-Diagramm bei 20.000 mm/s²

Um Vibrationen zu minimieren, die zu Ungenauigkeiten im Druck führen können, sollte man bei Klipper die Vibrationskompensation nutzen. Klipper schlägt hier rund 7.000 mm/s² vor. Wie auch bei anderen 3D-Druckern liegen die Angaben von Marketing, Produktentwicklern und der Realität weit auseinander, was die Beschleunigungswerte angeht. Letztlich ist der Unterschied in der Druckgeschwindigkeit zwischen 7.000 und 20.000 mm/s² jedoch recht gering, wenn man große Objekte mit dem Qidi Plus4 drucken möchte.

Unsere Tests bestätigen, dass die optimale Druckgeschwindigkeit beim Qidi Plus4 zwischen 250 mm/s² und 350 mm/s² liegt. Höhere Geschwindigkeiten führen zu Qualitätsverlusten, da sich selbst kleinste Fehler verstärken, niedrigere Geschwindigkeiten verlängern die Druckzeit unnötig.

Auch mit 200 mm/s bis 300 mm/s ist der Qidi Plus4 eigentlich ein recht schneller 3D-Drucker. Ausgebremst wird das Gerät jedoch von seinen Entwicklern und der vion ihnen erstellten Konfiguration. Bevor der Drucker überhaupt anfängt zu Drucken, steht immer die Reinigung der Düse an, um anschließend vor jedem Druck den Z-Versatz zu bestimmen. Dies wirkt sich zwar positiv auf die Ergebnisse des3D-Druckers aus, dauert aber recht lange. In unseren Tests werden hierfür bis zu sieben Minuten benötigt. 

Präzision und Maßhaltigkeit – Beeindruckende Druckqualität bei optimalen Einstellungen

Ist der Qidi Plus4 3D-Drucker richtig kalibriert, liefert er eine herausragende Druckqualität. Mit optimal eingestellten Temperaturen, Materialdurchfluss, Druckgeschwindigkeiten und weiteren Feinabstimmungen erzielt der Drucker eine beeindruckende Positionsgenauigkeit und hohe Maßhaltigkeit. Unsere Messungen bestätigten, dass die Abweichungen im Schnitt unter 0,05 mm liegen – ein hervorragender Wert, der für präzise 3D-Drucke sorgt.

Dank dieser Präzision eignet sich der Qidi Plus4 ideal für Anwendungen, bei denen exakte Abmessungen und eine feine Detailwiedergabe gefragt sind. Allerdings stellen wir auch fest, dass für das Kalibrieren ein recht hoher Aufwand notwendig ist. Viele Versuchsausdrucke, bei denen Qidi Studio oder Orca Slicer unterstützen können, sind dafür notwendig. 

Ohne dass man hier Hand anlegt und den Hinweisen von Qidi folgt, liefert der 3D-Drucker jedoch eher durchschnittliche bis unterdurchschnittliche Qualität. 

Sicherheitsaspekte im Detail - Zuverlässiger Schutz durch Temperaturüberwachung aber ungenügende Verbindungen mit dem Schutzleiter

Der Qidi Plus4 3D-Drucker zeigt stabile Sicherheitsfunktionen, die direkt aus dem Main-Fork der Klipper-Firmware übernommen wurden. In unseren Tests funktionierten alle Abschaltvorgänge bei Problemen mit Heizelementen oder Temperatursensoren einwandfrei. Klipper erkennt zuverlässig Kurzschlüsse oder unterbrochene Leitungen zu den Sensoren und reagiert auf Abweichungen von den Sollwerten mit einem automatischen Wechsel in den Schutzmodus. Damit ist sichergestellt, dass der Qidi Plus4 selbst bei unerwarteten Störungen sicher arbeitet und Schäden vermieden werden.

Der Rahmen des Qidi Plus4 besteht aus robustem Stahl und ist sicher mit dem Schutzleiter des Netzteils verbunden. Das Gehäuse besteht überwiegend aus Kunststoff, jedoch gibt es zwei Blechabdeckungen, die nicht geerdet sind. Die Abdeckung auf der Rückseite, die das Mainboard schützt, ist dabei weit genug von stromführenden Kabeln entfernt, sodass hier wohl kaum ein Risiko besteht.

An der Unterseite des Qidi Plus4 befindet sich jedoch ein weiteres beschichtetes Blech, das die Netzspannungskabel sichert. Da dieses Blech ebenfalls nicht mit dem Schutzleiter verbunden ist, kann ein beschädigtes oder gelöstes Kabel eine erhebliche Gefahr darstellen, besonders wenn man unter das Gerät greift. Hier könnte eine zusätzliche Erdung zur Sicherheit beitragen. 

Hier möchten wir auch nochmals auf die bestehende Rückrufaktion bei den 110-V-Geräten hinweisen, welche wir bereits im Absatz technische Daten erläutert haben.

Das Blech an der Unterseite ist nicht mit dem Schutzleiter Verbunden
Das Blech an der Unterseite ist nicht mit dem Schutzleiter Verbunden
Darunter befinden sich einige Kabel, die auch Netzsapannung führen
Darunter befinden sich einige Kabel, die auch Netzsapannung führen

Lautstärke und Emissionen beim Qidi Plus4 – Schrittmotoren, Lüfter und Luftfilter

Die Lautstärkeemissionen des Qidi Plus4 3D-Druckers messen wir standardmäßig aus einem Meter Entfernung. Die Hauptgeräuschquellen sind die Motoren, die den Druckkopf bewegen, und die Lüfter. Der Qidi Plus4 verwendet TMC-Schrittmotortreiber im spreadCycle-Modus, der zwar etwas lauter ist, dafür jedoch kraftvoller. Bei unserer Messung in der Herstellerkonfiguration erreicht der Drucker bei offenem Bauraum etwa 55 dB(A). Wird die Tür geschlossen und die obere Glasabdeckung angebracht, sinkt die Lautstärke um etwa 10 dB(A). In der Klipper-Konfigurationsdatei lässt sich zudem der StealthChop-Modus aktivieren, was die Lautstärke nochmals deutlich reduziert, allerdings auch Fehleranfälliger ist. 

Zudem bietet der Qidi Plus4 einen Luftfilter, der unangenehme Gerüche beim Drucken von Kunststoffen wie ABS oder ASA minimieren soll. In unseren Tests zeigte sich jedoch, dass die Konstruktion wenig effektiv ist: Ein einfacher Aktivkohlesack wird in ein Fach gelegt, darunter befindet sich ein Lüfter, der dort die Luft absaugen soll. Jedoch ist diese Konstruktion nicht ausreichend dicht, wodurch die Filterleistung begrenzt bleibt und die Luftabsaugung zudem beeinträchtigt wird.

Filterbox in der rechten Ecke
Filterbox in der rechten Ecke
Aktivkohlesack
Aktivkohlesack

Energieverbrauch und Effizienz

In unseren Tests zeigt sich, dass der Energieverbrauch des Qidi Plus4 im Vergleich zu anderen 3D-Druckern recht moderat ist. Während der Flsun S1 mit Spitzenwerten über 1000 Watt als besonders energiehungrig auffällt, erreicht der Qidi Plus4 selbst beim gleichzeitigen Aufheizen von Bauraum und Druckbett maximal rund 800 Watt. Bei einem Standard-PLA-Druck benötigt der Qidi Plus4 im Schnitt etwa 260 Watt. Der Energieverbrauch verteilt sich jedoch über eine längere Druckzeit, da der Qidi Plus4 tendenziell etwas langsamer druckt als der Flsun S1.

Insbesondere die Initialphase, in der die Düse gereinigt wird, kann sich auf den Energieverbrauch auswirken. Hier extrudiert der 3D-Drucker eine gewisse Menge Filament zur Düsenreinigung, was nicht nur Materialkosten verursacht, sondern auch Zeit und Strom verbraucht. Wer Wert auf Energieeffizienz legt und sich mit der Konfiguration von Klipper auskennt, könnte sich also überlegen, diesen Reinigungsprozess anzupassen, um den Energiebedarf weiter zu optimieren. 

Energieaufnahme

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Qidi Plus 4 3D Benchy: Ø263 (26.989-533.67)
Qidi Plus 4 Leerlauf: Ø28.4 (27.017-29.873)
Flsun S1 3D Benchy : Ø321 (74.96-1197.4)

Optimierungsmöglichkeiten sowie kleine Schwächen und Stärken beim Qidi Plus4

Schrittmotortreiber und Kühlung: 

Die Schrittmotortreiber des Qidi Plus4 sind moderne Chips von Trinamic. Sie erreichen bei längeren Druckzeiten jedoch hohe Temperaturen. Laut der Anzeige in Fluidd bei unserem Drucker bis zu 97 °C. Hier könnte sogar die Sicherheitsabschaltung der TMC 2240 greifen, womit ein Druck abgebrochen würde. Der serienmäßig verbaute kleine Lüfter an der Rückseite reicht für eine effiziente Kühlung anscheinend nicht aus. Im Gegenzug besteht ein einfaches Upgrade-Potenzial – mit einem größeren oder leistungsstärkeren Lüfter kann die Kühlleistung verbessert und die Lebensdauer des Druckers verlängert werden. Für entsprechende Montageteile finden sich entsprechende Druckvorlagen auf Printables. Beachten sollte man jedoch, dass hierfür ein 24-V-Lüfter oder ein entsprechender Spannungswandler benötigt wird.

Wärmeisolierung des Druckbetts:

Das Druckbett des Qidi Plus4 ist ohne zusätzliche Isolierung ausgestattet. Dadurch erhitzt sich der gesamte Bauraum und belastet die Bauteile thermisch, ohne die Wärme effektiv oben auf dem Druckbett zu konzentrieren. Eine nachträgliche Isolierung des Druckbetts kann dazu beitragen, die Temperatur des Druckbereichs zu stabilisieren und Energie effizienter zu nutzen. Entsprechende Matten mit 300 × 300 mm gibt es bei Amazon für weniger als 10 Euro. Unter dem Druckbett des 3D-Druckers ist zudem ausreichend Platz für das Upgrade.

Filamentdurchmessersensor nur als Run-Out-Sensor:

Der Qidi Plus4 ist zwar mit einem Filamentdurchmessersensor ausgestattet, dieser wird jedoch lediglich als Run-Out-Sensor genutzt und nicht zur Echtzeitüberwachung des Filamentdurchmessers. Ein Software-Upgrade oder Anpassungen durch den Nutzer könnten hier eine präzisere Überwachung und damit eine potenziell bessere Druckqualität ermöglichen. Dafür müsste der Sensor aber auch entsprechend Kalibriert werden.

Abnehmbare Glasabdeckung:

Die abnehmbare Glasabdeckung des Qidi Plus4 ermöglicht zwar eine bessere Kühlung beim Druck mit PLA und anderen Materialien, bleibt jedoch oft unpraktisch, da sie keinen Aufbewahrungsort am Drucker hat und im Weg liegen kann. Hier wäre eine Aufbewahrungslösung wünschenswert, um die Glasabdeckung bei Nichtgebrauch sicher und platzsparend zu verstauen.

Garantieverlängerung für Alle:

So ärgerlich wie das defekte Board zur Steuerung der Bauraumheizung auch sein mag für die betroffenen Anwender, ist die Lösung, welche Qidi anbietet, doch mehr als angemessen. Den von der Garantieverlängerung profitieren auch Kunden, welche einen Drucker mit 220 Volt Betriebsspannung gekauft haben.

Transparenz

Die Auswahl der zu testenden Geräte erfolgt innerhalb der Redaktion. Das vorliegende Testmuster wurde dem Autor vom Hersteller unentgeltlich zu Testzwecken überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht gab es nicht, der Hersteller erhielt keine Version des Reviews vor der Veröffentlichung. Es bestand keine Verpflichtung zur Publikation. Unsere Reviews erfolgen stets ohne Gegenleistung oder Kompensationen. Als eigenständiges, unabhängiges Unternehmen unterliegt Notebookcheck keiner Diktion von Herstellern, Shops und Verlagen.

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> Notebook Test, Laptop Test und News > Tests > Sonstige Tests > Qidi Plus4 im Test: CoreXY 3D-Drucker für ambitionierte Projekte
Autor: Marc Herter, 15.11.2024 (Update: 15.11.2024)